Splitterbrötchen (CMXXVIII)

Wenn man so lange im Splitterbrötchen-Vertrieb tätig ist wie ich, dann schleifen sich gewisse Dinge ein. Zum Beispiel rufen die beste, geduldigste Gemahlin von allen und ich, wenn uns etwas besonders Abstruses unterkommt, mittlerweile gewohnheitsmäßig „Da will jemand in die Splitterbrötchen!“ Diese Woche wollte Fa. Facebook in die Splitterbrötchen. Herr Zuckerberg ließ mir tatsächlich „Deine Seitenreichweite hat sich während der letzten 7 Tage um 293 % increased.“ anzeigen. I like! Everything in the green area!

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war der Zweitbesuch in der „Weinwirtschaft Lochner„, diesmal mit Freunden. Jeder gönnte sich drei Tellerchen, ich hatte Bio-Ei auf Sellerie-Püree, Winterkabeljau mit Blutwurstmaultasche (s.o.)  und Spätzle mit Kalbsragout, alles mit höchster Handwerkskunst zubereitet, dazu der ausgezeichnete Wein… Träumchen!

Verstehe ich das richtig: Eine automatisierte Allgemeinplätzchen-Schleuder nennt man jetzt „KI“?

Vergesslichkeit ist das Dingenskirchen, Sie wissen schon, des Alterns.

Lebenslanges Lernen: Mein seliger Vater hat mich mit dem „Pillkaller“ vertraut gemacht, einer Spezialität einer traditionsreichen ostpreußischen Stadt („Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, in Pillkallen ist es umgekehrt“), einem Wacholderschnaps, der mit einer Leberwurstscheibe und einem Klacks Senf serviert wird. Man braucht ja eine Grundlage, wenn’s ans ernsthafte Trinken geht. Diese Woche erfuhr ich nun über den Twitteraccount des geschätzten Ankerherz Verlags,  dass es eine norddeutsche Pillkaller-Variante gibt, den sehr treffend benamten „Möwenschiss“:

Starkes Herzbluten, als ich von der Insolvenz der „Lach- und Schießgesellschaft“ erfuhr. Dort habe ich während meiner Münchner Jahre prägende Abende verbracht, unter anderem habe ich dort die drei gemeinsamen Programme von Schneyder und Hildebrandt gesehen, das waren künstlerische Sternstunden, wie man sie nur einmal im Leben erleben darf.

Da die beste, geduldigste Gemahlin von allen sich erfolgreich als Produkttesterin beworben hat, hielt diese Woche eine Super-Duper-Elektro-Zahnbürste bei uns Einzug, die u. a. über verschwenderische 9 verschiedene Putzmodi verfügt, die man über eine Bluetooth-App auswählen kann. Meine erste Zahnhygiene-Maßnahme war übrigens, mein neues Hightech-Aufsteckzahnbürstchen zwecks besserer Unterscheidbarkeit mit einem Schießgummi zu umwickeln.

 

Splitterbrötchen (CMXXVII)

Weltidee für eine „Pizza Elezione“, die ausschließlich mit Sachen belegt ist, die der Kunde
a) nicht bestellt hat und
b) nicht mag.

Ich wäre wirklich für eine halbwegs schlüssige Erklärung dankbar, warum man im Jahr 2023 mit Wetterballons spioniert. Ist der ganze Hightech-Kram kaputtgegangen oder was?

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war ein Valentinstags-Dinner im „Pastis“, zu dem ich die beste, geduldigste Gemahlin von allen eingeladen hatte. Scampo mit Gedöns als Amuse Bouche, dann Tatar von der Jakobsmuschel, Seezungenfilet mit Kichererbsen-Wasabi-Püree, gebratene Entenbrust mit Kürbisragout und frittiertem Mangold und so eine Biskuit-Mango-Geschichte unter einer Bavaroise zum Dessert. Die Entenbrust war am fotogensten. Grandioses Essen, wunderbarer Abend!

In den sozialen Netzwerken fällt man gerade über ein junges Mädchen her, dass ein Video von sich selbst gedreht hat, in dem sie sich weinend darüber beklagt, dass eine Supermarktkette nichts Leckeres für ihren veganen Geschmack im Sortiment hat. Mal ganz davon abgesehen, dass es einigermaßen billig ist, sich an einem jungen, verwirrten Menschen abzuarbeiten: Sollte man, wenn die Empörung sich doch nicht vermeiden lässt, eher die Eltern des Mädchens ins Visier nehmen?

Apropos verwirrt: Sind das nicht auch die durchaus zahlreichen Menschen auf Twitter, die behaupten, es gäbe mehr als zwei biologische Geschlechter und gleichzeitig paritätisch besetzte Parlamente fordern?

Wahlen sind wie Tennis: Wer denkt, verliert.

„Verweile doch, du bist so schön…“ (Ich steh schon wieder auf Platz 2).

Da musste ich dann doch sehr lachen:

Ein „Gerechtigkeitsdilemma“ wird in Davos sichtbar, nicht in Berlin, lieber Tagesspiegel. Wer nach einer Wahl in der Lage ist, eine stabile Mehrheit zu organisieren, ist der Wahlsieger, nicht derjenige, der die meisten Stimmen geholt hat. Das nennt sich Demokratie.

Es war im „Pastis“ am Dienstagabend übrigens bruchvoll, der Service pumpte Wasser. Und beim Skat in der vorletzten Woche gab’s im Steglitzer „Hoppegarten“ auch keinen freien Tisch mehr. Volle Lokale sind etwas Herrliches!

Splitterbrötchen (CMXXVI)

Versicherungsgesellschaft für Superhelden aus dem Marvel-Unversum: die Hulk-Coburg.

Am Ausverkauf der ehemaligen Zeitschriften von Gruner & Jahr bin ich vermutlich ursächlich beteiligt. Ich hab seit Jahren kein Magazin (auch aus anderen Verlagen) mehr gekauft. Die Inhalte interessieren mich schlicht und einfach nicht. Gleichzeitig habe ich in den letzten Jahren noch mehr Geld für Bücher ausgegeben als zuvor. Könnte da ein Zusammenhang bestehen?

Größte Menschheitsaufgabe überhaupt: die Überwindung des Status quo.

Standhafte Menschen bezeichnet man auch als „Wels in der Brandung“. Das ist idiotisch. Welse sind Süßwasserfische, die lediglich in die eher schlappen Brandungen von Binnengewässern geraten können. Und selbst doch werden sie oft hilflos durch die Wogen geschleudert. Es ist mir ein Rätsel, wie ein derart dämliches Sprachbild sich so lange halten konnte.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war – für mich überraschend – das erste Chefkoch-Rezept, das ich jemals nachgekocht hab. Als ich nach einer Verwendungsmöglichkeit für ein übriggebliebenes Rotkohlviertel gegooglet hatte, war ich auf diese Spaghetti mit gebratenen Rotkohlstreißen und einem leicht süßlichen Walnuss-Pesto gestoßen: delikat! Sofort ins Repertoire übernommen.

Vorsicht bei der Einfalt.

Hörfehler der Woche: „Auf dem Fundament ist zu sehen, dass die Steine philharmonischer angeordnet sind.“

Dass ausgerechnet Menschen, die sich dem linken Spektrum zuordnen, bereit sind, sich dem Recht  des Stärkeren zu beugen, tut weh.

Splitterbrötchen (CMXXV)

Wir lernen am meisten aus unseren Irrtümern. Aber nur, wenn wir die Irrtümer hinter uns lassen.

Warum bedient man sich beim RBB eine solchen umständlichen, verkopften Geschwurbels? Denken die wirklich, irgendwer würde sich an ihnen ein Beispiel nehmen, sodass in ein paar Jahren alle von „nicht-männlichen Personen“ anstatt von Frauen sprechen?  Oder ist man damit zufrieden, sich durch diese überkandidelte Ausdrucksweise vom unsensiblen Plebs abzusetzen, der die Gebühren zahlt?

Was man so in Whatsapp eintippt:

Ein paar Garnelen und ordentlich Knoblauch, mehr braucht’s doch nicht, um mich kulinarisch zufriedenzustellen …

… wenn man dann noch noch ’ne richtig gute Pizza drunterschiebt, haben wir auch schon den kulinarischen Wochenhöhepunkt: Pizza Nettuno im Bergamotto am S-Bahnhof Friedenau.

Natürlich dürfen die Menschen auf Twitter und Facebook schreiben, was sie wollen. Auch über Dinge, von denen sie nichts verstehen. Literatur zum Beispiel. Kann ja richtig Spaß machen, volles Brot den Banausen raushängen zu lassen. Wenn die Presse dann jedoch darüber berichtet, als wäre diese aus Ignoranz entstandene Aufregung über Judith Zander, Simon Urban und Juli Zeh von irgendeiner Wichtigkeit, überfällt einen doch bleierne Ratlosigkeit.

Wenig überraschend: Wenn etwas „auf Funktionärsebene“ geregelt wird, profitieren die Funktionäre am meisten.

Großer Abenteuerspaß auch für deutlich ältere Kinder: „Das Seeungeheuer“ auf Netflix.

 

Splitterbrötchen (CMXXIV)

Schlagartig wurde mir letzte Woche klar, warum Beamte nicht streiken dürfen. Das wäre ja komplett sinnlos, weil man gar nicht merken würde, dass sie es tun.

Wer keinen Spielraum zum Eskalieren mehr hat, tritt auf der Stelle.

In mehrerer Hinsicht segensreich war, dass ich eine Woche lang dem Homeoffice und dem in meinen Augen törichten Unterrichten via Zoom entkommen und an der Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg einen AEVO-Kurs in Präsenz geben durfte: zum einen hatten die Teilnehmer und ich jede Menge Spaß, zum anderen kam ich auf dem Weg zum Barbarossaplatz am Weinhaus Lochner vorbei, das sofort mein Interesse weckte. Am Freitag dieser Woche verbrachten wir dann dort einen wunderbar weinigen Abend inkl. kulinarischem Wochenhöhepunkt…

… Blutwurstpralinen mit Kartoffelsalat und Senfcreme. Was für ein angenehmes Lokal! Kleine, sehr gut gekochte Tellergerichte in Vorspeisenportionen (von dreien wird man gut satt), tolle Weine, humorvoller Service und eine entspannte Atmosphäre. Hier kommen wir bald wieder hin, aber in größerer Runde, dass man mal an die Flaschenweine kommt!

Was die Idiotie von Spam-Mails anbelangt, glaubte ich, alles gesehen zu haben. Doch dann schlug Folgendes in meinem Postfach auf:
„Guten Morgen,
Mir gefällt, dass Ihr Unternehmen ein Experte auf dem Gebiet der Splitterbrötchen ist und seit über 10 Jahren im Geschäft ist. Es ist toll zu sehen, dass Sie Menschen in Not helfen, indem Sie ihnen eine Dienstleistung anbieten.
Wir sind 3 Studienfreunde, die einen ganz neuen Ansatz für Suchmaschinen-Marketing entwickelt haben…“

Um auch meinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, lobe ich hiermit eine Belohnung von 500 (fünfhundert) Euro für den Klimaaktivisten oder die Klimaaktivistin aus, der es gelingt, sich an Bundeskanzler Olaf „Teflon“ Scholz festzukleben.

Aus Echnaton wurden im alten Ägypten besonders haltbare Gefäße getöpfert.

Ein Missgeschick des Alltags, das mich zu Tränen rührte:

Nachtragende Menschen sind oft auch große Langweiler.

Hallo, liebe ZEIT-Chefredaktion! Wenn Sie planen, ihren Redakteuren in naher Zukunft den Unterschied zwischen „können“ und „wollen“ beizubringen, ich hätte noch Termine frei! Ansonsten dürfen Sie sich einstweilen über den Preis für die brunzdümmste Headline-Teaser-Kombi des Monats freuen, Glückwunsch!

Splitterbrötchen (CMXXIII)

Vorbildlicher Leserservice beim Verlag Droemer Knaur: Binnen zwanzig Minuten hatte ich Antwort auf meine Anfrage per Kontaktformular, wann denn der neue Pendergast-Roman auf Deutsch erscheinen wird. Die Antwort lautete allerdings: „Der Termin ist noch unbestimmt…“

Letztes Jahr habe ich vom besten Konzert meines Lebens erzählt, von dem der Pirates im Kant-Kino, Ende der 70er Jahre. Diese Woche musste ich voller Wehmut an den Runner-Up denken, das waren 1976 David Crosby und Graham Nash im Circus Krone in München. Die Magie, die diese beiden Stimmen erzeugen konnten, hat mich damals umgehauen, die Tonträger reichen noch nicht mal annähernd an das heran, was diese begnadeten Songwriter live geboten haben. In der Band spielten dann auch noch Westcoast-Giganten wie Craig Doerge und David Lindley, was war das für ein genialer Abend! Drei fantastische Stunden lang dauerte das Konzert damals, drei Stunden, die mir seitdem immer präsent geblieben sind. Und niemand hat Songs wie David Crosby geschrieben. Ich war sehr traurig, als ich diese Woche vom Tod dieses Hippies erfuhr, der sich bis zuletzt nicht die Haare schneiden ließ. Danke, Mann.

Schon verblüffend, dass die eigene Lebenserfahrung gelegentlich auch hinderlich sein kann.

Es ist intellektuell unredlich, handelnde Figuren in Geschichten als Repräsentanten einer bestimmten Bevölkerungsgruppe anzusehen. Geschichten sind Geschichten, deren Aufgabe ist es nicht, die Wirklichkeit abzubilden. Im Gegenteil.

Die Pointe der Woche gelang Herrn Bonetti. Ich lachte sehr:

Fata Morgana oder Vader Abraham? Das ist nicht immer einfach zu unterscheiden.

Und hier stehen wir am Ende einer relativ kurzen Ausgabe der Splitterbrötchen. Mehr Zeit habe ich heute leider nicht, ich muss den neuen Pendergast auf Englisch weiterlesen. Tja, Droemer Knaur: Wer zu spät kommt, den bestraft der Leser.

Splitterbrötchen (CMXXII)

Ich habe mir in den letzten paar Jahren angewöhnt, in allen Rezepten, die mit „Zwiebeln würfeln und anschmoren“ beginnen, zusätzlich ein wenig Möhre und Sellerie zu verwenden. Die Gerichte bekommen in der Tat deutlich mehr Körper und Fülle, und, wenn man einen großen Kühlschrank hat, ist es kein Problem, das Wurzelwerk ständig vorrätig zu haben.

Pfiffige Wartezimmer-Deko beim Augenarzt: „Können Sie dieses Bild scharf sehen? Nicht? Oh, oh…“

Diese Woche habe ich die Liste der Restaurants, die ich besuche, um ein bestimmtes Gericht zu essen, um eine Position erweitert. Das Signature Dish im Fischrestaurant Atlantik sind die fremdfotografierten „Edelfische im Tontopf„, die diesmal kulinarischer Wochenhöhepunkt waren. Wird schwierig, da in Zukunft etwas anderes zu bestellen.

Christoph Stölzl ist gestorben. Obwohl ich seine Ansichten selten geteilt habe, fand ich fast immer nachdenkenswert, was er gesagt oder geschrieben hat. Allerdings hat er  auch eine der absurdesten Radiosendungen verantwortet, denen ich je hervorquellenden Auges Ohres gelauscht habe, als er sich (Mitte, Ende der neunziger Jahre muss das gewesen sein) gemeinsam mit Georg Gaffron bei Radio Hundert,6 eine Stunde lang darüber aufregte, dass kein Mensch mehr Krawatte tragen will.

Ursachensuche im Bereich Silvesterkrawalle in Berlin ist überflüssig. Wer hier nicht in den letzten 10, 20 Jahren bewusstlos unter einem Stein gelegen hat, kennt die Ursachen. Nachzulesen sind sie unter anderem bei Malte Welding und in der „Emma„.

Hat Fa. TMZ uns bereits im Januar mit der Headline des Jahres beglückt?

Falls Zweifel bestehen: die Krawatte muss in der Liste der überflüssigsten Kleidungsstücke nur dem Keuschheitsgürtel den Vortritt lassen. Ich sage das übrigens als Mann, der immer noch fünf verschiedene Krawattenknoten binden kann, es aber nicht tut.

Diese Woche habe ich erfahren, dass eine britische Autorin eine Buch-Reihe schreibt, in der die Haushälterin von Agatha Christie Mordfälle löst. Ich habe spontan die Arbeit an einem Drehbuch begonnen, in dem der Hausmeister von Quentin Tarantino mit der Rückfahr-Kamera seines Toyota heimlich ein Remake von „Kill Bill“ dreht und Tarantinos Gäste (alles bekannte Schauspieler) darin mitspielen lässt, ohne dass sie es merken.

Auf Twitter verlangen gerade die üblichen Verdächtigen, dass Frau Strack-Zimmermann Verteidigungsministerin werden muss. Die gleichen üblichen Verdächtigen, die vor einem Jahr unbedingt Klabauterbach als Gesundheitsminister haben wollten und jetzt sehr unzufrieden sind…

Zu Friedrich Merzs „kleinen Paschas“: Dem Tonfall nach wollte er mit dieser Aussage wohl im Trüben fischen, aber er hat ein existierendes Problem angesprochen. In vielen konservativ islamisch lebenden Familien werden Mädchen immer noch geschunden und Jungen vergöttert. Das bleibt nicht ohne Folgen fürs Erwachsenenleben, da wird Schaden angerichtet, beim männlichen und beim weiblichen Geschlecht. Und Merz verschweigt natürlich, dass inzwischen viel mehr deutsche als arabisch-stämmige Helikoptereltern in den Schulen auftauchen, um sich über „Ungerechtigkeiten“ gegenüber ihren KIndern zu beschweren.

Abgeordnete, die stolz darauf sind, gegen Beschlüsse zu demonstrieren, für die sie selbst gestimmt haben… wer wählt die? Offensichtlich nur Leute, die dümmer sind, als diese Abgeordneten selbst. Sportlich ist das zwar keine kleine Leistung, aber für die Klimaziele ist das nicht gut. Um die zu erreichen, braucht man Leute, die deutlich klüger sind als die Grünen und ihre Klientel.

Die beste, geduldigste Gemahlin von allen und ich waren gestern auf großer Schnäppchenfahrt bei Karstadt. Unter anderem haben wir uns einen stark herabgesetzten Wok von Rösle gegönnt. Nach Erstgebrauch muss ich sagen: Donnerwetter. Sensationelles Kochgeschirr. Wäre auch ohne Reduktion1 jeden Cent wert gewesen.

Sollten Sie jemals von einem Außerirdischen gefragt werden, was eigentlich das Tolle an dieser Rock-Musik ist, zeigen Sie ihm das:

Diese Bilder malenden KIs taugen nichts. Keinem dieser angeblichen Wunderprogramme ist es gelungen, ein befriedigendes Bild nach meiner Beschreibung „Napoleon beim Nappo-Essen“ zu liefern.

Splitterbrötchen (CMXXI)

Die Böller-Mahnungen in der Presse und den sozialen Netzwerken waren – wie jedes Silvester – ein voller Erfolg: die meisten Feuerwerkskörper wurden ungezündet weggeworfen. Was draußen andauernd geknallt hat, waren wohl wertkonservative Journalisten, die vor Wut über diesen Erfolg des Wokismus geplatzt sind.

Küchentipp an die Kombüse im Maschinenraum: Bei allen Schmorgerichten mit Kalb grundsätzlich Bäckchen nehmen und gegebenenfalls die Schmorzeit anpassen (anderthalb Stunden). Bäckchen geben noch den Geschmack, wegen dem Kalb früher als Delikatesse gehandelt wurde.

Unfassbar! Ganz offen werden in Berlin und übers Internet in Flaschen abgefüllte Seniorinnen verkauft, auch noch mit einer dubiosen Bio-Qualität („Natur“) beworben. Wann schreiten die Behörden ein?

Wer hätte denn gedacht, dass Harry einmal mehr Schaden anrichten würde als Edward?

Als „hirnverbrannt“ bezeichnet man Menschen, die der festen Überzeugung sind, dass etwas, was noch nie geklappt hat, plötzlich funktioniert, wenn man es aus den richtigen Motiven tut.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war ein unfotografiertes Essen bei hervorragend kochenden Freunden. Der Runner-Up war ein alter Bekannter: die gute Curryrahmsuppe, die ich nach gefühlten Äonen mal wieder zusammengeklöppelt habe. War wieder gut.

Da will die Frau Lambrecht ganz pfiffig mit einem Knaller-Video ein wenig Druck von der Böller-geplagten Frau Giffey nehmen, und dann ist es auch wieder nicht recht.

Splitterbrötchen (CMXX)

Zum Jahreswechsel erscheinen die Splitterbrötchen natürlich als XXL-Ausgabe.

Schmerzliche Erkenntnis: Es wird mir nicht gelingen, bis zum Ende meines Lebens alle Bücher zu lesen, die ich noch lesen will. Was nicht an meiner Lebenserwartung, sondern an meiner Neugier liegt. Wer jetzt „Luxusproblem“ murmelt, ist nicht nur ein dummer, selbstzufriedener Sack, sondern versteht die emotionale Wucht des Problems nicht. Ein Beispiel: Zu Weihnachten habe ich mir selbst spontan die „Slow Horses“-Serie von Mick Herron geschenkt. Ca. 1 Minute dauerte die Freude auf den bevorstehenden Lesespaß, dann fragte ich mich „Welche anderen Bücher hast du gerade über die Klinge springen lassen?“

Statt „sich sinnlos zu betrinken“ sagt man auch „sich die Laterne austreten“. Ein pfiffiger Binzer Fewo-Inhaber weiß zu verhindern, dass seine Gäste das tun.

„Knives Out“ hat mir großen Spaß bereitet, von „Glass Onion“ war ich deutlich unterwältigt. Die Schauspieler liefern sich einen absurden Wettstreit im Overacting (Craig gewinnt), jeder zeigt mit dem Finger auf sich selbst („Bin ich nicht komisch?“) und die ganze Veranstaltung ist eher selbstverliebt als unterhaltsam.

Zahlreiche Katholiken haben für Ex-Papst Benedikt gebetet. Die hatten wohl echt Sorge, dass er sonst nicht in den Himmel kommt.

Was nicht jeder weiß: Manche Menschen, die Gutes und Richtiges tun, sind trotzdem oft strohdumm.

Kurz vor Jahresende wurden wir noch Zeuge der größten sportlichen Leistung des 21. Jahrhunderts.

Messi hätte den verkackt.

Die Grünen sind auf dem komplett falschen Dampfer – der „HMS George Orwell“, um genau zu sein – wenn sie glauben, durch Umbenennungen aller Art eine bessere Welt schaffen zu können. Trotzdem, Frau Roth hat meine volle Unterstützung, wenn sie die „Stiftung preußischer Kulturbesitz“ umbenennen will. Es ist doch lästig, wenn man bei einer so wichtigen Institution ständig erklären muss, warum sie so heißt. Allerdings – und da ist Frau Roth wieder ganz beim Politikstil der irrealen, symbolbehafteten Lösungsansätze – ist der Name offensichtlich das geringste Problem der Stiftung.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war der „Edel-Labskaus“ in der Strandhalle Binz, der – genau wie in der Speisekarte versprochen – nichts mit dem glorifizierten Maritim-Mumpf zu tun hatte, der anderswo serviert wird: Kalbsmedaillons auf Bratenjus, Kartoffel-Rote-Bete-Stampf, Matjestatar, Spiegelei. Delikat und deftig, Sonntagsessen!

Nochmal Benedikt: Die BILD hat stark nachgelassen. Die Headline „Wir sind tot!“ wäre das Mindeste gewesen.

Seit geraumer Zeit scheinen die Wochos nur noch aus Black Fridays zu bestehen.

Es ist überflüssig, sogar kontraproduktiv, irgendwelche Ehrfurcht vor der Kunst zu haben. Betrinken Sie sich mal mit einem Künstler, dann verstehen Sie, was ich meine.

Ich hab nichts gegen Menschen, die böllern. Ich verstehe nur das Konzept nicht, Geld für extrem kurzlebige Vergnügungen auszugeben. Da geh ich doch lieber gut Essen und trink einen schönen Wein dazu!

Ich wäre ein herausragender Sänger geworden, wenn es mir gelungen wäre, einen einzigen Ton zu treffen.

Entsetzt stelle ich fest, dass ich – Danke, Alexa! – mittlerweile mit der Bedienung eines konventionellen Radios überfordert bin. Alles, was über den Zuruf „Spiel NamedesSenders!“ hinausgeht, erfordert angestrengtes Nachdenken und Rumprobieren meinerseits.

Schließlich gelang es mir, auf dem archaischen Fewo-Radio einen Sender mit halbwegs akzeptabler Musik einzustellen, das war NDR 2. Nachdem ich mir den von 3 Stunden lang angehört hatte, verstand ich Menschen, die dem Laden „politische Stimmungsmache“ vorwerfen. Von 9 bis 12 am 29.12. kannte die Redaktion offenbar nur ein Thema: „Silvester-Böller gemein!“ Penetrante Erziehungsversuche und monothematische Langeweilerei – so bekommt man sogar einen leidenschaftlichen Verfechter des ÖRR wie mich auf die Palme.

Und wieder ist es mir gelungen, die beste, geduldigste Gemahlin von allen beim Fotografieren zu fotografieren. Aktuelles Motiv: ein schmackhafter Aperitif.

Wie kann man – wie zum Beispiel der Gesundheitsminister – davon überrascht sein, dass die Zahl jugendlicher Raucher signifikant gestiegen ist? Jugendbewegungen, waren und sind immer Gegenbewegungen. Wer von von Schadensabwehr besessenen Helikopter-Eltern großgezogen und jahrelang von der Regierung dieses Staates mit Gesundheits-Vorschriften gegängelt wurde, der gibt natürlich einen Scheiß drauf: raucht, als gäbe es kein Morgen, klebt sich auf dreckigem Asphalt voller Bakterien fest … Macht weiter, Kinners. Amüsiert euch!

Wichtigste Erkenntnis der Binz-Woche zwischen den Jahren: es ist nicht ratsam, Binz zu verlassen, ohne den nächsten Aufenthalt dort gebucht zu haben.

Ich wünsche allen Splitterbrötchen-Lesern ein gesundes, erfolgreiches 2023. Vergessen Sie nicht: Ich glaube an Sie! Warum auch immer.