Ja, die Dankbarkeit. Mein Lieblingsrestaurant. Mehr muss ich nicht mehr sagen, bzw. schreiben. Jedes Jahr, wenn wir Podersdorf verlassen, fangen wir an, uns aufs Wiederkommen im nächsten Jahr zu freuen, und für mich heißt das auch: „Dann gehen wir wieder in die Dankbarkeit!“ Dieses Jahr haben wir uns dieses exquisite, trotzdem bodenständige Vergnügen dreimal gegönnt. Beim ersten Besuch haben wir uns eine Vorspeise geteilt…
… eine Terrine von roter Bete mit Rehfilets. Dass das Teilen ein Fehler war, haben wir sofort eingesehen, wir hätten beide lieber die ganze Portion verdrückt. Deshalb gab’s beim zweiten Besuch für jeden eine eigene Vorspeise.
Bei mir war das ein kräftiges „Konblauchpannacotta mit Graubrot-Chip“.
Und beim dritten Besuch kehrte ich zu einer lieben, alten Bekannten zurück, der Fischsuppe mit Paprika. Bei den Hauptgängen lag, wie immer in diesem Lokal, die Raffinesse in der scheinbaren Einfachheit.
Beim ersten Besuch genoss ich eine in jeder Hinsicht perfekte, rosa gebratene Entenbrust auf aromatischer Gemüsesauce und gebratenen Kartoffeln
Beim zweiten Mal folgte ich der Tagesempfehlung, tatsächlich, weil mich die angekündigte Beilage neugierig gemacht hatte: gebratener Hecht mit gegrilltem(!) Eisbergsalat, und die Beilage hätte dem tadellos gebratenem Hecht beinahe die Schau gestohlen. Durch die hohe Grillhitze hatte der Eisberg ein überraschend deutliches, delikates Aroma bekommen, was ganz ausgezeichnet mit dem darüber und hineingekleckerten, knoblauchlastigen Pesto harmonierte.
Beim dritten Mal, unserem diesjährigen Abschiedsessen ließ ich mir eine Lammhüfte auf Gemüsesauce mit Polenta kommen. Wieder war küchentechnische Perfektion zu bewundern. Besser, zarter kann man eine Lammhüfte nicht hinbekommen, die Polentaschnitten waren perfekt gebraten und eigneten sich wunderbar zum Aufmoppen der herrlichen Sauce.
Die Desserts. Beim ersten Besuch des Jahres gibt es niemals ein Vertun, da wird der Käseklassiker des Lokals bestellt…
… Blauschimmelkäse mit einem Glas der hauseigenen Beerenauslese. Eine Traumkombination. Auch beim zweiten Besuch hatte ich keine Lust auf Süßes und bestellte den kleinen Käseteller…
… Gruyere, Brie, ein Rot- und ein Blauschimmel. Was mir Gelegenheit gab, die nächste Beerenauslese zu ordern. Beim dritten Mal wollte die beste, geduldigste Gemahlin von allen mich dazu bringen, schon wieder Käse zu bestellen, doch dazu war ich nach der Lammhüfte schon zu satt. Zitronensorbet in Frizzante…
… war genau richtig: fein, leicht, erfrischend und nicht zu süß.
Die Vorfreude auf unsere Dankbarkeits-Menüs 2023 hat begonnen!