Extrawurst von der Post

Nicole fordert: Stoppt endlich den Schummel-Grand-Prix! – Bild.T-Online.de
Was für eine herbe Enttäuschung! 7,38 Millionen TV-Zuschauer schalteten am Samstagabend beim „Eurovision Song Contest“ ein – und waren empört über die unverdiente Punkte-Pleite von Roger Cicero (36).
Hunderte Briefe verärgerter Leser gingen bei BILD ein.

Super, Diekmann, dass die Leute die BILD als Plattform nutzen, um sich Luft zu machen. Nur – wie haben Sie die Post dazu bekommen, ihnen diese Waschkörbe voller Unmut am Sonntag zuzustellen? Oder wo haben Sie am Montag früh die ganzen Briefe her?

[tags]Bild, Eurovision, Zwangslügner, kreuzdämlich, Ungeheuer![/tags]

Betrug!

Eurovision Song Contest 2007: „Beste Band der Welt“ entpuppt sich als schlechter Verlierer – Kultur – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten
Die Punktevergabe war das Thema am Tag danach: „Da muss sich etwas ändern, ich weiß nur noch nicht was“, kommentierte der deutsche Moderator des Grand Prix, Peter Urban. 19 der 21 abstimmenden Länder Osteuropas gaben einem ehemaligen sozialistischen Bruder die Höchstwertung.
Der serbische Siegertitel „Molitva“ (Gebet) von Marija Serifovic erhielt von allen ehemaligen jugoslawischen Republiken – Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Slowenien und Mazedonien – zwölf Punkte; allerdings stimmten auch viele westliche Länder für die Ballade.

Natürlich. Weil nicht nur der Osten, sondern – vermutlich versehentlich – auch der Westen für einen typischen Grand-Prix-Schmachtfetzen gestimmt hat, muss das Punktesystem überdacht werden. Geht ja nicht, dass jeder abstimmt, wie ihm das passt. Demokratie? Schtonk! Wir müssen sofort anfangen, über die zeitige Vermeidung solcher nachzudenken. Der BND muss sofort sämtliche mp3-Player östlich der Oder auslesen und auswerten dürfen. Bundestrojaner in alle serbischen Tonstudios! Jeder Osteuropäer, der eine Gitarre halten kann, wird 3 Monate vor dem nächsten Eurovision Song Contest in Präventionshaft genommen. Wolfgang Schäuble, übernehmen Sie!
[tags]Eurovision, Schäuble, Schlagerterrorismus, Demokratieabwehr, Ungeheuer![/tags]

Grand Prix

Anlässlich des heute stattfindenden Grand Prix Eurovison de la Chanson (hat hier irgendwer „European Song Contest“ gerufen?) möchte ich mit einem kleinen youtube-Video an einen meiner ewigen Grand Prix-Favoriten aus deutscher Fertigung erinnern: Die 1974er „Sommermelodie“, gewohnt geschmeidig von Jutta Gusenburger und Nobert Maria Berger Cindy und Bert vorgetragen.
Man weiß nicht, was man an dieser Jahrhundertnummer mehr bewundern soll: Die unglaublich originelle Melodie? Berts Hosen? Cindys Kleid Überwurf Umhang Tagesdecke Kleid? Oder den blitzsauber geschlechtlich getrennten Background-Chor, der sich furztrocken und wie aus dem Ei gepellt bemüht, das in ihn gesetzte Vertrauen irgendwie zu rechtfertigen.
Große Fußstapfen, in die Roger Cicero da zu treten versucht! Man kann nur „Alles Gute“ wünschen.

[tags]Cindy, Bert, Eurovision, Schlagerterrorismus[/tags]

G-EZ-auner

Briefkopf GEZ

Wieso erreicht man diese schleimigen, hinterlistigen, unbescholtene Bürger mit unberechtigten Forderungen gängelnden Abzocker, die das ethisch-moralische Niveau eines Pantoffeltierchens mühelos zu unterbieten in der Lage sind, eigentlich nur unter einer gebührenpflichtigen Telefon- und Faxnummer? Ist der Griff in Bürgers Tasche zur dermaßen lieben Gewohnheit geworden, dass man selbst für die Falschauskünfte, die man am Telefon gern gibt, noch Gebühren erheben möchte? Ist Gebührenfreiheit für die GEZ zur ungebührlichen Belastung geworden?

[tags]Sittenverfall, Gebührenmafia, Hütchenspiel, Dummdreistigkeitsrekordversuch, Ungeheuer![/tags]

Abgrund!

Die neuen Telefonbücher sind da! Eigentlich ein Grund zu überschäumender Freude, andererseits…
30%

Verbirgt sich hinter dieser scheinbar harmlosen Werbung eine geradezu unglaubliche Geschichte? Wie kommen 30 % neue Inhalte in ein Telefonbuch? Wurde tatsächlich fast ein Drittel der Berliner Bevölkerung heimlich ausgetauscht?

[tags]Telefonbuch, Telekom, Marketingunfug, Werberquatsch, Ungeheuer![/tags]

Vorbildliche Transparenz

Respekt. Hätte ich den Mädels und Jungs von Xing nicht zugetraut, diese geradezu brutale Offenheit, die sie in ihrem neuesten Newsletter an den Tag legen:

Sehr geehrter Herr Kurbjuhn,

wussten Sie, dass bereits 55% der Mitglieder über XING neue Geschäftskontakte knüpfen …

Also, wenn ich ein social network hätte, täte ich mich deutlich schwerer damit, zuzugeben, dass 45% meiner Mitglieder offenbar Karteileichen sind.

[tags]Xing, Netzwerk, Web 2.0, Denkunfall, Gehirnmissbrauch, Ungeheuer![/tags]

Sind Aktien der Sex alternder Männer?

Wenn ich in die Spamfilter meiner Mail-Accounts gucke, beschleicht mich ein höchst merkwürdiges Gefühl: Seit ein paar Wochen bekomme ich nur noch dämliche Aktienspams. Nix mehr nackte Nachbarin, nix mehr Porno mit den kroatischen Schlampen, keien PEnisverlängerung (jetzt auch per Software!), nix mehr Viagra und Cialis. Ich meine damit nicht „weniger“ Spam dieser Art, ich meine überhaupt gar nix mehr, nullkommajosef, zero, zilch, nada. Wie abgeschnitten. Einerseits ist es ja wirklich ganz schön, dass deise Belästigung sich nachlässt bzw. aufgehört hat, aber… Wie kommen die Spammer zu der verstörenden Ansicht, dass ich mich sexuell aufgegeben habe und nur noch für den Finanzmarkt interessiere?

[tags]Spam, Aktien, Ungeheuer![/tags]

Dicker Hund: BILD vergisst dümmsten Hund

Bildblog: Die 10 dümmsten Hunde werden 13
Nachdem „Bild“ bereits vorgestern auf der Titelseite „die 10 klügsten Hunderassen“ präsentiert hatte (wir berichteten), gibt es heute auf der letzten Seite ein weiteres Hunderanking.

Danke an Bildblog für diesen wertvollen Hinweis. Natürlich habe ich mich sofort über die dämlichsten Köter-Rassen informiert, musste jedoch schockiert feststellen, dass der allerdümmste Hund fehlt, obwohl er BILD-Chef Kai Diekmann offenbar bestens bekannt ist: der Agendasetter.

[tags]BILD, Diekmann, Sprachmißbrauch, Blödsinn, Ungeheuer![/tags]

Gehirnschwurbel nach Zeitungslektüre

Manchmal bemerke ich so ein ganz merkwürdiges Sausen im Kopf, nachdem ich die Tageszeitungen gelesen, habe, als habe sich die ganze Welt inklusive meines Gehirns verschwurbelt nur mit dem einen Ziel, nämlich ein Gefühl äußerster Ratlosigkeit bei mir zu bewirken. Heute ist so ein Tag. Da lese ich überall von Krawallen in Kreuzberg, und gleich danach, dass es der Polizei gelungen ist, alle zwanzig Krawallurheber zu verhaften. Zwanzig? Ich hab jetzt gerade die Zahlen nicht parat, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass an einem durchschnittlichen Vatertag oder einem durchschnittlichen Silvester in Berlin nicht viel weniger oder eher mehr als zwanzig Leute verhaftet werden, weil sie ausfällig geworden sind. Da frage ich mich, warum eigentlich niemand von den „traditionellen Berliner Silvesterkrawallen“ schreibt? Und im Kulturteil vom Tagesspiegel steht ein Artikel über die Verleihung eines Theaterpreises in Höhe von dreißigtausend Öcken, den man Peter Zadek nicht verliehen hat, weil er nicht zur Preisverleihung kommen wollte konnte. Weil er nämlich einen Schauspieler umbesetzen muss, und die Premiere der Aufführung, für die er ihn umbesetzt, ist schon in sieben Wochen, und da läuft ihm die Zeit davon, und deshalb hat der Zadek jetzt einen Anwalt beauftragt, der ihm das Preisgeld gerichtlich erstreiten soll, weil in den Statuten nirgends steht, dass man den Schotter persönlich abholen muss, um preiswürdig zu sein. Und direkt daneben druckt der Tagesspiegel einen Artikel über das Erscheinen eines bislang unveröffentlichten Buchs von Gisela Elsner, die sich vor 15 Jahren umgebracht hat, weil sie die Existenzangst und das Fehlen jeglicher Akzeptanz im Kulturbetrieb nicht mehr ausgehalten hat, und ich frage mich, ist das Nebeneinandersetzen ausgerechnet dieser beiden Artikel nun Absicht, Zynismus oder Gedankenlosigkeit, und dann sehe ich die Anzeige von irgendeinem Geizbilligbrüllmarkt, der mir für nur 199 Öcken ein Autoradio verkaufen will, dessen Display 4096 Farben hat, und ich versuche verzweifelt einen Grund zu finden, warum ein Radio 4096 Farben braucht, um mir den Sender anzuzeigen, und alles wird immer schwurbeliger bis wieder diese Stimme zu hören ist, diese gleichzeitig verstörende und beruhigende Stimme in meinem Schädel, die aus dem Auge des Schwurbels heraus dröhnt: „Laß nach, Chris! Die Welt versteht dich nicht, und du verstehst die Welt nicht. So hat jeder seins.“
Ach ja. Bin schon gespannt, was morgen in der Zeitung steht.

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Print 2.0

Wenn ich mir am Samstag den Tagesspiegel hole, ärgere ich mich jedesmal. Die Samstagsausgabe kostet 20 Cent mehr, die ich Samstag für Samstag aus dem Fenster rauswerfe. Gut, die Samstagsausgabe ist deutlich dicker als wochentags, aaaaber… das ist dem Immobilienteil und der Auto-Beilage geschuldet. Ich bin mit meiner Wohnsituation momentan zufrieden, und seid ich vor ca. 17 Jahren mein Auto abgeschafft habe, bin ich ein glücklicher, freier Menschen. Immobilienmurks und Autoquatsch wird also bei mir ungelesen in den Papierkorb entsorgt.
Warum zwingt mich die alte Tante Tagesspiegel eigentlich, dieses Zeugs zu kaufen? Warum muss ich die Wohnungssuche anderer Menschen mitfinanzieren, ihre Autoverkäufe subventionieren? Und warum ignoriert man wochentags die Allgegenwart des Internet dergestalt, dass man hartnäckig seine Leser mit dem seitenweisen Abdruck der Börsenkurse von gestern terrorisiert? Wäre nicht mal langsam Zeit für Print 2.0?

[tags] Zeitung Tagesspiegel immobilen Auto Unfug Geschäftemacherei[/tags]