Bin ich eigentlich der einzige, dem das penetrante Product Placement im neuen Mr. Bean-Film fürchterlich auf den Keks gegangen ist? Am Anfang des Streifens bekommt er diese turbogeile Video-Kamera geschenkt, die er wirklich zu jeder Gelegenheit zückt, um damit sinnige oder unsinnige Dinge aufzunehmen, und nach 15 Minuten Kino kann man nicht anders als denken „Mensch! Sogar Kinder und Vollidioten kommen mit dieser Kamera klar! Is ja doll, das Ding!“ Und am Schluß des Films manipuliert er mit eben dieser Kamera noch einen Film auf dem Festival in Cannes, so dass der ein Riesenpublikumserfolg wird. Alles mit dieser kleinen turbogeilen Kamera. Ist ja ’n Ding.
Ich glaub, die Fuzzies von der Kamerafirma haben den ganzen Film bezahlt.
Man kann sicherlich einiges gegen niederländische Fußballprofis im Allgemeinen und gegen Arjen Robben im besonderen sagen. Dass Robben für den FC Chelsea spielt, macht ihn nicht unbedingt sympathisch, und bestimmt war der ein oder andere seiner Auftritte in der niederländischen Nationalmannschaft durchaus diskussionswürdig. Das rechtfertigt jedoch keinesfalls eine menschenverachtende Hetzjagd, für die ausgerechnet die kanadische Regierung verantwortlich zeichnet. Ebenso erstaunt der relative Gleichmut, mit dem in Spiegel Online über diese Verletzung des Menschenrechts berichtet wird:
„…seit Freitagabend 22:19 Uhr, seit der 0:1-Niederlage bei Arminia Bielefeld und dem Absturz in die Todeszone der Fußball-Bundesliga, droht jetzt das eigentlich Undenk- und Unfassbare.
Die 2. Liga.“
In knapp 30 Wörtern gelingt es Thomas Hennecke vom kicker, Fußball-Berichterstattung, griechische Tragödie und ganz große Oper zu verschmelzen. Man neigt sein Haupt in Demut.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Firma Google, dass sie meine Netzecke als Numero Uno ausspuckt, wenn jemand nach der Schuhgröße von Anna Nicole Smith sucht. Ich werde versuchen, in Zukunft dieser großen Verantwortung gerecht zu werden.
Was in den nächsten Tagen auf uns zukommen wird:
Ex-Botschaftsluder Djamila Rowe behauptet, einen One-Night-Stand mit Knut absolviert zu haben. Die BILD widmet diesem Ereignis eine Titelstory.
Die Zooverwaltung Berlin dementiert energisch das anrüchige Verhältnis mit einem deutlichen Hinweis auf Knuts Geschlechtsreife und die sexuelle Ausrichtung Knuts.
Die verzweifelte Djamila Rowe bezeichnet Knut als „Sodomisten“ und macht mit ihm Schluss.
Party-König Ammer versöhnt sich mit Djamila Rowe und lädt sie als Star-Gast zu von ihm veranstalteten Knut-Topless-Partys ein.
Die medienunerfahrene Zooverwaltung mahnt statt Ammer versehentlich Jürgen Drews ab, der daraufhin auf den dummen Gedanken kommt, einen eigenen Knut-Song auf den Markt zu bringen, woraufhin er von Frank Zander abgemahnt wird.
Knut erträgt den Rummel um seine Person nicht mehr, geht zum Flatrate-Koma-Saufen und wird mit 11,3 Promille in die Tierklinik eingeliefert.
Wolf-Dieter Poschmann erklärt 11,3 Promille zum Weltrekord und lädt Knut ins Aktuelle Sportstudio ein.
Knut verfehlt nur knapp einen Rekord an der Torwand, als er nach drei Treffern rechts unten und zwei Treffern links oben den Ball auffrißt. Pingel Poschmann disqualifiziert Knut und wird wenig später vom ZDF fristlos entlassen.
Überraschend behauptet Prinz Frederic von Anhalt, Knuts Vater zu sein und erklärt sich bereit, jederzeit eine DNS-Probe abzuliefern, um seine Ansprüche zu untermauern.
Die 14jährige Roswitha K. aus Lüdenscheid fällt beim Versuch, Knuts 11,3 Promille-Rekord zu brechen, kurz vor erreichen der 7-Promille-Grenze in ein Wachkoma. Roswithas Eltern verklagen Knut und den Berliner Zoo. Die Berliner Zooverwaltung, die nach „Knut“ auch „Komasaufen“ und „11,3“ markenrechtlich schützen ließ, reagiert umgehend mit einer Abmahnung und einer Gegenklage.
Roswitha wird eine halbe Stunde lang von Günter Jauch für „stern tv“ interviewt. Erst nach Ausstrahlung des Interviews bemerken Experten, das Roswitha zum Zeitpunkt des Gesprächs immer noch im Wachkoma lag.
Knut wird von Reinhold Beckmann eingeladen, die Berliner Zooverwaltung verbietet jedoch den Auftritt des Bären in der Beckmann-Talkshow. Man befürchtet, dass Knut in ein Wachkoma fällt, wenn er Beckmann zuhört.
Wolf-Dieter Poschmann moderiert ab sofort eine Call-In-Show bei 9-Live, bei der es kleine Knut-Puppen zu gewinnen gibt. Nach seiner ersten Sendung wird er u. a. von der Berliner Zooverwaltung, der Augsburger Puppenkiste und Prinz Frederic von Anhalt abgemahnt.
Die Untersuchung von Prinz Frederics DNS zeitigt ein überraschendes Ergebnis: Der Prinz ist zwar definitiv nicht der Vater von Knut, wohl aber der der Jacobs-Sisters.
Die Jacob Sisters lassen über einen Anwalt in Los Angeles anfragen, ob sie Knut adoptieren können. Die Zooverwaltung lehnt ab.
BILD verdoppelt von einem Tag auf den anderen die Verkaufsauflage mit der Schlagzeile: „Tierschützer laufen Amok – Knut darf nicht ins Dschungelcamp“.
„Ich esse alles!“ sage ich immer, wenn ich gefragt werde, ob es irgend etwas gibt, was ich nicht esse. Und in der Tat glaubte ich bisher, nicht nur alles, sondern das meiste davon auch richtig gerne zu essen. Innereien aller Art, Polypen von der Größe eines Bienenkorbs, gern auch mal ein Stückchen Krokodil… bisher habe ich mich für einen unerschrockenen Esser gehalten, der neugierig (fast) alles ausprobiert. Bis ich auf Eddie Lin stieß. Der Mann ist mir über. Was heißt mir? Der Mann ist ein absolutes Unikat, ein furchtloser Indiana Jones der Gourmandise, ein Pionier der Esskultur, der die Grenzen des guten wie des schlechten Geschmacks bewusst durchbricht, um sie zu erweitern.
Es war Hande, die mich auf Eddie Lin’s Deep End Dining Blog aufmerksam machte, in dem sie ihn nebenbei in einem ganz fantastischen Rezept für Oktopus-Salat erwähnte. Neugierig klickte ich auf den Link und gelangte auf das vermutlich ungewöhnlichste Foodblog der Welt. Ich warne sensible Naturen ausdrücklich davor, es mir nach zu tun. Das, was Mr. Lin in seinem Blog einer staunenden Öffentlichkeit präsentiert, ist nichts für schwache Nerven oder gar Mägen. Der derzeit aktuelle Beitrag ist ein Video, in dem Mr. Lin dokumentiert, wie er seinen erweiterten Freundeskreis mit „Peanut Butter & Jellyfish-Sandwiches“ traktierte. Jellyfish ist Qualle. Ja, genau. Qualle. Und das ist erst der Anfang.
Mr. Lin scheint (erfolgreich) den Beweis führen zu wollen, das man alles, aber auch wirklich alles essen kann. Er schreibt einen lebhaften, äußerst komischen Stil, der sich dem Leser am besten über einen überaus anschaulichen Bericht erschließt, in dem Mr. Lin beschreibt, wie er im Hinterzimmer eines leicht eigenartigen koreanischen Etablissements lebende Tentakel mit großem Appetit verspeist hat. Mit dem dazugehörigen Video hat sich Mr. Lin als DER Cinema-Verité-Filmer unter den Foodbloggern etabliert, wohingegen er in „Eddie Lin and the Hot Pot of Doom“ souverän Restaurantkritik mit einer Hommage an Ernst Stavro Blofelds Selbstmord-Garten aus „Man lebt nur zweimal“ verbindet.
Wirklich ganz großes Tennis auf Deep End Dining. Ich hab mich schlapp gelacht.
Junger Eisbär: Knut soll weiterleben – SPIEGEL ONLINE: Das Schicksal des Eisbärbabys Knut erhitzt weiterhin die Gemüter. Seit Wochen streiten Experten über die Handaufzucht des Bären im Zoologischen Garten von Berlin. Aber jetzt steht fest: Knut darf leben. Spekulationen um eine Todesspritze wegen angeblich nicht artgerechter Haltung wies Zoo-Tierarzt André Schüle als „kompletten Blödsinn“ zurück.
Ich bin wirklich sehr erleichtert. Ich hatte schon befürchtet, demnächst in der Tagesschau mit Horrorbildern wie diesem konfrontiert zu werden:
Eisbär-Bild: Peter Griesbach, Zoo Berlin – Montage: Mario Vorberg
Es gab mal eine Zeit, da war eine Kreditkarte genau das, was der Name ansagte: Eine Karte, mit der man belegen konnte, dass man kreditwürdig war. Wenn eine Rechnung zu bezahlen war, wurde die Karte in eine Schraddelapparatur gelegt, ein Belegformular wurde drüber geschraddelt, man unterschrieb den Beleg und hatte bezahlt. Wunderbar.
Doch dann erfand irgendjemand die Datenfernübertragung. Und die Kontrollfreaks in den Banken kamen auf die Idee, dass es nicht genügt, nur einmal im Monat nachzugucken, ob der Kerl, der die Karte hat, noch kreditwürdig ist. Warum nicht jedesmal nachgucken, wenn der freche Kerl mit seiner Karte bezahlt? Und das Sterben der Schraddelappaturen begann, denn die Schraddelapparatur wurde durch das Durchziehdingsbums mit Modemanschluß ersetzt, mit dem nun bei jedem Bezahlvorgang Kartennummer, aktueller Kontostand, Schuhgröße der Lebensabschnittsgefährtin und Innentemperatur der zum Unterschreiben benutzten Kugelschreibermine ein paar Mal auf der Datenautobahn hin- und hergefahren werden.
Der Karteninhaber hat also gar keinen Kredit mehr, sondern nur ein Instrument mit dem jederzeit nachgefragt werden kann, ob er noch Kredit hat. Und damit ist auch der Vorteil des schnellen, unkomplizierten bargeldlos Bezahlens dahin. Denn wie sieht denn der normale Bezahlvorgang mit sogenannter Kreditkarte heutzutage aus?
Die vor mir in der Supermarktkassenschlange stehende Kundin zückt eine vermutlich von einer kasachischen Privatbank ausgestellte und von Borat persönlich verschmutzte VISA-Karte, die mehrfach abgerieben und durch das Lesegerät gezogen werden muss, bevor sie sich endlich mit einem mysteriösen „Zentralsörfer“ (so Frau F. an Kasse 3 von Kaiser’s am Theo) verbunden hat. Mit gleichzeitiger Stentor- und Grabesstimme (ein Kunststück, das nur Frau F. beherrscht) verkündet sie nun, dass „er sie nicht will“. Da aber nun mal der wertvolle Kontakt zum „Zentralsörfer“ besteht, gibt Frau F. mit den Worten „Vielleicht frißt er’s so“ die Kredikartennummer händisch ein, woraufhin die Verbindung brüsk unterbrochen wird. „Letzter Versuch!“ trompetet Frau F. nun triumphal und zieht die Karte schwungvoll durchs Lesegerät, das angesichts dieser Drohung in die Knie geht und sofort eine Verbindung zum mittlerweile geheiligten „Zentralsörfer“ herstellt. Der löst – ob dieser Insubordination sicherlich vollkommen perplex – einen Zahlungsvorgang aus. Der Belegdrucker an Kasse 3 beginnt verheißungsvoll zu rattern, was Frau F. mit einem komplett sinnfreien „Ich sach’s ja!“ kommentiert. Beseligte Kunden geben sich dem Wahn hin, bald selbst an der Reihe zu sein und beginnen, ihre Waren auf das Transportband zu stapeln. Doch plötzlich schweigt der Belegdrucker. Der halb fertig gedruckte Beleg hängt ihm aus dem Schlitz, als wollte er uns Wartenden die Zunge herausstrecken. Wir halten minutenlang den Atem an. Hat der „Zentralsörfer“ den Zahlungsvorgang storniert? Ist in Kasachstan der aus Ziegenkot erzeugte Strom ausgefallen? Ist die Weltbank zusammengebrochen? Mit einem gelassenen „Nu wird’s aber langsam Zeit!“ bringt Frau F. die Weltfinanzlage wieder in Ordnung und den Belegdrucker zur Raison, der mit einem röchelnden Rattern sein Werk vollendet und den Papierstreifen verächtlich ausspeit. Die Kundin vor mir unterschreibt das mühsam erkämpfte Zeugnis ihrer Kreditwürdigkeit.
Ich trete erleichtert an die Kasse und bete, das ich genug Bares dabei habe, um nur ja nicht mit Karte bezahlen zu müssen.
Rufschädigung – Frederic von Anhalt verklagt US-Fernsehsender – SPIEGEL ONLINE: Prinz Frederic von Anhalt hat den US-Fernsehsender Fox und dessen Moderator Bill O’Reilly wegen Beleidigung verklagt und fordert 7,5 Millionen Euro Entschädigung. Der Moderator hatte den Ehemann von Zsa Zsa Gabor als Betrüger tituliert, weil sich dieser als potentieller Vater der Tochter von Anna Nicole Smith ins Spiel brachte …
Von Anhalt erklärte, seit der Sendung werde er auf der Straße schief angesehen. „Sie sagen ‚Schaut, da kommt der Betrüger'“, sagte er. „Ich bekomme viele E-Mails, in denen ich beschimpft werde. Es ist sehr peinlich.“
Das ist natürlich äußerst unangenehm, dass Hoheit jetzt sogar elektronisch belästigt weren. Halten jedoch zu Gnaden, ich verstehe nicht ganz, woher die Belästiger die prinzliche Email-Adresse haben könnten. Sollten Hoheit etwa Kunde bei einem der Mailanbieter für den Pöbel sein und sich dort unvorsichtigerweise eine naheliegende Adresse wie „ichhabzsazsaskreditkarte@web.de“ oder „prinzuebermut@gmx.de“ gesichert haben? Oder ist es sogar noch einfacher: „vollspaten@gigolo.biz“?
Gestern fuhr ein Auto an mir vorbei, das laut Aufschrift einer Firma für „infrastrukturelles Facility-Management“ gehörte und mich – natürlich – völlig ratlos zurückließ. Was um Himmels willen ist „infrastrukturelles Facilty-Management“? Was sind das für Kerle, die sowas machen? Ich eilte zum nächsten Internetzanschluß, googlete ein bisschen hier und da und wusste es ein paar Minuten später. Es sind Hausmeister.