Splitterbrötchen (CMXII)

Ich fürchte, bei sehr vielen „Aktivisten“ steht eher die Selbstdarstellung als das Erreichen ihrer Ziele im Vordergrund. „Was verboten ist, das macht uns gerade scharf“ gilt auch  und erst recht für autoritär vorgetragene Forderungen nach Weltverbesserung. Dass die vollkommen idiotische Debatte über Winnetou und Karl May zu einem stark steigenden Interesse an May und seinen Büchern führen würde, war wirklich abzusehen. Den Bamberger Karl-May-Verlag freut’s. Vielleicht greif ich ja auch mal wieder ins Regal…

Das sind übrigens die Bücher, die ich vor 60 Jahren gelesen habe. Meine liebe Schwester hat sie aufgehoben.

Der Mail-Betreff „Verpassen Sie nicht den Einstieg in die Vorweihnachtszeit“ ist von geradezu betörender Idiotie.

Das Foto vom kulinarischen Wochenhöhepunkt lasse ich mal weg, Blutwurst in einem stark abgedunkelten Restaurant zu fotografieren übersteigt meine knipserischen Fähigkeiten entschieden. Wie dem auch sei „Boudin Noir“ mit Kartoffelpüree und Äpfeln habe ich schon oft gegessen, aber noch nie so gut wie im „La Fontaine“ in Zehlendorf, in das die beste, geduldigste Gemahlin von allen eingeladen hatte. Das war verdammt nahe an der Perfektion, aromatische Blutwurst (NICHT vom Benser, sondern laut Service aus Frankreich importiert), herrlich buttriges Kartoffelpüree und süßsäuerlich in Rotwein geschmorte Äpfel… das war die Referenzversion eines Lieblingsessens, sensationell.

Ich liebe irische Extremsportarten.

Kultureller Wochenhöhepunkt war die Vorbereitung einer fürs kommende Frühjahr geplanten Reise…

Es ist vollkommen sinnlos, sich über Milliardäre aufzuregen, die ihre Spielzeuge kaputt machen. Die dürfen das.

Splitterbrötchen (CMXI)

Menschen, die „Ich mach hier nur meine Arbeit!“ sagen, tun meist haargenau das nicht.

Oftmals ist nicht Gruppendruck das Problem, sondern, dass man sich von Gruppen unter Druck setzen lässt, die einem eigentlich egal sein sollten.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt – neben diversen ungebrühten, groben Bratwürsten, war ein Panade-zerstörendes, höchst delikates Schmandschnitzel an exzellenten Bratkartoffeln im „Goldenen Engel“ mit korrespondierender Klosterbräu-Begleitung.

Man muss doch nicht aus allem eine Kampfsportart machen!

Splitterbrötchen (CMX)

„Auch in Wien schwindet das Publikum, dabei prunken die dortigen Bühnen mit hervorragenden Inszenierungen“, zitiert der Perlentaucher einen Bezahlschrankenartikel von Helmut Mauró in der SZ. Wenn das Publikum wegbleibt, können die Inszenierungen so hervorragend nicht sein. Das Publikum entscheidet, niemand sonst. Und das ist gut so.

Der Twitter-Spaß der Woche kam diesmal von Facebook:

Der Bundeskanzler zieht es vor, sein Verhalten in Sachen Cum-Ex und sein Betreiben des Verkaufs von Teilen des Hamburger Hafens nicht öffentlich zu erklären. Folglich überlässt er es einfachen Bürgern wie mir, sich selbst einen Reim auf sein Handeln zu machen. Was nicht wirklich schwer ist. Klar ist, dass er seinen Amtseid („Schaden vom deutschen Volk abzuwenden“) nicht Ernst nimmt. Unklar ist, ob er korrupt bis auf die Knochen oder erpressbar ist. Andere Möglichkeiten sehe ich nicht.

Der kulinarische Wochenhöhepunkt waren selbstgeklöppelte Tagliatelle mit Seeteufel in Safran-Tomatensauce. Das Tellerfoto sah aber nicht so doll aus, deshalb zeig ich lieber die Pizza mit Scampi und extra Knoblauch von Daniele.

Einige Male habe ich jetzt wieder Kurse in Präsenz gegeben, was nach zweieinhalb Jahren Zoom, BigBlueButton etc. ein Riesenspaß war. Zumindest teilweise. Unverkennbar ist aber auch, dass die Lockdowns, der virtuelle Unterricht und die damit verbundenen Nebengeräusche bei vielen Teilnehmern massive soziale Schäden hervorgerufen haben. Ich bin mir sicher, dass wir mit den Folgen der Maßnahmen gegen das Virus länger zu tun haben werden als mit den Folgen des Virus selbst.

Zwei Menschengruppen, die augenscheinlich das Konzept „Pragmatisches Regierungshandeln“ nicht verstehen:
a) Dauerempörte Twitteruser
b) Einige Regierungsmitglieder

Sehr ärgerlich: Es gibt eine Serie mit Jeff Goldblum, „Raines“ aus 2007, die man hierzulande weder streamen noch auf DVD anschauen kann. Sehr, sehr ärgerlich.

Splitterbrötchen (CMIX)

Isch finde Riberys Karriörefinissement voreilisch. Er könnte doch bei ‚ertha noch einen  printemps renouvelable oder quelque chose comme ca örläbän! Vive le Fronck!

Was nicht jeder weiß: Das Anlügen von Narkoseärzten oder Strafverteidigern gereicht meist nicht zum eigenen Vorteil.

Einmal musste es ja geschehen, einmal musste der Berliner Salon „Fön-X“ den Titel „Friseur mit dem beknacktesten Kalauer im Namen überhaupt“ abgeben. Der aktuelle Spitzenreiter, der sich auch dank eines überflüssigen, kreuzdämlich gesetztem Deppenapostrophs an die Spitze gesetzt hat, ist in Bamberg ansässig: „Haar’Em“.

Erneut komme ich nicht umhin, Peter Glaser zu preisen:

Ich finde, die Abscheulichkeiten von Harvey Weinstein dürfen keinesfalls in Vergessenheit geraten. Vielleicht könnte man etwas Unangenehmes nach ihm benennen, zum Beispiel diesen ekligen, kristallinen Rückstand in Weingläsern?

Nun gut, ich würde Tomatensuppe aus der Dose auch nicht essen,. Aber warum sollte man sie über schöne Gemälde kippen? Wäre es nicht besser, sie über störende Personen wie Richard David Precht zu kippen?

Verzweifelte Jugendliche fordern einen Pringles-Preisdeckel.

Was soll das für ein Buch sein, „Emma Nudel Micron“?

Gekränkte Eitelkeit wird als Energiequelle sträflich unterschätzt.

Was auch nicht jeder weiß: Die in Word von den meisten Benutzern nur selten benützte Einrücktaste dient nicht dazu, Reservisten in die Kasernen zu beordern.

Ich würde gern eine Ausbildung zum zertifizierten Furzkissen-Sommelier machen. Hat jemand Infos?

Dinge, über die sich außerhalb von Twitter niemand aufregt, existieren nicht.

Vor zehn Tagen habe ich mich mit Covid-19 infiziert, gestern könnte ich mich nach mildem Verlauf freitesten. Endlich kann das lästige Händewaschen nach dem Toilettengang wieder entfallen.

 

 

 

 

Splitterbrötchen (CMVIII)

Vorsicht! XXL-Ausgabe upcoming!

Aus der Abteilung „offensives Altern“: Alternativen, an die man sich nicht erinnern kann, sind keine.

Binz ist einfach wunderschön. Auch im fahlen Herbst. Trotz der vielen Vorschriften.

Ich hab ja auch Lieblingsalben, die ich seit Jahrzehnten wieder und wieder höre, aber die Notwendigkeit, mir von denen eine Special Edition mit umpfzig verschiedenen Abmischungen zu kaufen, entgeht mir beinahe komplett.

Influencer, die in Norddeutschland versuchen, „Labs-cause“ zu bestellen, gibt es da belastbare Zahlen?

Der Norden trinkt anders.

Jan Fleischhauer ist mir diese Woche endgültig unheimlich geworden. Nach zwei zustimmungsfähigen Kolumnen hat er jetzt auch noch eine brauchbare Humordefinition rausgehauen: “Humor entsteht aus dem Gefühl der Unzulänglichkeit, sein Quellgebiet ist nicht das Gewisse,sondern der Abgrund des Absurden. Deshalb bleibt er auch allen Menschen, die zu hundert Prozent von ihrer Sache überzeugt sind, verschlossen.“ (zitiert nach Marcel Peithmann)

Kulinarischer Wochenhöhepunkt aus Fremdproduktion: forsch gebratenes Hamburger Schnitzel aus „Omas Küche“ in Binz – eigentlich ein Event-Gastronomie-Alptraum, aber der Service war authentisch gut gelaunt und die Küche hat sehr, sehr gut gearbeitet: uns hat’s gefallen. Old School muss man mögen.

Absolut fahrlässige FeWo-Deko: „Also, bei Ihrem Kamin ist ja wohl der Abzug defekt. Als wir ihn angemacht haben, war in Nullkommanix die Bude verqualmt, und dann kam auch noch die Feuerwehr!“

Und da haben wir auch schon die nächste Pipeline-Sprengung, diesmal in Binz, im Brunnen an der Normaluhr. Nimmt dieser Irrsinn denn nie ein Ende? Und warum wird das von den sogenannten Qualitätsmedien verschwiegen?

Kulinarischer Wochenhöhepunkt aus Eigenproduktion: Seelachsfilet mit Senfsauce und sensationellem ofengeröstetem Wirsing nach Petras Mann.

Die Duolingo-App anherrschen: „Sprechen Sie gefälligst deutsch! Sie sind in diesem Handy nur zu Gast!“

Wenn ein Geistlicher ein Verbrechen begeht und anschließend abhaut, ist das dann Pfarrerflucht? Entschuldigen Sie vielmals.

Beim Kiezschreiber das schöne Schimpfwort „Rhabarberschorlendepp“ gefunden. „Brötchen-über-dem-Ausguss-Aufschneider“ bleibt aber nach wie vor das Invektiv, das es zu toppen gilt.

Neuer, faszinierender und aufsehenerregender Beitrag in meiner vielbeachteten Foto-Serie „Die beste, geduldigste Gemahlin von allen fotografiert Dinge“. Diesmal: Dünengras, oder wie das heißt.

Wenn man „effektvolles Scheitern“ nicht grundsätzlich als wählbare Option in die Überlegungen miteinbezieht, macht man etwas falsch.

Der Twitter-Lacher der Woche:

Was nicht jeder weiß: Man kann die Genesung von einer Krankheit nicht beschleunigen, indem man seinen Gesundheitszustand in die sozialen Netzwerke postet.

Enttäuschend: Trotz kühler Witterung fuhr auf Rügen kein Skilift. Personalmangel?

Splitterbrötchen (CMVII)

Um einen Autor wirklich zu verstehen, ist es immer hilfreich, die Orte zu besuchen, an denen er lebt und inspiriert wird. Nachdem ich in dieser Woche vier Tage bei einem Bildungsträger in Prenzlauer Berg gearbeitet habe, kann ich die farbenfrohen Rants aus dem Maschinenraum noch besser verstehen und einordnen. Die diesem Bezirk innewohnende Maßstäbe setzende Schnöseligkeit macht etwas mit einem.

Intarsien war irgend so eine römische Provinz, da bin ich mir ganz sicher.

Was nicht jeder weiß: Wenn man einen gescheiten Rausch anstrebt, sollte man alkoholfreies Bier meiden. Auch das Patentrezept „Milch durch Schnaps ersetzen“ hat sich in dieser Hinsicht bewährt.

Die Qualitätsmedien machen`s einem wirklich nicht leicht. Seit Monaten weiß man, das Volksfeste steil ansteigende Corona-Inzidenzen zur Folge haben. Anfang Juli war in meiner nordhessischen Heimatstadt Johannisfest, eine Woche später hatte der Werra-Meißner-Kreis die höchste Inzidenz deutschlandweit. Warum vermeldet man jetzt die wegen dem Oktoberfest heraufschnellenden Zahlen immer noch als überraschende Neuigkeit?

Beim Rennen um den kulinarischen Wochenhöhepunkt setzte sich gegen härteste Konkurrenz – u.a. Bauernfrühstück im Tegernseer Tönnchen, erstes Backfischbrötchen an der Ostsee – ein Drei-Gang-Menü in der Strandhalle Binz durch…

… was wegen der einmaligen Atmosphäre dieses Orts nicht verwunderlich ist. Aber natürlich auch, weil man hier verlässlich genau so kocht, wie ich es liebe: ungekünstelt, einfach, trotzdem einfallsreich. Sonntagsessen eben. Diesmal gab’s…

… geräucherte Lachsstreifen mit Kartoffelmousse und Matjes-Sauce, Dorsch unter der Kartoffelkruste und ein crunchiges Schokotörtchen.

Hömma, Netflix, „Die Kaiserin“? Ernsthaft? Die junge Sissi in Wien? Wie soll das gehen, ohne Meinrad?

Wenn man im Urlaub ist, fühlt sich Schlangestehen beim Bäcker auf einmal richtig gut an.

Beim nächsten Köln-Besuch wird Prof. Creys Vorgehensweise ausprobiert:

Perlen der Dialogkunst: „Abgesehen von der Landung der Hindenburg bei Gewitter ist das wohl die beschissenste Idee, die man haben kann.“ („Die Verlegerin„)

Geheimdiplomatie muss geheim bleiben, das ist eine Binsenweisheit. Trotzdem würde es mich beruhigen zu wissen, dass sie derzeit stattfindet. Daran habe ich nämlich Zweifel, seit ich las, dass beim Begräbnis Gorbatschows nur der Stellvertreter des deutschen Botschafters vorbeigeschaut hat. Funktionierende Außenministerien nehmen solche Anlässe gerade in Krisenzeiten gerne wahr, um ein paar Hochkaräter vorbeizuschicken, die diskret die Lage sondieren und versuchen, hinter den Kulissen was in Bewegung zu bringen. Ist wohl nicht passiert. Find ich schade. Haltungsturnen allein ist keine Politik.

Splitterbrötchen (CMVI)

Mehrfach in den sozialen Netzwerken gesehen: Menschen, die allen Ernstes fragen, ob es okay ist, „jetzt schon“ die Heizung aufzudrehen. Liebe Leute, man macht die Heizung an, wenn einem kalt ist. Nicht, wenn irgendwelche Twitter-Kumpel das für richtig halten.

Macht Konservatismus süchtig? Ich muss Jan Fleischhauer schon wieder zustimmen. Das wird langsam zur bedenklichen Gewohnheit.

Hm, das ist wirklich eine knifflige Frage, liebe SpOn-Redakteure. Wäre „Ihre Kinder sind zu laut!“ vielleicht eine Möglichkeit?

Man trifft doch immer wieder auf Leute, die glauben, dass man automatisch den Inhalt eines Buchs kennt, wenn man es gekauft hat.

Den kulinarischen Wochenhöhepunkt teilen sich diesmal zwei Gerichte, beide nicht wirklich perfekt, aber doch von bestem Geschmack. Zum einen…

…selbstgeklöppelte Kabeljaufilets in Senfbutter auf dreimal aufgewärmtem Wirsingkohl, eine Spezialität für Kenner, zum anderen …

… Bratkartoffeln mit Pfifferlingen in der Heimat der Skatrunde, dem Hoppegarten. Ziemlich lieblos angerichtet, aber sehr schmackhaft.

Was nicht jeder weiß: Man muss ein Word-Dokument nicht ausdrucken und einscannen, um ein PDF daraus zu machen. Man kann es auch einfach vom Bildschirm abfotografiren, und die JPG in eine PDF umwandeln. Das spart Papier.

Marcel Peithmann hat hundertprozentig recht. Das einzige Ziel im Leben, das ich noch habe, ist zu verhindern, dass mir dieser Satz entfleucht.

Peter Glasers erster Computer. Und meiner auch.

Menschen, die aus allem eine moralische Frage machen, haben meist mit Moral gar nichts am Hut.

 

 

Splitterbrötchen (CMV)

Ich kann auch mit Alkohol lustig sein!

Ich bitte um Beachtung für diese kleine Liste über das Älterwerden, die mir aus dem Maschinenraum übermittelt wurde. Bei mir trifft alles zu, außer das mit dem Schnaps. Okay, ich hab Schnaps da, aber der verdunstet eher, als dass er getrunken wird. Ich hab’s nicht mehr so mit den Spirituosen, es sei denn, ich bekomm beim Italiener oder Griechen was aufs Haus, dann heißt’s natürlich: „Lieber die Leber verrenkt, als dem Wirt was geschenkt.“

Gut zu wissen:

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war eine Zeitreise in Form einer Pizza, bei Daniele im Sicilia: Scampi, Unmengen von Knoblauch… wie damals in den 70ern. Ich hätte beinahe aus Nostalgiegründen einen Frascati dazu getrunken, aber gottseidank hat Daniele den nicht auf der Karte.

Mail von meiner Versicherung erhalten: Man bot mir Tickets für die NFL an. Ich denke, jetzt brauche ich eine mentale Schadensregulierung.

Am Donnerstag machten sich Bauarbeiter am Hauptleitungsstrang der nördlichen Beckerstraße zu schaffen. Um 17 Uhr fiel das Internet aus, um 17:45 der Strom. Um 18 Uhr dozierte ich in einem Onlinekurs via Handy-Hotspot und Laptop im Batterie-Betrieb, mit einer Taschenlampe als Schreibtischlampenersatz. Wenn die Blackouts im Winter nicht schlimmer werden, komme ich also klar.

Wer versucht, alle Ungleichheiten einer Gesellschaft zu beseitigen, nimmt ihr den Motor.

Es gibt wenig schöneres als schlagfertige Service-Kräfte! „Sambuca, ist das nicht dieser mexikanische Hut?“ – „Nein, das ist Tequila!“

Als ich las, dass die ARD für gestern Abend den Fernsehfilm „Hartwig Seeler – Im Labyrinth der Rache“ ankündigte, hoffte ich auf ein packendes Doku-Drama über Uwe Seelers vergessenen Bruder, der von ihm aus der Mannschaft intrigiert wurde und einen blutigen Rachefeldzug startet, in dem ein Mannschaftsmitglied nach dem anderen abgeknipst wird und zahlreiche HSV-Interna genüsslich breitgewalzt werden. Ich wurde enttäuscht.

Es ist nicht Aufgabe von Politikern und Journalisten, die Bürger zu erziehen. Auch wenn beide Berufsgruppen das nicht wahrhaben wollen.

 

Splitterbrötchen (CMIV)

Keine coolen Hüte mehr. Danke, Charles!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!1111

Letztlich wird eine Mülltüte erst zur Mülltüte, wenn man Müll hineintut.

Fa. Microsoft ist unübertrefflich. Gestern entdeckte ich zufällig im Cloudspeicher dieses trefflichen Unternehmens einen „Tresor“, den ich natürlich sofort knackte und untersuchte. Die pfiffigen Softwareingenieure dieses Weltkonzerns wollen, aus welchen Gründen auch immer, dass ich Scans wichtiger Dokumente ständig mit mir herumtrage, aber natürlich – weil es wichtige Dokumente sind – mit allerlei Security-Gedöns gesichert, dafür ist dieser „Tresor“ da. Zuvorkommend machte man mir gleich Vorschläge, welche Dokumente ich so – perfekt gesichert – mit mir herumtragen soll: Führerschein, Personalausweis, Reisepass etc. Natürlich klickte ich auf „alle Vorschläge anzeigen“ und da kam dann der Vorschlag, der mich endlich vom „Tresor“ überzeugte: Sterbeurkunde. Natürlich! Das ist sehr praktisch, die immer dabei zu haben. Jetzt muss ich sie nur noch finden, dann scan ich sie gleich ein.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war ein wirklich perfekt medium rare gegrilltes Filetto mit Pfifferlingen, Ergänzungsgemüsen und Salat in der „Trattoria Romana„. Perfektes Handwerk, sehr, sehr lecker, besonders in Kombination mit dem dazu empfohlenen, schön muskulösen Primitivo. Wir waren zum ersten Mal da, sicher nicht zum letzten Mal.

Was nicht jeder weiß: „The Rocky Horror Picture Show“ war der einzige Film der Serie, in dem Sylvester Stallone nicht mitgespielt hat.

Wenn jemand mit unterdrückter Telefonnummer anruft, einfach mit erstickter Stimme „Ich hab’s erledigt, wie verabredet, aber jetzt ist alles voller Blut…“ sagen und wieder auflegen1.

Tränen lachte ich, als ich von einer möglicherweise sogar waren Anekdote über den englischen Fliegerhelden Sir Douglas Bader hörte. Der Mann hat einen Vortrag an einer Mädchenschule der vornehmeren Sorte gehalten und über seine Erlebnisse im 2. Weltkrieg geplaudert: „So there were two of the f***ers behind me, three f***ckers to my right, another f*** on the left…“ Die Schuldirektorin wandte sich – kurz vor der Schnappatmung – an ihre Schülerinnen: „Ladies, the Fokker was a German aircraft.“ – „That may be, madam“, antwortete Sir Bader, „but these f***ers were in Messerschmitts!“

Ein Leben lang kämpf ich mit meinen inneren Limonen.

Perle der Dialogkunst: „Sie erkennen einen Scherz nicht mal, wenn er aufsteht und Ihnen in die Nase beißt.“ (The Oxford Murders)

 

 

Splitterbrötchen (CMIII)

Meine Versicherung hat mir eine Mail mit dem Betreff „Nachlassplanung: Jetzt Klarheit für die Zukunft schaffen“ geschickt. Sollte ich mir Sorgen machen?

Obwohl ich mit seiner Partei nichts am Hut hatte und habe, hab ich Herrn Ströbele immer als Direktkandidaten gewählt, solange ich in seinem Wahlkreis gewohnt habe. Der hat sich wirklich um die Bürger gekümmert und ihre Interessen vertreten. Gefühlt jedes Mal, wenn ich sonnabends in die Marheinekehalle zum Einkaufen gegangen bin, stand da der Ströbele und hat die Leute gefragt, wie’s ihnen geht. Ein vorbildlicher Abgeordneter, solche Leute fehlen.

Das Konzept der Woche:

Im Forum Steglitz hat ein riesengroßer Edeka eröffnet. Die Fleischabteilung lässt aufmerken, exzellente Dry-aged-Auswahl, Zuschnitte für den Kenner usw. Ein kurzer Plausch mit den Fachverkäufern bestätigte den ersten Eindruck: brandgefährliche  Location. Das wird teuer.

In Sachen Kopfhörer weiß ich mich mit Peter Breuer einig:

Es gibt Schauspieler, die können Pickelhaube tragen, und es gibt Schauspieler, die können das nicht. Jürgens und Fröbe zum Beispieöl, diese Meister-Outranten, waren sensationelle Pickhelhaubenträger.

So langsam müssen Frau Baerbock und Herr Habeck liefern. Haltungspunkte werden nur von der wohlwollenden Presse und den Fans auf Twitter verteilt. Die Mehrheit der Menschen möchte eine Verbesserung der Situation.

Die kulinarische Woche fand ihren Höhepunkt in der selbstgeklöppelten, klassischen Schmorgurke. Als Beilage dazu habe ich grüne Heringe gereicht.

Wer bei Duolingo einen „Dr.“ im Usernamen hat, hat’s wohl nötig.

BREAKING: Wie gewöhnlich gut unterrichtete Kreise in Erfahrung gebracht haben wollen, hat ein Booking.com-User namens „Brazzo_der_Checker“ für drei Wochen die Präsidentensuite eines bekannten Luxushotels am Tegernsee gebucht. Für den gleichen Zeitraum wurde in einer nahegelegenen Kurklinik eine Frischzellenkur für einen Patienten namens „Jupp Machts“ gebucht.

Die Weisheit der Woche prägte ein kenntnisreicher, lebenserfahrener Fleischermeister aus Kiel: „Von den leichten Landweinen ist mir der Cognac doch am liebsten“

Jeder Gefängniswärter kann einem in wenigen Sätzen erklären, wie eine Zelle funktioniert. Und Biologen forschen da jahrzehntelang dran rum? Ernsthaft?

Es gibt übrigens keinen Grund, „Imam Bayildi“ nicht mit Käse zu überbacken. Für Sie getestet.

Seit wann ist es eigentlich üblich, eigentlich eindeutige Begriffe in Nebelkerzen zu verwandeln? Nehmen wir die Bezeichnung „Strompreisbörse“. Man sollte doch meinen, dass das ein Handelsplatz ist, an dem – wie an einer Börse eben üblich – der Strompreis durch Angebot und Nachfrage ermittelt wird. Das dachte auch ich, bis ich diese Woche erst staunenden, dann hervorquellenden Auges las, dass dort ein sogenanntes „Merit-Order-System“ verwendet wird, dass dafür sorgt, dass der Strompreis sich am teuersten Anbieter orientiert. Mit „Börse“ hat das derzeit nichts mehr zu tun, sondern allein mit Profitmaximierung. Vielleicht sollte jemand mal den Wirtschaftsminister (s.o.) auf diesen Missstand aufmerksam machen.