Splitterbrötchen (CDXCIV)

Große Freude über den Nobelpreis für Bob Dylan. Wobei der Preis natürlich 40 Jahre zu spät verliehen wird.

Subterranean Homesick Blues, Highway 61 Revisited und Blonde on Blonde – diese drei Alben haben Popkultur und Hochkultur miteinander verschmolzen und dürften die einflussreichsten Alben aller Zeiten gewesen sein.

Großes Entsetzen über den engstirnig-spießbürgerlichen Literatur- und Kulturbegriff, den erstaunlich viele Menschen noch zu pflegen scheinen. Stopp, pardon, „Entsetzen“ ist natürlich Quatsch. Eher kommt „Bedauern“ hin. Darüber, dass so viele Menschen Gefangene ihrer geistigen Schrebergärtnerei sind und offenbar nicht wissen, was sie alles verpassen. Nicht wahr, Mr. Jones?

https://youtu.be/CUNZRlCeaEI

Gestern im Fernsehen gesehen: „Zu blöd, um alt zu sein“ mit Otto Schenk und Michael Niavarani. Wer’s verpasst hat, den Abend gibt’s auf DVD. Sehr komisch, ich habe Tränen gelacht. Obwohl mir einige Witze, die Schenk erzählte, schon seit mehr als fünfzig Jahren bekannt waren. Also genau so lang wie viele Dylan-Songs.

 

Splitterbrötchen (CDXCIII)

Kulinarischer Wochenhöhepunkt: von der besten, geduldigsten Gemahlin von allen zubereitete Hühnerherzen. Jedesmal ein Festmahl.

Entdeckung der Woche: die Weinbar Amarcord. Tolle Weine (u. a. sensationeller weißer Rioja), souveränes, herzliches Gastgebership der Inhaberin Dana.

2016-10-03-11-03-13Seit ein paar Jahren verbringen wir den 3. Oktober immer in den in den Ministergärten gelegenen Landesvertretungen. Da herrscht eine entspannte, lockere Atmosphäre, und es  gibt gut zu essen und zu trinken. Dieses Jahr haben wir uns gefreut, dass unsere syrischen Freunde mitgekommen sind.

2016-10-03-12-30-40Ausgerechnet in der Vertretung des Saarlandes gab’s die kulinarische Befremdlichkeit der Woche, ein Stück Lyoner vom Schwenkgrill. Ich musste drei Plastikbestecke shreddern, um die ruppelharte Lederhaut runter zu bekommen. Muss das so?

Die Aufregung um die Aufdeckung des Pseudonyms „Elena Ferrante“ verstehe ich nicht. Sollen wir denn die Literaturwissenschaft, die sich ja u. a. damit beschäftigt, Werke Autoren zuzuordnen,  einstellen, nur weil jemand sein Inkognito wahren möchte? In dem Wort „Veröffentlichen“ steckt das Wort „Öffentlichkeit“.

2016-10-09-10-36-25Wenn es um das Führen von To-Do-Listen geht, sind moderne Tablet-Computer unschlagbar.

Splitterbrötchen (CDXCII)

Laut Terminkalender habe ich gestern mit meinem Kurs die Vergessenskurve nach Ebbinghaus durchgenommen. Es kann sich aber keiner dran erinnern.

Michael Altmann ist gestorben. Mit Heinz-Werner Krähkamp, der vor vier Jahren gestorben ist, bildete er eins der größten Komiker-Duos überhaupt. Höhepunkt des Schaffens der beiden war die Nummernrevue „Hartmann und Braun“1. Wer diese Show gesehen hat, muss instinktiv  Tränen lachen, wenn man den „indischen Hemdentrick“ auch nur erwähnt.

2016-10-01-16-11-07Kulinarischer Wochenhöhepunkt: schnell dahingeklöppelte, vage mediterrane Fischsuppe mit Knoblauch und Safran. Nicht im Bild: reichlich Aioli. Und Welschriesling von Frau Ettl aus Podersdorf.

ultimtumEin Ultimtum ist zwischen Verschwörung und Vermächtnis anzusiedeln. Vom Herzogtum ist das Ultimtum scharf abzugrenzen: Im Herzogtum wird Korrektur gelesen.

Und dann ist der neue Kluftinger in meinem E-Reader aufgeschlagen. Der Anfang ist furios: Klufti und Dr. Langhammer beim E-Mountain-Biking. Ich les jetzt weiter.

 

 

 

  1. nein, da reicht auch die „Kuh auf dem Dach“ nicht ran.

Splitterbrötchen (CDXCI)

Im Leipziger Zoo begegnete ich zum ersten Mal in meinem Leben einem Zwei-Finger-Faultier. „Ich hab zehn! Gewonnen!“, rief ich ihm zu. Das Tier reagierte perplex.

Es ist unmöglich, ein Wort wie Damschaffelsen auf Anhieb richtig zu lesen.

Im Leipziger Zoo hatte ich auch mein persönliches Wochenhighlight, als ich den Handkraft-Messer am Gorilla-Gehege benutzte. Ich kann mit den possierlichen Tieren ganz gut mithalten. Hätte ich nicht gedacht. Oder sollte der Messbereich etwas großzügig eingestellt gewesen sein?

Gegrillter Oktopus

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war ein hervorragendes Essen im Leipziger Lieblingslokal der besten, geduldigsten Gemahlin von allen, dem „La Provençe“. Wir hatten Blumenkohlsuppe mit Schinekn-Chips, gegrillten Oktopus (s. Foto), butterzart geschmorte Schweinebäckchen, gegrillte Wolfsbarschfilets, auf köstlichem, üppigem Spinat-Risotto und hinterher teilten wir uns noch eine Mouuse au Chocolat. Leipzig ohne das „La Provençe“ geht gar nicht.

WinUpdate

Dreieinhalb Stunden nahm sich mein Rechner beim Einschalten Zeit, um das Anniversary Update von Windows 10 zu installieren. Eine kleine Vorwarnung beim Ausschlaten wäre ganz nett gewesen. Meinichjanur.

Friebel

Für die Possierlichkeit der Woche sorgte ein Leipziger Apotheker.

Studio80

Und seine Nachbarn bewiesen, dass sie total cooles Design draufhaben.

Übrigens, wir waren in Leipzig.

Splitterbrötchen (CDXC)

Irgendwas hat mich diese Woche dazu gebracht, an „Katzelmacher“ zu denken. Mal abgesehen von der Mischung aus Manierismus und Laienspiel, die mir schon damals auf den Zeiger gegangen ist: Kann es sein, dass Fassbinder schon 1969 einen Film über die AfD gedreht hat?

Apropos Politik: Die Kugelschreiber der Berliner CDU liegen m. E. nicht sonderlich gut in der Hand.

2016-09-12-14-16-42Kulinarischer Wochenhöhepunkt: Ein sehr, sehr leckerer Meeresfrüchtesalat im Castello am Sophie-Charlotte-Platz. Kam knapp vor den Schwarzwurzeln in Bechamelsauce vom letzten Sonntag über die Ziellinie.

Seit ein paar Wochen drücke ich wieder die Schulbank und nehme an den Wochenenden an einer Weiterbildung teil. Ich staune über mich selbst, mit welcher Selbstverständlichkeit ich gewisse schulische Techniken (Hausaufgaben auf dem Schulweg erledigen, ordentlich Alarm bei einfachen Fragen machen, damit man bei den schweren nicht gefragt wird) wieder aufgenommen habe.

Schockmoment beim Champions-League-Gucken am Mittwoch: Ich begann, Manchester-City-Fans um ihren Trainer zu beneiden.

Splitterbrötchen (CDLXXXIX)

Ich danke der Schweiz für die linguistisch wie semantisch gleich großartige Wortschöpfung „Impuls-Apéro“.

Jetzt hab ich endlich auch „Auerhaus“ von Bov Bjerg gelesen. Dicke Empfehlung, ein sehr, sehr komisches Buch. Die Vorbereitung der Ladendiebstahls-Pointe ist weltmeisterlich.

Ist „komaptibel“ nun der Rechtschreibfehler der Woche oder ein tolles neues Wort?

2016-09-11-09-39-44Taking the Schwarz out of Wurzel: geschälte Schwarzwurzeln im Kühlregal.  Wunderbar!

Dem Vernehmen nach steht der Prototyp eines Doppelrumpfboots mit Segeln aus recycelten Spielkarten kurz vor dem Stapellauf, ein sogenannter Skatamaran.

Kulinarischer Höhepunkt der Woche: Essenseinladung bei einer befreundeten syrischen Familie. Ganz, ganz großes Küchen-Tennis, vor allen Dingen diese Lammhack-Auberginen-Dingsdas mit Minze!

Hörempfehlung der Woche: Sebels neues „Album vom Alleinesein“. Großes Songwriting!.

 

 

Podersdorf 2016

Es war mal wieder ganz bonfortionös am Neusiedlersee. Wir haben alte und neue Wege gefunden…

Julawiesen…ich war des öfteren mit dem Fahrrad unterwegs…

Fahrrad… um mir anschließend oder unterwegs das ein oder andere Speckbrot zu gönnen…

SpeckbrotElisabeth… wie zum Beispiel dieses wohlgeratene Exemplar in der Elisabethschenke. Die Brettljause in Jupps Bierstüberl (alles mögliche vom Mangalitza-Schwein inkl. Brot, Schmalz und Schnaps) ist die logische Fortsetzung des Speckbrots, und ein Abendessen, auf das ich mich das ganze Jahr lang freue.

BrettljauseNatürlich haben wir auch wieder in meinem Lieblingsrestaurant gegessen, dem Gasthaus zur Dankbarkeit. Köstlicher Zitronenbiskuit!

DankbarDessertDie beste, geduldigste Gemahlin von allen schoss wieder ein Foto nach dem anderen…

GGFoto1… unter anderem auch eins von einem Baum, unter erschwerten Bedingungen..

GGfoto4

Der Wein war fast immer schön kalt, der Himmel meistens blau…
Jagakölla… und wie immer wurden an den ungewöhnlichsten Orten ungewöhnliche Fragen aufgeworfen.

SandburgMacGyverEs war sehr, sehr schön. Nächster Jahr wieder.

Am Ende des Tages in Podersdorf

 

Splitterbrötchen (CDLXXXIII)

Mit der Wendung „Es geht mir ums Prinzip…“ wird in 99 Prozent der Fälle ein persönlicher Angriff eingeleitet.

MangaSchnitzel

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war unser Podersdorfer Urlaubs-Abschieds-Essen in Jupps Bierstüberl, Schnitzel vom Mangalitzaschwein.

Da man einem Schweigen nicht anhören kann, ob es nicht doch bestürzt ist, sollte man es niemals als Zustimmung werten.

Gene Wilder. „Frühling für Hitler“, „Frankenstein Junior“ und vor allen Dingen „Blazing Saddles“ waren prägende Erlebnisse.

Ebenfalls ganz und gar wundervoll: „Ein Rabbi im Wilden Westen“. eine Art Western-Version von „Jakobowsky und der Oberst“.

„BND soll massiv gegen Datenschutz verstoßen haben.“, titelte diese Woche SpOn. Nun, dazu sind Geheimdienste ja auch da.

GGFoto3Und natürlich hat die geduldigste Gemahlin von allen im Podersdorf-Urlaub mal wieder ganz tolle Fotos gemacht.

Das definitive Statement zum Thema Burka gab der höchstverehrte Thomas Pigor ab:

 

 

Splitterbrötchen (CDLXXXII)

Mit der Wendung „nach reiflicher Überlegung“ wird üblicherweise eine Kurzschlusshandlung angekündigt.

Stuart MacBride, dessen Romanserie um Logan MacRae ich jedem Liebhaber von Polizeiromanen ans Herz lege, entzückte mich mit der Beschreibung einer schlechten Handschrift: „Als hätte sich eine Spinne mit Tequila die Kante gegeben und dann ihre ganze Tinte ausgekotzt.“

Normalerweise bin ich strikt gegen jede Gewalt. Das änderte sich am Dienstag kurzzeitig, als ich einen ARD-Kommentator die von den olympischen Spielen zurückkehrenden Sportler als „Rio-Reisers“ bezeichnen hörte- Spontan wäre ich dem Mann nur gar zu gern bei der Begradigung seiner Gesichtszüge behilflich gewesen.

Ichbrovnik… Dubrovnik… Wir alle sind Brovnik.

Gab es am Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts eigentlich spannendere Lektüre als die aktuellen Vobis- und Escom-Prospekte?

Verwirrung angesichts eines Herrn, der ein T-Shirt mit der Aufschrift „Hollister Surf Sharks 22“ trug. Wie kann man sich freiwillig in ein Kleidungsstück hüllen, das so viele Fragen aufwirft?

Die Enthüllung der Woche:

https://twitter.com/nobilor/status/769516606812807168

Ärgernis der Woche: Revanchefouls vorm Mikrofon. Wie Steffen Simon und (ausgerechnet!) Mehmet Scholl versuchten, am Freitagabend Guardiolas Trainerleistung im Nachhinein zu desavouieren, zeugte von extremer Kleingeistigkeit. Und – möglicherweise – von einem verheerenden Prinzip: „Hört her, Spieler und Trainer, das blüht euch, wenn ihr, wie Guardiola, uns Sportjournalisten die Nähe verweigert.“

Splitterbrötchen (CDLXXXI)

Beim olympischen Turnen wurde ich mit einer einarmigen Riesenfelge konfrontiert. Fragte mich, ob diese Übung auch als „Dr.- Kimble-Riesenfelge“ bezeichnet wird.

Trouvaille im Baumarkt: der „Solarspieß Meike“.

Kulinarischer Wochenhöhepunlt war eine Bildunterschrift der Tagesschau: „Bouillon zu Bundeswehreinsätzen im Inneren“

.Wäre ich einer dieser fundamentlistischen Scheichs, würde ich ein paar Millionen aus der Kaffeekasse in die Hand nehmen, bei einem bekannten Modehaus einen Satz Designer-Niquabs und – Burkas in Auftrag geben und das Gelump zu Spottpreisen über Primark verticken lassen. Und dann würd ich mal abwarten. Die Innenministerkonferenz kann verdammt froh sein, dass ich kein Scheich bin.

Das IOC, seine Sponsoren und unsere Fernsehsender haben aus dem Leistungssport, ein gekünsteltes, normiertes und entmenschlichtes Produkt gemacht. Merkt denn wirklich keiner, wie lächerlich diese weichgespülten Grinseparaden im TV-Studio „vor Ort“ rüberkommen? Diskuswerfer Harting, einen der wenigen Sportler, die sich diesem unwürdigen Pathos-Gebläh entzogen haben, hätte man nicht maßregeln sondern zum neuen IOC-Präsidenten küren sollen.