Auf der Berlin-Seite vom heutigen Tagesspiegel steht ein Artikel mit der Schlagzeile „Zehntklässler können nicht rechnen.“ Diesen mathematisch herausgeforderten Zehntklässlern möchte ich zurufen: „Macht nix! Braucht ihr auch nicht können, wenn ihr zur Oper oder in die Verwaltung geht!“, denn direkt über den nichtrechnenden Schülern vermeldet der Tagesspiegel, dass die anstehende Renovierung der Staatsoper irgendwas zwischen 130 und 290 Mullionen Euro kosten wird.
Ich will darüber gar nicht meckern, dass liegt in der Natur der Sache, dass man sich beim Renovieren mal ein bißchen verpeilt. Man geht mit 20 Euro in den Baumarkt, und dann braucht man doch mehr Farbe und Tapeten, und dann ist da ein Super-Akku-Schrauber im Angebot, und bei einer Opernrenovierung läuft das natürlich in ganz anderen Dimensionen, da kommt man mit einem Akku-Schrauber aus dem Angebot nicht hin.
Da ist es doch toll, dass die „Freunde und Förderer der Staatsoper“ den mathematisch überforderten Verwaltern und Operatoren ein Gutachten spendiert haben, in dem steht, wieviel dass alles kosten soll (Das Gutachten pendelt sich mittig zwischem 130 und 290 Mios ein. Pfiffig. Hätte ich auch so begutachtet, obwohl ich keine Ahnung von der Materie hab). Bedenklich finde ich allerdings, dass die Freunde und Förderer der Staatsoper für dieses Gutachten 500.000 Euro bezahlt haben. Wo kommen wir denn dahin, wenn das Schule macht?
Ich seh mich schon im Supermarkt: „Tach, Froin Wuppke, was kost‘ denn heut der Kammbär (Supermarkt-Berlinisch für eine französische Weichkäsesorte)?“ – „Preisauskunft kost ab heute 5 Cent im voraus.“
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