Splitterbrötchen (CMXXXVI)

Wäre die BILD nicht so ein abgefeimtes Schurkenblatt, würde ich sie für die  Schlagzeile „Hitler sollte Frank Elstners Auge retten“ feiern. Well played. Very well played.

Kollateralschaden der Vernetzung: Spontane „Einfach mal so“-Telefonanrufe gibt es in meinem erweiterten Bekanntenkreis nicht mehr.

Wenn noch nicht mal die Regierung die Akzeptanz der Bürger für ihr Handeln sucht, braucht man Klima-Aktivisten auch nicht auffordern, das zu tun.

Die Woche war reich an kulinarischen Höhepunkten: Am Freitag waren wir beim Lieblingsfranzosen, am Sonnabend gab’s in der Dicken Wirtin Bratkartoffeln mit ganz ausgezeichneter Spanferkel-Sülze (Fleischer. Pirsch, Werder und Potsdam), und ich hatte Anfang der Woche den ersten Beelitzer zu einem Spargelragout verarbeitet. War alles sehr gut, fürs Spargelragout hatte ich das beste Fotolicht.

Große Versuchung: Auf eine nebenan.de.-Mail mit dem Betreff „Suche Nähmaschine“ „Wo hatten Sie sie denn zuletzt?“ antworten.

In den neuen Stuckrad-Barre reingelesen, er scheint wie erwartet abzuschnurren. Das Buch zur Marketing-Kampagne.

So langsam wird das Verhalten von Brazzo und Olli vereinsschädigend: Nicht, weil die Bayern evendöll nicht Meister werden, das ist – nach der letzten Titelserie – vollkommen egal, mehr Konkurrenz um die Meisterschaft würde dem Verein mehr nutzen als schaden. Mich ärgert das selbstherrliche, in letzter Konsequenz kreuzdämliche Agieren der beiden Herren: Mittlerweile dürfte auch der dümmste Spielerberater begriffen haben, dass sie im Sommer dringend nach einem Neuner shoppen müssen. Die Bayern werden dann mindestens 30 Prozent mehr zahlen müssen als ein Verein mit professionellem Management.

 

3 Gedanken zu „Splitterbrötchen (CMXXXVI)

  1. Im Grunde gehören Brazzo und Kahn zurückgetreten. Herbert Hainer können sie gleich noch mitnehmen, der ist ebenso farblos und nicht präsent wie unser Kanzler.
    Schade, das der FCB keinen Nachwuchs so ausbildet, dass daraus mal jemand für das eigene Kader erwächst. So kauft man sich halt eine Söldnertruppe zusammen, die zur Fashion Week muss, sich mit Immobilienverwaltung befasst oder nach London zur Freundin fliegt. Fussball schien eine Nebenbeschäftigung zu sein, und Nagelsmann nicht in der Lage oder Willens, der Mannschaft die nötige Disziplin abzuverlangen.
    Lange nicht gehört, aber nun doch wieder: „FC Hollywood“.
    TT kann einem leid tun.

  2. Ich bin mir nicht sicher, ob Tuchel mir leid tut. Natürlich ist es eine Riesensache, den Trainerposten bei den Bayern angeboten zu bekommen, aber wenn der Vorgänger, den man ersetzen soll, in allen Wettbewerben gut dabei ist und nach außen hin fest im Sattel sitzt, sollte man vorsichtig sein.
    Ich hab diese Lektion selber mal auf die harte Tour gelernt, als mir ein ziemlich großes Stadttheater angeboten hat, die Dialoge für ein Musical zu schreiben, weil der ursprüngliche Autor damit „nicht zurande kam“. Ich hab blind zugegriffen, war mein Thema, eine schöne Chance, was konnte schiefgehen? Nun, dass der Kollege von sich aus hingeworfen hatte, weil er die Nase voll von einem Haufen intriganter, selbstverliebter und zahlungsunwilliger Vollpfosten hatte, hatte ich nicht auf dem Schirm gehabt…

  3. Er tut mir leid, weil er das so wie du es sehr gut beschreibst, nicht hat kommen sehen. Im Austausch mit der intelligenten Ex hätte er vielleicht anders entschieden.
    Der süße brasilianische Fickschlitten hilft ihm halt nur über seine Midlife Crisis hinweg.

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