Wenn in der Besteckschublade der FeWo ein Austernmesser ist, bist du in Frankreich.
In Frankreich hatte man gestern, um die Krönung des neuen britischen Monarchen zu feiern, am heutigen Tag den Rorschach-Test durch den Roi-Charles-Test ersetzt.
Neuer, alles bisher Dagewesene sprengender Beitrag in meiner galaktisch erfolgreichen Fotoserie: Die geduldigste, beste Gemahlin von allen fotografiert Dinge“, diesmal: Perigeux bei Nacht.
Widersprüchliches Altern: Man ist von der andauernden Lügerei und Faktenverdreherei von Politikern und Medienmenschen zunehmend genervt, stumpft aber gleichzeitig dagegen ab.
Im Krönungsmantel erinnerte Charles mich sehr an einen Kaffeewärmer.
Merkwürdig: Wenn ich Franzosen auf Französisch anspreche, antworten sie mir immer auf Englisch.
Es gibt Restaurants, in die verliebt man sich, bevor man sie überhaupt betreten hat. Das „Le Clos Saint-Front“ ist so eins.
Drinnen stellte man dann auch prompt den kulinarischen Wochenhöhepunkt vor mich hin, Kabeljau mit Boudin noir im Brikteig, plus knuspriges Kartoffelküchlein, plus lauwarmes grünes Gedöns.
So weit ist es gekommen: Unseren Leitmedien ist es eine Eilmeldung („Charles gekrönt!“) wert, wenn sich etwas genau wie geplant ereignet.
Wir haben acht herrliche Tage in Perigeux verbracht. In der Altstadt dort gibt es nicht nur zahlreiche gute und preiswerte Restaurants, es gibt neben einer Markthalle auch mehrere (!) Fleischereien, Käsegeschäfte, Bäckereien und Feinkostläden mit hervorragendem Angebot zu bezahlbaren Preisen, alles in einer Stadt mit ca. 30 000 Einwohnern. Sind die Rahmenbedingungen in Frankreich wirklich so viel besser, dass hier wirtschaftlich geht, was bei uns aus wirtschaftlichen Gründen angeblich ein Ding der Unmöglichkeit ist?