Splitterbrötchen (CMXXXIX)

Die Erfolgsstory geht weiter! Mein Käsestullen-Foto greift nach der Weltherrschaft!

Wesentlich weniger erfolgreich war ich beim Fotografieren des kulinarischen Wochenhöhepunkts. Das Foto hab ich verwackelt, es zeigte eine höchst delikate Pizza mit scharfer Salami in der Trattoria LuNa, wo – ich leg mich jetzt endgültig fest – es schlichtweg die beste Pizza Berlins gibt. Im Gegensatz zur Salami auf der Pizza war auch das Foto des Runner-Up nicht scharf genug: der erste klassische  Spargel der Saison, zu Hause genossen mit Schinken, Drillings-Kartoffeln und zerlassener Butter. Also gibt’s hier den Drittplatzierten, sehr gute gefüllte Pleskavicka im „Sarajewo Inn“ am S-Bahnhof Grunewald.

Über die Platzierung des deutschen Beitrags beim ESC kann sich nur derjenige wundern, der noch nie darüber nachgedacht hat, warum deutsche Pop-Musik trotz Jahrzehnten einfacher elektronischer Verbreitungsmöglichkeit international immer noch keine Rolle spielt: totale Inkompatibilität des mehrheitlichen Musikgeschmacks. Ich hör diesen Quark ja auch nicht.

Enttäuschung und Überraschung, dass ausgerechnet Charlie Higson, der mich mit seinen „Young Bond“-Romanen bestens unterhalten hat, mit seinem ersten „Old Bond“-Roman („On his Majesty’s Secret Service“) nur oberflächliche Dutzendware abgeliefert hat. Anthony Horowitz und Kingsley Amis haben nach wie vor die mit Abstand besten Post-Fleming-Bonds geschrieben.

Werde ich es noch erleben, dass die Tagesschau mit einer Trigger-Warnung versehen wird? „Obacht, gleich kommen schlechte Nachrichten!“?

Menschen, die damals hier gelebt haben, wissen sofort, welchen Menschentyp man meint, wenn man vom „Sportwagen-West-Berliner (nur echt mit der Bommel auf der Schiebermütze)“ spricht.

 

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