Mensch, Maren Peters vom Tagesspiegel,
ich bin richtiggehend begeistert, dass Sie dem vordergründig-liberalen Wolfsgeheul Ihres Berufskollegen-Rudels einen besonnenen Standpunkt voller Klarheit entgegensetzen. Wo schwermütige Berufs-Intellektuelle Ihre Zeit mit Zaudern und dem sinnfreien beschwören individueller Freiheiten vertun, preschen Sie mutig voran, weil Sie erkannt haben, dass eine starke Gemeinschaft, die von verantwortungsbewussten Politikern repräsentiert wird, besser für das das Wohl des einzelnen sorgen kann, als er selbst, wie sie heute schreiben:
Mehr als die Hälfte [der Deutschen] ist zu dick, wie eine Studie zeigt, die Seehofer gestern Karotten kauend vorgestellt hat. Nun könnte man natürlich sagen, na und, sind sie halt dick, Essen ist Privatsache, da muss sich der Staat nicht auch noch einmischen. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Denn Übergewicht macht krank. Dicke leiden eher unter Herz-Kreislauf-Problemen und Diabetes. Das führt nicht nur dazu, dass die Lebenserwartung sinkt – was schlimm genug ist –, sondern belastet auch die Krankenkassen und damit uns alle ganz erheblich. Da die dicken Deutschen es allein offensichtlich nicht hinbekommen, vernünftig zu essen und wieder dünner zu werden, sollte der Staat ihnen dabei helfen.
Natürlich kann es nicht angehen, dass die Bürger unseres Landes ihr Leben so führen, wie es ihnen passt. Nur ein starker Staat, der dem Bürger durch eine rigide Normenvorgabe beim Leben behilflich ist, garantiert das Wohlbefinden seiner Bürger. Aber warum sollte der Staat ängstlich bei der Regulierung der körperlichen Gesundheit seiner Bürger verharren, wo es doch viel wichtiger wäre, auch die geistige Gesundheit derselben sicherzustellen? Wenn man dem Bürger schon sagen muss, was er sich auf den Teller packen darf und was nicht, dann muss er z. B. auch bei der viel schwierigeren Frage, was denn nun in seinen Bücherschrank gehört, staatlicherseits unterstützt werden. Die vielbeschworene Freiheit der Kunst ist letztendlich nur ein Popanz, der von gewissenlosen Intellektuellen missbraucht wird, um das Gift der Desorientierung in brave Bürgerherzen zu streuen.
Nicht nur fettige Fleischbrocken auf den Tellern beeinträchtigen das Wohl unserer Bürger, auch und gerade sind es die Worte und Gedanken zwielichtiger Freigeister, die die geistige Volksgesundheit schmälern und unserem Bruttosozialprodukt Milliardenschäden zufügen. Mit dem Denken ist es wie mit der Freiheit: Beide werden von Intellektuellen überschätzt und lähmen letztlich den Tatmenschen! Da ist es wohltuend, einer Stimme wie der Ihren zuzuhören, deren Inhaberin beides offensichtlich nur vom Hörensagen her kennt.
In diesem Sinne, Tschö
Der Chris
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