Diesen Salat habe ich so oder so ähnlich vor über zwanzig, dreißig Jahren in einem e&t-Heft gefunden. Ich hab ihn sofort ausprobiert, und weil er bei den Gästen und bei mir prima ankam, koch ich ihn seitdem immer wieder. Eins der wenigen Rezepte, die in meinem Repertoire einen solchen Zeitraum überdauern.
Für ca. 6 Portionen braucht man 1 kg Kartoffeln, eine Salatgurke, ungefähr 150g getrocknete Linsen, 1 Bund Frühlingszwiebeln, so viel Schnittlauch wie möglich und Senf, Salz, Pfeffer, Essig und Öl und ca. 100g Speck, durchwachsen, geräuchert und gewürfelt.
Die Kartoffeln werden in der Schale gekocht, ausgedämpft, noch warm geschält und in Scheiben geschnitten. Man kann sie mit etwas Brühe übergießen und durchziehen lassen, das mach ich manchmal, aber nicht immer. Die Linsen werden mit der dreifachen Menge Wasser aufgesetzt, gesalzen und weichgekocht. Es gehen einfache Tellerlinsen, aber auch die Puy- oder die Belugalinsen passen schön in diesen Salat. Gestern hab ich braune Bio-Linsen genommen, waren auch okay. Die Gurke schälen und in Scheiben schneiden, Frühlingszwiebeln putzen und in dünne Ringe schneiden, Schnittlauch zu Schnittlauchröllchen verarbeiten. Aus den restlichen Zutaten eine Vinaigrette rühren, alles vermischen. Der Speck wird in der Pfanne knusprig ausgebraten und unter den Salat gemischt. Mehr ist nicht. Schmeckt sehr, sehr gut, am besten lauwarm..
Wenn ich mich recht entsinne, wurde im Originalrezept Sherry-Essig verwendet. Sherry-Essig war der Balsamico der achtziger Jahre, die Küchen-Modedroge schlechthin. Ich mach den Salat inzwischen lieber mit einem simplen Weinessig, das Sherry-Zeugs ist mir für diesen Salat einen Tick zu dominant.
Foto muss ich noch nachtragen. Ich hatte vergessen, den Salat vor dem Auftragen zu fotografieren. „Macht nix“, dachte ich, „kratzt du hinterher die Reste auf ’nen Teller und fotografierst das dann.“
Der Lieblingskartoffelsalat
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