Ein Rezept, das die geduldigste Gemahlin von allen in die erfolgreiche Beziehung mitgebracht hat: Kartoffelquarkauflauf. Für vier Personen braucht man 1 kg gekochte Pellkartoffeln, 500g Magerquark 1/8 Liter süße Sahne, 3 Eier, ca. 80g Butter, 250g Schinkenspeck, Salz, Pfeffer und so viel Schnittlauch, wie die Haushaltskasse erlaubt und noch etwas Butter für die Auflaufform. Der Quark wird mit der Sahne, den Eiern und der zimmerwarmen Butter geschmeidig gerührt, vorsichtig gesalzen (Schinkenspeck), mutig gepfeffert und verschwenderisch mit kleingeschnittenem Schnittlauch durchsetzt. Die Kartoffeln werden gepellt und in Scheiben geschnitten, mit dem in Würfel geschnittenen Schinkenspeck vermischt, in eine gebutterte Auflaufform verfrachtet, mit dem Quarkgemisch übergossen und bei ca. 160 bis 180 Grad für 40 Minuten in den Ofen verfrachtet. Gelegentlich nachsehen, Hitze gegebenenfalls herunterdrehen, der Auflauf ist in Bestform, wenn die Eier den Guss nicht stocken lassen, sondern zu cremiger Konsistenz verhelfen.
Trotz – oder gerade – wegen seiner Einfachheit ist dieses Teil bei uns ein Dauerbrenner. Und das Rezept hat eine Besonderheit: Man kann es nicht verbessern. Alle Versuche, diesen Auflauf durch kleine oder große Veränderungen zu verbessern, sind krachend gescheitert: Mehr Sahne machte ihn zu mächtig, Creme Fraiche statt Sahne machte ihn zu vornehm und der Versuch, das ganze mit Krabben in eine eher norddeutsche Richtung zu drehen, war letztlich interessant, führte jedoch zu einem vollkommen anderen Gericht. Schon ziemlich bald habe ich also gelernt, meinen Küchenaktionismus an anderen Gerichten als diesem auszutoben. Dieser Vierklang aus Kartoffeln, Schinkenspeck, Eierquarksahne und Schnittlauch ist in sich perfekt und gefestigt, wie die Beziehung zur geduldigsten Gemahlin von allen. Besser geht’s nicht!