Wenn es darum geht, das Ergebnis eines (vor)entscheidenden Spiels möglichst exakt vorherzusagen, verlasse ich mich natürlich nicht auf mein Bauchgefühl. Wäre ja in Zeiten von professionellem Scouting, Laktatwert-Messen und Dingsbums-Assessment totaler Quatsch. Deshalb frag ich meinen Zeitungshändler, Herrn Üflüflü.
Herr Üflüflü betreibt seit ca. zehn Jahren den Zeitungsladen unten im Haus, wo wir wohnen, seit ca. zehn Jahren hol ich meine Zeitungen bei ihm, und seit ca. zehn Jahren streiten unterhalten wir uns jeden Tag über Fußball. Herr Üflüflü kennt sich aus und liebt das Spiel. Und er liegt fast immer richtig („Argentinien? Vergessen Sie Argentinien. Deutschland gewinnt im Elfmeterschießen.“). Leider nur fast („Heute ist es soweit. Sie gewinnen gegen Italien. Hundert Prozent!“).
Also, Herr Üflüflü, Butter bei die Fische! Wie geht’s heute abend aus?
„1:1. Deutschland spielt wie England, Sie werden sehen. 1:1, mehr nicht.“
Au weia. Wird schwer.
Mir wird so blümerant. Herr Üflüflü hat hoffentlich nichts dagegen, heute mal zu versagen.
Herr Üflüflü versagt nicht. Allenfalls stattet er seine Prognosen mit einer gewissen Unschärfe aus.