„Haben Sie auch einen Steinschlag? Dann buchen Sie Ihren Termin doch ganz bequem vom Sofa aus.“ Dieses Gefühl, dass einem die Wirklichkeit komplett entglitten ist …
Wer sich für den (seit 70 Jahren kontinuierlichen) Publikumsschwund an deutschen Theatern interessiert, die Ursachen dafür und mögliche Konsequenzen, findet in dieser Buchbesprechung hochinteressante Lektüre. Wobei die aus den Statistiken gezogenen Schlussfolgerungen einigermaßen naheliegend sind: Dass der einzige Vorteil des Repertoire-Betriebs gegenüber dem Gastspielbetrieb die Bequemlichkeit derer ist, die im Repertoire-Betrieb einen Job haben, ist eine Binsenweisheit.
Man soll es nicht für möglich halten: Diese Woche war ich gezwungen, meine galaktisch beliebte Fotoserie „Die beste, geduldigste Gemahlin von allen fotografiert Dinge“ in „Die beste, geduldigste Gemahlin von allen fotografiert Dinge und mehr“ umzubenennen, denn hier fotografierte sie kein Ding sondern sich selbst.
Lachen bei Threads;
Warum ist „Zurückrudern“ eigentlich noch keine olympische Sportart?
Kulinarischer Wochenhöhepunkt war eine ganz ausgezeichnete Bouillabaisse im „La Cocotte„. Besser kann man die in dieser Entfernung vom Mittelmeer wohl nicht machen.
Eine Erwähnung verdient auch der Runner-Up, eine wunderbare Caponata mit Burrata im „Brigantino„. Besser kann man eine Caponata in dieser Entfernung von Sizilien wohl nicht machen.
Die lange Regierungszeit Angela Merkels hat dem Land nicht gutgetan, u. a. sind unsere kaputte Infrastruktur und die verschleppte Digitalisierung der volkswirtschaftlich komplett dämlichen „Schwarzen Null“ geschuldet. Frau Merkel alleine die Schuld daran zu geben, greift jedoch zu kurz. Es gab Koalitionspartner und Finanzminister die es hätten besser wissen MÜSSEN. Und es gab jede Menge Wähler, die sie nicht trotz sondern wegen „Sie kennen mich“ gewählt haben.
Wein-Snobs aus meinem erweiterten Bekanntenkreis rümpfen gern die Nase, wenn ich mir einen Chardonnay bestelle. Ich verstehe dieses Vorurteil nicht, das wohl auf den holzigen Vanille-Bomben beruht, die Australien vor zwanzig, dreißig Jahren auf uns Weinfexe losgelassen hat. Die sind aus dem Angebot so gut wie verschwunden, was Italien, Österreich und – natürlich – Frankreich an Chardonnay produzieren, ist in der Regel wirklich gut trinkbar. Wenn ich mit der Weinkarte in einem Restaurant nichts anzufangen weiß und einen Weißwein trinken möchte, bestelle ich fast immer Chardonnay und werde selten enttäuscht.
Wer noch bei einem Tippspiel zur Fußball-EM mitmachen möchte, der ziehe bitte meins in Erwägung: beinharte Konkurrenz, spektakuläre Preise (alte Fußballbücher und Autogrammpostkarten).
Passiert gar nicht mal so selten: Man will sein Jahrhundert in die Schranken weisen und stellt verblüfft fest, dass das Jahrhundert andere Pläne hat.
Peter Glaser hat dieser Tage auf Facebook einige hochinteressante Vorschläge unterbreitet:
Menschen, die in der Nähe von Krankenhäusern wohnen, beschweren sich auf nebenan.de über die Lautstärke der Martinshörner. Tja. Zu soviel Blödheit fällt sogar mir nichts mehr ein.
Von „Ich hab viel zu wenig Grundplatten“ bis hierhin war es ein weiter Weg.
In den Feuilletons werden tränenselig Zeitungsspalten vollgeschrieben, weil der Suhrkamp Verlag es wagt, die Unseld-Villa in Frankfurt zu verkaufen. Leute, Häuser sind Steinhäufen, sonst nichts. Es sind die Menschen, die sie mit Leben erfüllen, und wenn diese Menschen nicht mehr da sind, ist es nur sinnvoll, dem Steinhaufen eine neue Funktion zu geben.