Meine Pronomen sind du/doof.
Solange sich wieder Kompromiss-unfähige Politiker zur Wahl stellen, werden Neuwahlen die Probleme dieses Landes eher vergrößern.
Euer Ernst, Fa. Tagesspiegel? Medizinische Fragen klären wir jetzt per Umfrage?
Wie meinen?
Vor ca. zehn Jahren hatte ich die häusliche Musik-Beschallung komplett auf Sprachsteuerung umgestellt, weil’s so schön bequem war. Diese Woche hab ich nun den Rückbau auf konventionelle Bedienung abgeschlossen. Halsatmer-Fun-Fact: Sprachsteuerung ist auf einmal nur noch bedingt bequem.
Kann man im Leben mehr erreichen?
Kulinarischer Wochenhöhepunkt war der erneute Besuch in Berlins aufregendstem Restaurant, dem Lovis, wohin die beste, geduldigste Gemahlin von allen zur Nachfeier meines Geburtstags eingeladen hatte. Ich schaffte tatsächlich einen Vier-Gang mit Weinbegleitung, und zwar Radieschen und Sauerrahm im Gurkensud …
… obigen wacker gegen das Schummerlicht ankämpfenden knusprigen Maisflan, gebackene Panisse und Schwarze Johannisbeere mit Käsekuchencreme. Sophia Rudolph lieferte wieder ganz großes Küchen-Tennis, ihr raffinierter Umgang mit Säure-Nuancen ist einzigartig und macht einen Heidenspaß.
Der kulturelle Wochenhöhepunkt fand ein paar Stunden früher statt, da schauten wir uns endlich das Samurai-Museum an und informierten uns über die unendliche Leidensfähigkeit japanischer Handwerker. Was die für Mühe, Sorgfalt und Hingabe investiert haben, damit die Samurai-Herrschaften ansprechend ausgestattet zu Pferde kamen … im Vergleich schrumpfen Europas stolze Kreuzritter zur Blechbüchsenarmee.
Noch ein Halsatmer-Fun-Fact: der Bartwuchs am Hals unterhalb der Kinnlinie, den mir die Bestrahlung weggezappt hat, ist nicht zurückgekommen. Ich spar bei Rasierseife und -klingen richtig Geld.
Die australische Regierung plant einen ungeheuren Popularitätsschub für Social Media unter jugendlichen Nutzern: sie wollen sie verbieten.
Vor ein paar Tagen bin ich für ein paar Tage und Untersuchungen noch einmal in die HNO am Campus Benjamin Franklin eingecheckt: Alles bestens, kein Krebs mehr weit und breit. Dafür war die Organisation tatsächlich nochmal katastrophaler geworden als vor einem Jahr, ich feierte meine Entlassung mit einem neuen T-Shirt.
Ihr müsst endlich anfangen, den Staat zu reparieren, den ihr runtergerockt habt. Und holt verwirrte Pausenclowns wie Klabauterbach („Krankenhäuser dichtmachen verbessert das Gesundheitssystem“) aus der Manege!
Das ist doch eine ganz wunderbare Nachricht dass du krebsfrei bist.
Sicher müsste an den Einrichtungen hierzulande eine Menge verbessert werden, aber Karl Kautabak macht ja nichts. Zumindest nichts Vernünftiges.
Der Mann und auch ich sind mal im Ausland ins Krankenhaus gekommen, in Litauen und auf Sizilien. Beides war der Archipel Gulag. Wenn man sich daran erinnert, dann geht’s eigentlich wieder.
Ich gehe mal davon aus bzw. ich hoffe sehr, dass ihr in den letzten Jahren keines unserer heimischen Krankenhäuser aufsuchen musstet. Was man früher so von den „Reportern der Windrose“ über katastrophale Zustände in Krankenhäusern ferner Länder erfuhr (personelle Engpässe jenseits der menschlichen Vertretbarkeit, Patienten, die auf den Gängen liegen, unversorgte Patienten, die schreiend versuchen, auf sich aufmerksam zu machen), ist z. B. in der Berliner Charité Alltag. Sorry to be the messenger of bad news.
Der Mann war gerade für zwei Wochen in einer der städtischen Kliniken und würde seine Erfahrung mit „eher gut“ beschreiben. Vielleicht lag es auch daran, dass auf seiner Station nur wenige Patienten lagen und das Personal nicht ganz so abgehetzt war. Allerdings kam am Wochenende kein Arzt zur Visite, das war mal anders.
Ich war in 2019 in einer MVZ Klinik, das ist noch mal ein Unterschied zu den städtischen. Die fühlen sich hauptsächlich in ihren Aktionären verpflichtet.
In Litauen war gleich am Eingang ein Shop mit chirurgischen Instrumenten. Als Patient musst du dir die leisten können, sonst wirst du nicht operiert.
Auf Sizilien kamen nachts alle möglichen Gestalten in die Klinik, die beklauten die Patienten. Meine Tasche musste ich mit ins Bett nehmen, das Stück Seife im Bad war am Morgen weg. Kopfkissen gab es nur gegen Bezahlung der Schwester, Essen kam in Plastik versiegelt und dazu ein Plastikbesteck, damit man es nicht aufschneiden kann. Das Personal nahm das dann mit nachhause.
Einen verunfallten Patienten hat man einen ganzen Tag im Flur geparkt, ohne ihn zu versorgen. Der hat ununterbrochen geschrien vor Schmerzen. Operationen mussten verschoben werden, weil die Stromversorgung mal wieder ausfiel. Bis man mir das Bein (falsch) eingipste, verging eine Woche.
Hätte der ADAC sich nicht bemüht, läge ich heute noch da ;-)
Darauf habe ich mich bezogen. Aber natürlich weiß ich nichts über die Zustände in der Charité.
„gebackene Panisse und Schwarze Johannisbeere“
Achtung: Vokalrisiko!
Flach — ich weiß, konnte nicht anders
Jens