Endlich habe ich den passenden Titel für meine Autobiographie gefunden: „Von Geburt an kompetent!“
Am Freitagabend konnten wir wieder Zeuge einer der größten schauspielerischen Leistungen des Weltfilms werden. Dass es Alec Guinness in „Der kleine Lord“ gelungen ist, seine Rolle in stoischer Gelassenheit durchzuziehen, ohne ein einziges Mal wegen der überpenetranten Niedlichkeit von Ricky Schroder in seinen Zylinder kotzen zu müssen, ist bewunderungswürdig.
Das haben CDU, die Grünen, die SPD und die öffentlich-rechtlichen Sender mal wieder perfekt hinbekommen. Das sinnfreie Hickhack1. um die TV-Duelle führt uns allen recht anschaulich vor Augen, dass den Herrschaften das eigene Standing in der Öffentlichkeit wichtiger ist als die Diskussion der Probleme, die die Bürger betreffen. Es ist abzusehen, wer davon (wieder) am meisten profitieren wird.
Wonnen des Alterns: Kleingedruckte Gebrauchsanweisungen fotografieren, damit man sie vergrößern kann.
Nachdem mir meine Krankenkasse – natürlich per Brief – PIN und PUK für die elektronische Patientenakte zugeschickt hat, habe ich die zugehörige App heruntergeladen und installiert. Das ging einigermaßen reibungslos, aber wer nicht einige Erfahrung mit Digitalgedöns hat und nicht bereit ist, ein bisschen zu raten2, wird deutlich mehr Mühe haben als ich.
Diese Woche habe ich kulinarisches Neuland betreten. Die beste, geduldigste Gemahlin von allen hatte mir vom Spandauer Weihnachtsmarkt Churchkela mitgebracht, eine georgische Spezialität aus Nüssen, die mit stark eingekochtem Traubensaft überzogen werden. Das schmeckte überraschend delikat, vor allem, weil es nicht so süß war wie befürchtet. Im Gegenteil, es war so wenig süß, dass man das Zeug auch prima knabbern kann, wenn man einen trockenen Wein trinkt. Allerdings ist hinterher Zahnhygiene angesagt: Dieses Traubenzeugs zeigt große Anhänglichkeit an die Zähne.
Wohin die Helikopterei letztlich führt: zur Endstation Knalldepp, wo das Durchlesen eines Buchs als „Herausforderung“ gilt.
Was habe ich Gianni Infantino nur getan? Warum hat er es zum obersten Ziel der FIFA erklärt, mir die Freude an Weltmeisterschaftsturnieren zu versauen?
Die Weisheit der Woche flog Micky Beisenherz zu: „Pietismus ist ein verdammt scharfkantiger Bumerang.“
Wenn Sie glauben, derartigen Tests hätten etwas mit dem Intelligenzquotienten zu tun, ist Ihrer unter 80.
Kulinarischer Wochenhöhepunkt war ein „trip down memory lane“, eins der ersten Gerichte, die ich damals in meinem Schwabinger Küchenwandschrank auf dem Zwei-Flammer zusammengeklöppelt habe, Spaghetti nach Admirals-Art, also Aljooljopeperontschino mit Dosensardinen statt Anchovis. Immer noch mordslecker.
Wichtigster Merksatz der darstellenden Kunst: Die drei großen „K“ des Theaters sind Kulisse, Kostüm und Maske und Farbe.
Zwitschernahles ist ein perfektes Psychogramm von Friedrich Merz in acht Worten gelungen:
Man lacht zunächst, dann dämmert einem, dass der Merz wahrscheinlich wirklich so ist. Übrigens, wenn Sie von den drei Ampel-Parteien die Schnauze so gestrichen voll haben, dass Sie überlegen, diesmal CDU zu wählen: Das Kreuzchen bei der Union bedeutet dann mit Sicherheit auch die Rückkehr von Jens Spahn. Will man das wirklich?
Mit Genugtuung habe ich wahrgenommen, dass die wichtigen Feuilletonredaktionen dieses Landes die Splitterbrötchen lesen und meinen Unmut darüber registriert haben, dass sie Siebecks Memoirenband „Ohne Reue und Rezept“ bisher ignorierten. Diese Woche haben SZ, DLF und ZEIT ihren peinlichen Fehler korrigiert.
Neil Dudgeon altert rapide und nähert sich der Pensionsgrenze. Werden wir bald vor dem Fernseher einschlafen, während ein dritter Inspector Barnaby ermittelt?
Tom Hillenbrand hat sich erneut als verlässlicher Lieferant3 spannender Unterhaltung bestätigt: „Lieferdienst“ ist spannende SF-Action, die vor dem Hintergrund konkurrierender Hightech-Lieferdienste (Nur wer zuerst beim Kunden ist, macht das Geschäft, ein Sonderlob für die konsequente, clevere World Creation) spielt. Die 180 Seiten hab ich am Stück gefressen.
Die 70er Jahre waren eine wirklich aufregende Zeit. Man lief ja ständig Gefahr, Steely Dan und Steeleye Span zu verwechseln. Was eine gesellschaftliche Katastrophe gewesen wäre.
Jeder Mensch braucht Songs, die nicht altern, aber mit denen man alt wird.
Es ist doch nicht zu fassen: geschlagene drei Wochen Winterpause? Nur, damit die satten Millionarios in der Karibik einen draufmachen können! Niemand denkt an uns Fans!