Wie werden eigentlich Flohsamen gewonnen? Und warum haben sie Schalen?
Als ich davon hörte, dass Frau Weidel in einer Art Gespräch mit Elon Musk Adolf Hitler als Kommunist bezeichnet hat, war ich befremdet. Muss sie sich nicht sorgen, mit solchen Äußerungen ausgerechnet ihre Kernklientel, also die in der Wolle gefärbten Nazis, zu verprellen?
Thomas Schmid hat über den zukünftigen Umgang mit Rechtspopulisten nachgedacht und ist, wie immer, zu einem pragmatischen Schluss gekommen. Gefühlsmäßig möchte ich diese Richtung ablehnen, aber ich fürchte, dass er recht hat.
Otto Schenk ist gestorben. Bestimmt gibt es jemanden, über den ich irgendwann mal heftiger lachen musste als über ihn, aber der fällt mir gerade nicht ein.
Selbstgerechtigkeit hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun, sondern nur mit einem selbst.
Den Überbrüller der Woche hat mir der Threads-Algorithmus in die Timeline gespült:
„The doctor told me ‘You have cancer but we can treat it’. I asked: ‘What’s the cure?’ The doctor replied: ‘The Cure is a British rock band fronted by Robert Smith, but let’s try to stay focussed.’“
Bei der Lektüre des vierten Bandes der „Donnerstagsmordclub“-Reihe, wurde ich nicht nur, wie in den drei Bänden davor, verlässlich gut unterhalten, ich begann auch, Richard Osman als Handwerker zu schätzen1. Wie er die Volte vom gewohnten Senioren-Krimi-Klamauk ins Todernste und wieder zurück hinbekommen hat, ist aller Ehren wert. Das schafft nur jemand, der wirklich schreiben kann.
Tiefe Teller sind still.
Unfotografiert gebliebene kulinarische Wochenhöhepunkte waren die erste Fischsuppe des Jahres bei Daniele und exzellente fränkische Bratwürste vom exzellenten Fleischer bei Ullrich nach exzellentem Rezept von Chili und Ciabatta.
Auch Peter Yarrow ist diese Woche gestorben. Von Peter, Paul and Mary2 ist nun nur noch Noel „Paul“ Stookey übrig. Yarrow hat bei „Stewball“ die Leadstimme gesungen. Warum ist dieser Song seit bald 60 Jahren eins meiner Lieblingslieder? Könnte es an der vierten Zeile der ersten Strophe liegen?
Auch nach Umschulung und Branchenwechsel: Friseur bleibt Friseur.
Vielen Menschen, die sich freudig einer Jagdgesellschaft anschließen, ist nicht klar, wie schnell man selber zum nächsten Jagdopfer werden kann. Von der Meute zur Beute ist’s auch orthografisch nur ein kleiner Schritt.
Wenn Sie anderthalb Stunden Zeit und eine VPN-Software haben, machen Sie’s wie ich und verabschieden Sie sich von Otto Schenk, in dem Sie sich in der ORF-Mediathek das Komödiantengold ansehen, das er zusammen mit Michael Niavarani in „Zu blöd, um alt zu sein“ geschürft hat.3
- Auch wenn er in Sachen Auflösung der Handlung notorisch ein wenig herausgefordert ist.
- Mary Travers war meiner Ansicht nach die begnadetste Sängerin der populären Musik des 20. Jahrhunderts. Judy Collins ist nur auf ihrer Trauerfeier aufgekreuzt, um sich zu vergewissern, dass diese lästige Konkurrentin auch wirklich das Mikro endgültig abgegeben hatte.
- Sollte das Anschauen österreichischer Mediatheken mit VPN irgendwie illegal sein, warne ich selbst-ver-ständ-lich ausdrücklich davor, meinen Ratschlag zu befolgen.
Überdies war Otto Schenk nicht bloß ein begnadeter Komödiant, sondern auch international renommierter Opernregisseur.
Wie hieß es früher doch? Legal, illegal, scheißegal.
Otto Schenk war ein Meister der kunstvollen Pausen. Und so manches haben wir in unserem Sprachgebrauch übernommen. Hier wird schon mal gefragt, was denn Frau oder Herr Hermanotti meinen (wenn man findet, die Gegenseite überlegt zu lange).