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TV-Moderatorin und Autorin Eva Herman schreibt ein zweites Frauenbuch. Wie die „Bild“-Zeitung Mittwochausgabe berichtete, sitzt Herman bereits am zweiten Teil ihres De-Emanzipationsleitfadens „Das Eva-Prinzip – Für eine neue Weiblichkeit“. Darin soll die „bislang schweigende Mehrheit zu Wort kommen“, kündigte Herman in der Zeitung an.
Äh, Tschuldigung, Frau Herman, aber ist das wirklich eine gute Idee? Die schweigende Mehrheit zu Wort kommen zu lassen? Vielleicht hat besagte Mehrheit ja gute Gründe, sich in Schweigen zu hüllen? Vielleicht wollen die gar nicht zu Wort kommen? Und woher wollen Sie eigentlich wissen, was die schweigende Mehrheit zu sagen hat, wenn Sie doch schweigt? Sagen Sie mal, Frau Herman, seit wann sprechen diese Stimmen zu Ihnen?
Hi Chris,
ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, warum auf der Herman medial so herumgehackt wird. Sie redet einfach tacheles – hat Mut, dass zu sagen, was eigentlich viele denken … obwohl sie natürlich nicht jeden in der Republik nach ihrer Meinung gefragt hat. Wie soll das auch gehen..?
PS: komme vom nassrasur.com und sah Deinen Link hierhin
1. Meiner Meinung nach redet Frau Herman nicht Tacheles, sondern sie versucht – durchaus erfolgreich – Bücher zu verkaufen. Die Masche „Einen extremen bis bizarren Standpunkt einnehmen, um größtmögliche öffentliche Aufmerksamkeit zu erreichen“ ist erprobt und genauso wenig neu, wie die Thesen, mit denen Frau Herman ein paar Hunde hinter dem Ofen vorgelockt hat.
2. Sollte es doch Tacheles sein, den Frau Herman zu reden versucht, dann ist es kein Tacheles, sondern sexistischer bis rassistischer Unfug. Der Versuch, Menschen wegen ihres Geschlechts eine vordefinierte Rolle zuzuweisen, ist für mich ethisch und intellektuell inakzeptabel. Wenn man in der Hermanschen Argumentationskette „Geschlecht“ probehalber durch „Hautfarbe“, „Rasse“ oder „Nationalität“ ersetzt, wird die ganze Unappetitlichkeit dieser Denkweise sofort deutlich.
3. Ich habe dieses Land und diese Gesellschaft noch erlebt, als hier mehrheitlich die Rollenverteilung herrschte, die Frau Herman gerne zurückhaben möchte: Der Mann als „Beschützer“, die Frau als Hausfrau und Mutter am Herd. Die aus einer derartigen Rollenverteilung resultierende kleinbürgerliche, verspießte, vermuffte, bornierte, engstirnige Gesellschaft möchte ich auf keinen Fall zurückhaben.
4. Frau Herman darf jederzeit den Unfug verbreiten, den sie denkt. Ich bezweifle wie gesagt stark, dass sie das wirklich denkt, und ich bin mir äußert sicher, dass die Mehrheit nicht so denkt wie Frau Herman.