Bullauge, sei wachsam!
Bevor man die Scholle verzehren kann, muss man sie bestellen.
Neuer, der Welt den Atem verschlagender Beitrag zu meiner die globale Öffentlichkeit bewegenden Fotoserie „Die beste, geduldigste Gemahlin von allen fotografiert Dinge“. Heute: den Schmachter See.
An der Ostsee sind verwirrend viele Hotels, Pensionen und Ferienwohnung nach einer Person namens „Strandi Dyll“ benannt. Googlen blieb bisher erfolglos. Haben wir es mit einem in Ungnade gefallenen ehemaligen SED-Funktionär zu tun, der mittlerweile offiziell totgeschwiegen wird?
Die queere Bewegung hat weiteres Terrain erobert.
Szenen einer Ehe:
„Also, mir schmeckt das Leitungswasser hier sehr gut.“ – „Mir fehlen Kohlensäure, Hopfen und Alkohol.“
Kulinarischer Wochenhöhepunkt war – natürlich – der bei Binz-Aufenthalten obligatorische Besuch des Lieblingslokals, der Strandhalle. Dieses Mal war wieder ein Signature Dish an der Reihe: Geräuchertes Bücklingsfilet aus Hiddensee mit Bratkartoffeln, Gurkensalat und einer würzigen, dicken Sahne-Creme. Wunderbares Wohlfühlessen.1.
Mir scheint, dass die liebenswerten Exzentriker, die früher unter der Bezeichnung „Hotelschreck“ subsumiert wurden, im Aussterben begriffen sind. Die haben sich wohl die Zähne an der teflonbeschichteten Kettenhotellerie ausgebissen.
Idyll in der Kleingartensiedlung: wenn man das leise Piepen der Lauben hört.
Auch intensives Googlen half nicht: Einen Beleg für die Verbindung, die diese Location zwischen dem traditionsreichen Ostseebad Binz und Musikgenie Leonard Bernstein2 insinuiert, ließ sich nicht finden.
Was die Politik baldmöglichst liefern sollte: eine ernstzunehmende Kriegsvermeidungsstrategie. Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass wir uns bis an die Zähne bewaffnen, um den Herrn in Moskau davon abzuhalten, weitere Grenzen zu überschreiten. Aber dann brauchen wir einen Plan, wie wir diese Waffen einsetzen, ohne sie zu benutzen. Sonst droht das gleiche wie 1914: Da waren die Arsenale voll, und als die letzte Eskalationsstufe erreicht war, wurde losgeschossen, weil man keinen anderen Plan hatte. Man sollte wissen, wie man die Waffen nicht einsetzen kann, die man anschaffen will.
… ich notiere:
2 x Kalaueralarm:
„namens „Strandi Dyll“ benannt“
„wenn man das leise Piepen der Lauben hört.“
… und eine Weiisheit, die man europäischen Politikern am besten mit dem Rohrstock auswendig hersagen beibeibringen muss:
„Man sollte wissen, wie man die Waffen nicht einsetzen kann, die man anschaffen will.“
Gruß Jens
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Das mit den Waffen, oh ja.
Fisch in der Büchse serviert, kannte ich bisher nur aus Katalonien.