Ob das nicht „Sippenhaft“ wäre, fragen einige Journalisten angesichts der Abreise von Frau Drygalla. Und ob das nicht Privatsache sei, dass sie mutmaßlich einen Neonazi zum Freund hat. Nuja, da stellen wir uns doch einfach mal vor, ein junges Mädchen kommt mit Adolf Hitler am Arm nach Hause und bittet ihre Eltern, das Politische außen vor zu lassen. Privat wäre er ja ganz nett. Diese kleine Imagination sollte alle offenen Fragen beantworten.
Anders verhält es sich mit Herrschaften, die banale, der Lebenserhaltung dienende  Tätigkeiten des Alltags wie Einkaufen oder Essen zu politischen Taten raufstilisieren möchten. Eine solche Einstellung legt die Latte für erfolgreiches politisches Engagement auf eine erstaunlich niedrige Höhe.  Und postuliert gleichzeitig, dass ein gehobenes Einkommen und ausreichend freie Zeit (beides notwendig für die Beschaffungpolitisch korrdekter Lebensmittel) Grundvoraussetzungen für politisches Handeln sind.
Weiters: Wie sind Politiker zu beurteilen, die wirklich etwas bewegt haben, jedoch ihren Einkaufswagen politisch unkorrekt befüllten? Müssen wir unsere Meinung z. B. über Mathma Gandhi revidieren, wenn wir erfahren sollten 1, dass der Mann gerne an die Stopfleber ging, wenn niemand guckte?
Wobei der Einkaufskorb von Frau Merkel sehr sympathisch sein dürfte. ICh bin ihr schon des öfteren in den Galeries Lafayette begegnet, die Dame weiß, was gut ist.
Abschließend die Erkenntnis der Woche: Ich kenne tatsächlich niemanden, der Sir Michael Caine nicht mag.
- Wass Gott verhüten möge! ↩
Na na. Nicht so übertreiben.Nicht jeder Neonazi Blödmann ist gleich ein Adolf.
Wir alle sorgen schon dafür, daß nicht nochmal so eine Witzblattfigur Deutschland neu designt.
Wüßte ja zu gerne, was Mutti so kocht.
Michael Caine möcht‘ ich auch mal begegnen.
Mutti hält sich etwas bedeckt, was ihre Kochkünste anbelangt. Auch ihr Lieblingsgericht mag sie nicht sagen, weil sie das dann überall bekommen würde, verständlich. Horst Köhler hat mal ihren Fisch und ihre Roulade gelobt, sie selbst behauptet, eine gute Kartoffelsuppe draufzuhaben. Im Lafayette hab ich sie am Fleisch- und am Fischtresen gesichtet.
Und eben seh ich bei Zeit-Online, dass sie in HH im Fischereihafen-Restaurant war und sich das Labskaus-Rezept hat zuschicken lassen: http://www.zeit.de/2012/35/City-Guide-Hamburg-Labskaus/seite-2