Auch wenn’s ein Volksfest ist: Für die unwürdige Plörre, die im Festzelt als Zweigelt ausgeschenkt wird, sollte sich eine Weinbau-Gemeinde wie Gols in Grund und Boden schämen.
Gute Idee: Ingwer in den Teig der Vollkorn-Frühstücksbrötchen.
Kreativität ist nichts ohne Beharrungsvermögen.
Erhellender Satz in der Urlaubslektüre: „Er machte den Eindruck, als ginge er über Leichen, wie die meisten Afrikaner, die ja alle am Tropenkoller leiden.“Â (Gustav Steinhauer: Ich war der Spion des Kaisers)
Kann sein, dass ich mich täusche, aber mir scheint, dass die Seewinkler Winzer den Welschriesling immer mehr auf Gefälligkeit trimmen. Die kernige Säure, wegen der ich ihn schätzen gelernt habe, scheint mir von Jahr zu Jahr weniger zu werden.
Ärgernis der Woche war die herablassende Arroganz, mit der große Teile des Feuilletons Hermann Hesses 50. Todestag kommentierten. Die Literatur-Hochnasen sehen Hesse als allenfalls mittelmäßig begabten Autor, gerade noch geeignet, um pubertierenden Jugendlichen bei der Sinnsuche behilflich zu sein. Liebe deutsche Schwerintellektuelle, das kriegt auch nur ihr fertig: über einen Autor die Nase zu rümpfen, weil (!) er auch noch fünfzig Jahre nach seinem Tod jugendliche Leser erreicht.