Schwerste Wehmuts-Attacken anlässlich des Todes von Pierre Brice. Merkwürdigerweise Logischerweise fielen mir als erstes keine Filmszenen ein, sondern die zahllosen Stunden, die ich über den Alben mit den Winnetou-Sammelbildchen verbracht habe, Die ersten Filme hab ich als Junge gar nicht sehen dürfen. die waren „ab 12“ und meinem autoritätsgläubigen Vater wäre ein Zuwiderhandeln gegen die Empfehlungen der FSK wie ein Staatsverbrechen vorgekommen. Diskussionsversuche, wieso denn die Sammelalben, in denen die gleichen Geschichten mit den gleichen Bildern erzählt wurden, okay wären, der Kinobesuch aber nicht, wurden mit dem vertrauten „Machtwort“ abgebügelt. War schon eine schräge Generation, die meines Vaters.
Und dann fielen mir die „Illustrierten Filmkuriere“ ein, vierseitige Programmheftchen, die’s für einen Groschen an der Kinokasse gab. Meine studierenden Geschwister haben mir immer welche geschickt, von Filmen, die sie gesehen hatten. Für die ich noch zu jung war. Die kannten die Problematik.
Jedem Tennis-Schlitzohr ist das Herz aufgegangen angesichts der fantastischen Stops, mit denen Djokovic Nadal zugedeckt hat. Bemerkenswert allerdings, dass Nadal gleichzeitig verzweifelt und tückisch gucken kann.
Kulinarische Höhepunkte habe ich diese Wohe am eigenen Herd erzeugt: endlich mal wieder Krautshäuptchen und ein neues Nigel-Slater-Dessert: geschälte Birnenhälften  in Zuckersirup pochieren, steif geschlagene Sahne mit kleingeschnittenen Florentiner Keksen vermischen, über die Birnen geben, mit geschmolzener Schokolade beträufeln und durchkühlen. Ich hab allerdings statt der Birnen vollreife Nektarinen genommen (musste ich nicht pochieren) und statt Florentiner Keksen Schoko-Crossies.  Auch so sehr gut.
Genial und saukomisch: Olli Dittrich in „Schorsch Aigner – der Mann, der Franz Beckenbauer war“. Da hat das Erste mal so eine richtige Perle, und dann versenden sie sie um 23 Uhr 30. Wer’s nachholen möchte: youtube oder hier, bei Männers.
Der andere kulturelle Höhepunkt der Woche hatte ebenfalls Fußball-Bezug.
Köster und Kirschneck wie immer in Top-Form, den zweiten Teil der Lesung bestritt dann überraschend das Liveticker-Team, und bei der Verlosung am Schluss hab ich sogar noch ’n Abo gewonnen. Wenn alle Lesungen so wären…
Davor Currywurst mit Pommes Frites erstmals bei „Kurfürstendamm 195“. Vermutlich auch letztmals.
Und am Samstagnachmittag mit Bertram Schulte aus Minden bei sengender Hitze vorm Teehaus gesessen. Kühles Weizenbier getrunken. In die Gegend gequatscht. Zwei Musiker spielten Gitarrenjazz, die Kinder spielten irgendwas, die Erwachsenen Frisbee. Da war man auf einmal ganz eins mit sich und der Welt.
Der Vollständigkeit halber: „Winnetou III“ war dann der erste Karl-May-Film, den ich im Kino gesehen hab 1. Ich war immer noch nicht zwölf, aber endlich mutig oder verzweifelt genug, um mich über idiotische Verbote hinwegzusetzen. Als ich nach dem Film2 merkte, dass das gar nicht so schwer gewesen war, wurden die darauffolgenden Jahre für meinen Vater und mich… recht aufregend.
Auch dafür: Danke, Häuptling.