Liebe Sarah Wiener,
ganz toll war’s am Sonnabend Abend in Ihrem Restaurant Ihrer Kantine Ihrer Begegnungsstätte in der Akademie der Künste. Nur zwei Dinge sollten Sie möglichst schnell ändern.
1. Sie sollten Ihren Angestellten sagen, was das für ein Zeugs ist, das sie den Gästen in die Gläser kippen. Damit lassen sich absurde Dialoge wie der folgende vermeiden:
„Ich hätte gern einen trockenen Rotwein.“
„Babor oder Heinrich?“
„Wo ist denn da der Unterschied?“
„Das weiß ich nicht.“ Pause. Ich starre Ihre Angestellte an. „Beide sind trocken.“ Ich starre aufmunternd weiter. Ich kann sehr gut starren.
„Das eine ist ein chilenischer Cabernet, und das andere… ist… ein roter… äh… Heinrich.“
2. Und wenn Günter Grass hundert Mal auf pisswarmen Rotwein schwört, der rote Heinrich der „red“ von Gernot Heinrich muss kühl serviert werden, sonst schmeckt er nicht. Der Spruch „Rotwein bei Zimmertemperatur“ stammt aus Zeiten, als es noch keine Zentralheizung gab. Vielleicht können Sie sich’s mit einem trendigen Slogan besser merken? Wie wäre es mit „Kühl ist cool“?
Ansonsten war es wie gesagt ganz toll bei Ihnen. Aber ich hab ja auch nur ein wenig mit Ihrer Angestellten geplaudert und einen kleinen Schluck Rotwein genommen.
Bussibussi der Chris
Und jetzt heißt’s wieder, der Kurbjuhn geht nur zum Saufen zur Langen Nacht der Museen.
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