Im Supermarkt standen heut noch zwei Körbchen Pfifferlinge rum, die mich ganz jämmerlich anbettelten: „Herr Kurbjuhn, wir möchten so gern pfeifen, ach bittöööööh…“ Derart jämmerliches Bitten hat mein Herz angerührt, ich hab sie nach Hause getragen, geputzt und in das heiße Butter-Öl-Gemisch geworfen, gesalzen und gepfeffert. Und während sie fröhlich vor sich hinpfiffen, packte mich die Experimentierlust. Ich beschloss, Speck und Zwiebel einmal wegzulassen. Stattdessen hab ich zwei Tomaten gehäutet, entkernt und in Stücke geschnitten. Zwei kleine Kopfsalatherzen mussten ebenfalls dran glauben, die hab ich entstrunkt und in Streifen geschnitten. Dann hab ich erst die Tomaten, dann die Salatstreifen zu den Pfifferlingen gegeben, und als die Salatstreifen zusammengefallen waren, hab ich einen Löffel Schmand und kleingehackten Schnittlauch unnergerührt und alles auf den Tisch getragen, bevor der Schmand richtig heiß war…
Der Hammer! Die aromatischen Pfifferlinge, die Säure der Tomaten, der noch leicht knackige, frische Salat und der sanfte Schmand… Warum bin ich erst jetzt auf die Idee gekommen?
Beim nächsten Mal werd ich die Tomaten erst mit den Salatstreifen dazugeben, damit sie nicht ganz zerfallen, wie sie es heute taten. Und was es zu den Pfeifhämmern gab, verrat ich nicht. Sonst heißt es nur wieder: „Dem Chris fällt nix mehr ein, der macht nur noch Pfifferlinge mit Kaninchenkeulen.“
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Das nenne ich Vegetarismus!