New York hat sich verändert. Die Exzentriker versuchen, sich zusammenzureißen. Gottseidank scheitern viele.
Gegen amerikanische Kochsendungen können Lafer und Co. noch nicht einmal entfernt anstinken.
Ganz ausgezeichnete Moules Frites im belgischen Restaurant „Petite Abeille„.
Die Gesundheitsbesessenheit der Amerikaner wird nur noch von ihrem Glauben an die Chemie übertroffen. Gefühlt jeder 2. Werbespot im Fernsehen bewirbt irgendein Wunder-Medikament. Offenbar sind die Pharma-Firmen mittlerweile gezwungen, in den Werbespots auf Risiken und Nebenwirkungen hinzuweisen. Diese Hinweise dauern meistens deutlich länger als der eigentliche Spot. Wir haben also dreißig Sekunden Werbung und dann 45 Sekunde Bilder von glücklich vor der Kamera herumturnenden Menschen, während eine sonore Stimme vor Kopfschmerzen, Depressionen und Malaria-Schüben warnt, die dieses Medikament auslösen kann.
Wenn man durch die 42. Straße geht oder fährt wird, einem beim Anblick der Theaterreklamen schlagartig klar, wie blutleer und verschnarcht fast alle in selbstverliebter Langeweile erstarrten deutschen Bühnen sind. Ein Beispiel: Kurz bevor ich ankam, spielte Lin-Manuel Miranda, Autor und Hauptdarsteller des Musicals „Hamilton“ seine letzte Vorstellung. Tickets für dieses Ereignis gingen bei ebay für fünf- bis zehntausend Dollar weg. Hierzulande besucht man die Derniere eines Schauspieler allenfalls wenn’s Steuerkarten gibt.
(Unausweichlicher) Lesefehler des Aufenthalts: „Hilary Coup“ statt „Military Coup“.
Bizarre Unterhaltungsangebote: Glückwunschkarten-Anbieter Hallmark betreibt einen eigenen TV-Kanal, auf dem derzeit ausschließlich Whodunits mit weiblichen Hobby-Detektiven („Spying Spinsters“) und Weihnachtsfilme laufen.
Am Counter einer Pharmacy. Die Verkäuferin reicht einer Kundin zwei kleine Tablettenschachteln. „That’s 204,31$“ – „200 Dollar? What’s insurance good for?“ – „It’s deductible.“
Trotz Veränderungen: New York ist immer noch die schnellste, aufregendste und spannendste Stadt der Welt.