Die ersten Wahlen, die ich bewusst miterlebt habe, waren 69, die Willy-Wahl 72, und beim Wahl-Krimi 76 dürfte ich zum ersten Mal selbst wählen. Es fällt mir gerade sehr schwer, nicht „Früher war alles besser“ zu schreiben.
Wo wir bei „Der Senator erzählt vom Wackelsteiner Ländchen“ sind: als im Jahr 1956 Geborener hatte ich mehr als ausreichend Gelegenheit, Nazis kennen zu lernen und mich mit ihnen auseinanderzusetzen. Die Unterschiede zwischen alten und neuen Nazis sind minimal. Beide haben keine gangbaren Lösungsvorschläge für aktuelle Probleme, beide sind unfähig zu jeglicher Empathie. Weil sie zu dumm sind, um Humor zu verstehen, haben sie Angst vor Menschen, die gute Witze erzählen können und drohen ihnen mit höhnischem Feixen Prügel oder Schlimmeres an.
Überraschend gut: Samosas im kleinen indischen Café-Restaurant „Joseph“ am Dürerplatz nebenem Aldi.
Heute besonders vermisst: Kiezneurotikers wahltägliche Rechtfertigung, warum er nicht wählen geht. Den Schwurbelschluss, wie das die AfD nicht stärken würde, würde ich wirklich gern lesen. Wie so einiges mehr: Zum Beispiel steige ich fast jeden Morgen neben einem Bäcker namens „Sweet Back Home“ in den Bus… Nur ein Kiezneurotiker in Topform hätte den Nerv, die völlig zerstörten Leichen aus diesen Trümmerfeld von Sprache und Semantik herauszuziehen und zu sezieren… Aber ach, er hat sein Blog gelöscht. Bitte, Kiezneurotiker, komm endlich zurück!