Splitterbrötchen (DCXXXI)

Menschen dürfen grundsätzlich Dinge tun, die anderen Menschen nicht in den Kram passen. Das nennt sich Freiheit.

Ein Vorgang, der die AfD perfekt zusammenfasst: In Berlin hat eine Privatschule das Kind eines AfD-Politikers abgelehnt. Zusammen mit 109 anderen Kindern, es hatte 140 Bewerber für 30 Plätze gegeben. Der AfD-Mann ist der einzige, der wegen einer angeblichen Diskriminierung rumheult. Mehr „mimimi“ geht nicht. Die AfD ist eine Partei für narzistische Luschen und Weicheier.

Unfotografierter kulinarischer Wochenhöhepunkt: Ein butterzart geschmorter Braten aus der Rinderschaufel, von meinem Lieblingskoch Dieter K. bei sich Zuhause für uns zubereitet. Ein Gedicht. Hier der Runner-Up, köstlich zarte, sahnige Nierchen im Marjellchen.

Meine Bereitschaft, mich mit TV-Serien auseinanderzusetzen, sinkt zusehends. Dieser Serienkram ist ja meist sehr spannend und sehr gut gemacht, kostet mir aber zuviel Zeit, die ich lieber kommunikativ oder mit Lesen verbringe. Die beste Serie wird für mich immer aus Kapiteln eines Buchs bestehen.

Apropos Buch: Wem meine knappen Empfehlungen für Gabriele Tergits Jahrhundertbuch „Effingers“ nicht ausreichen, kann sich diese ausgezeichnete, sehr treffende Rezension in der Süddeutschen zu Gemüte führen.

Breloers Brecht-Zweiteiler ließ mich etwas ratlos zurück. Sonst hat sich Breloer seinen zu biographierenden Figuren ja immer mit demystifizierender Absicht genähert, hier war das eher umgekehrt. Was neues über Brecht hab ich eigentlich nicht erfahren. Schade.

Und diesen ganzen epischen V-Effekt-Kram halte ich immer noch lediglich für ein Gimmick eines eitlen Regisseurs. Wenn man sehr gute Schauspieler in ihren darstellerischen Mitteln beschneidet, stürzen sie sich halt auf das, was ihnen bleibt und werden in diesem Minimalismus herausragende Leistungen bringen. Wenn man das gleiche mit mittelmäßigen Schauspielern versucht, kommt schlechtes Theater dabei heraus, mehr nicht.

Man kann nicht die Freiheit des Individuums postulieren und  gleichzeitig versuchen, diese Freiheit in Grund und Boden zu regulieren.

 

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