Splitterbrötchen (DCXCII)

Bei Edeka in der Hedwigstraße gesichtet: einen Automaten, der … (gedämpfter Trommelwirbel) ,,, Tücher zum Desinfizieren von Einkaufswagengriffen ausgibt. Wir werden alle sterben! Alle!

Im Tagesspiegel fand ich einen Artikel, in dem Philipp-Amthor-Kritiker dafür kritisiert werden, dass sie sein Äußeres kritisieren. Weil Philipp Amthor dafür ja nichts kann. Hmmmm. Wenn Philipp Amthor für sein Äußeres nichts kann, muss ihn also heimlich jemand zum „verklemmten Klassenprimus aus den Paukerfilmen“ gestylet haben.

Vor über vierzig Jahren habe ich zum ersten Mal „Cisco Pike“ gesehen1, und war – das ging damals nicht anders – von Stund an Kristofferson-Fan, besaß in den Vor-Streaming-Zeiten alles Vinyl und alle CDs komplett. Am letzten Pfingstmontag habe ich ihn zum ersten Mal live gesehen. Die lange Wartezeit hat sich durchaus gelohnt.

Erschütternde Neuigkeiten, kommuniziert über Nachbarschaftsnetzwerk „nebenan.de“. Friedenau und das Malerviertel werden nie wieder so sein, wie sie mal waren.

Wer am Mittwochabend um 20 Uhr 15 nicht „Die Auferstehung“ gesehen hat, hole das bitte, bitte in der Mediathek nach. Der Film seziert einen unangenehmen Menschentyp so gnadenlos und gemein, dass einen ach ein paar Minuten das unfilmisch Theaterhafte nicht mehr stört. Und grandios gespielt ist das. Ganz wunderbar: Leslie Malton. Knaup- Und Król! Król! Aber niemand hat eine Chance gegen Mathieu Carriére: der tritt auf, spielt sie alle an die Wand und geht ab. Mission accomplished.

Auf meine Desinfektionstuch-Automaten-Sichtung bekam ich einiges Feedback, für die verschmutzte Einkaufswagen-Griffe ein wiederkehrendes Problem2 sind. Offenbar bin ich gesegnet: Als Frische-Fanatiker gehe ich seit ca. 40 Jahren beinahe täglich in stinknormale Supermärkte und Discounter einkaufen, ich kann mich an keinen einzigen Einkaufswagen erinnern, der unangenehm verschmutzt gewesen  wäre.

Beim Kristofferson-Konzert im Admiralspalast bin ich übrigens hinter sein Erfolgsgeheimnis gekommen: Sparsamkeit. Offenbar um die Gage für den Basser zu sparen, hat er die notwendigen Noten auf den dicken Saiten seiner J-45 selbst gespielt.

Und im Herbst werde ich wohl mal wieder ins Kino gehen…

 

 

  1. in einer Spätvorstellung in einem der Schwabinger Leopold-Kinos, glaube ich
  2. Sogar vo Fischbrötchen-Resten war die Rede!

2 Gedanken zu „Splitterbrötchen (DCXCII)

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