Satire, die beim Zielsubjekt Empörung auslöst, ist gute Satire.
Ich verstehe die aktuelle Debatte um die Vermögenssteuer nicht ganz. Es ist doch ganz einfach: Die, die Vermögen haben, sind dagegen, und die, die keins haben, sind dafür. Jetzt muss die Politik doch nur transparent und gerecht diese Interessen gegeneinander abwägen und entsprechend handeln. Wo ist das Problem?
Ausnahmslos jede bahnrbechende Innovation hat als unliebsame Störung des Konsens angefangen.
Wer seinen Unfug nicht öffentlich zur Debatte stellt, merkt oft nicht, dass es Unfug ist.
Ältere Menschen, die jungen Menschen „Dafür seid ihr noch zu jung“ zurufen, sind genauso wenig ein neues Phänomen wie junge Menschen, die ihnen „Dafür seid ihr schon zu alt“ entgegnen. Bitte gehen Sie einfach weiter. Hier ist nichts geschehen.
Die Erkenntnis der Woche fand ich auf Facebook: „Durch die Gesamtverblödung meiner Umgebung bin ich plötzlich in die intellektuelle Ecke gedrängt worden.“
Es gibt Headlines, die einen einfach nur ratlos zurücklassen. Wie aktuell beim Tagesspiegel: „Ein Wolf soll in Belgien ein Känguru gefressen haben“
Wer sich empört, ohne zu merken, dass er zum Zielsubjekt einer Satire gemacht worden ist, trägt i. d. R. recht große Scheuklappen.
Aber nicht jede unliebsame Störung des Konsens war der Beginn einer bahnbrechenden Innovation.