Ich habe seit Beginn der ganzen Corona-Geschichte haargenau einmal Werbung für das Ergreifen von Berufen in der Pflege gesehen. Das beunruhigt mich sehr. Schon jetzt halten viele Menschen in diesen Berufen nur noch aus Pflichtbewusstsein durch. Wenn das Schlimmste überstanden ist1, wird es einen riesigen Exodus aus diesen Berufen geben, weil die Menschen nicht mehr können und wollen. Man hätte schon längst mit entsprechenden Programmen beginnen müssen: Arbeitsbedingungen verbessern, Löhne deutlich erhöhen, um Nachwuchs werben. So wie’s ausschaut wird Katastrophe auf Katastrophe folgen.
„Uns erreichen viele Nachrichten aufgrund eines Videos, das einen Kollegen bei einem vermeintlichen Handschlag mit einem Aufzugsteilnehmer zeigt. Nach Rücksprache mit dem Beamten, ergriff der Versammlungsteilnehmer nach einem Gespräch dessen Hand und streckte sie in die Höhe.“, twitterte die Stuttgarter Polizei nach der Querdenkerdemo. Soso.
„Auf keinen Fall habe ich ihm einen Kinnhaken versetzt, Herr Polizeiobermeister. Er hat niederträchtigerweise sein Kinn auf meine zufällig geballte Faust geschmettert!“
Prince Philip ist tot. Ich war und bin sein größter Fan.
Forderungen „an die Politik“ nach Twitter zu posten ist natürlich eine hochintelligente Vorgehensweise, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. So klappt’s bestimmt!
Im hervorragenden Nachruf des Guardian auf Prince Philip fand ich einen grenzüberschreitenden One-Liner seiner Hoheit, den ich tatsächlich noch nicht kannte.
“Do you know they have eating dogs for the anorexic now?“ (to a blind Exeter woman with a guide dog during a royal tour)
Falls jemand – wie ich – jetzt schon anfängt, darüber nachzudenken, welche Partei im Herbst noch wählbar sein könnte2: Wenn die Grünen sich mit ihrer Keine-Gentechnik-Politik durchgesetzt hätten, hätten wir jetzt keinen Impfstoff gegen Corona.
Unter anderem war und bin ich der größte Fan des Duke of Edinburgh, weil er nicht nur austeilen, sondern auch einstecken konnte:
„Prinz Philip blickte dem dekorierten Admiral auf die geschmückte Brust, es war 1968, das Königspaar besuchte Brasilien. Nachdem er lange genug auf die Auszeichnungen geschaut hatte, fragte er den Admiral, ob dieser all die schönen Orden auf dem künstlichen See der Hauptstadt BrasÃlia erworben habe. Philip liebte es, Menschen aus der Reserve zu locken. Der brasilianische Admiral hätte beleidigt sein können, er hätte patzig antworten können oder gar nicht. Der Admiral aber sagte: ‚Ja, Sir. Nicht durch Heirat.'“ (aus der SZ)
Kulinarischer Wochenhöhepunkt war wunderbarer weißer Spargel, ganz klassisch mit Kartoffeln, Schinken und zerlassener Butter. Die Grie Soß, die es anderntags zum gekochten Rindfleisch gab, musste sich knapp geschlagen geben.
Nachhaltig verärgert wurde ich durch den oberflächlichen Umgang der ARD mit Prince Philips Ableben. Zu nachtschlafener Stunde gab’s 30 vorproduzierte Minuten vom Ober-Hof-Schleimer Seelmann-Eggebrecht. Angemessen wäre gewesen, zur Primetime die Idioten von den Philharmonikern was von diesem verdammten Beethoven spielen zu lassen.
Brüllkomischer Lichtblick: die amazon-Serie „Truth Seekers“ mit Nick Frost, Simon Pegg und Malcom McDowell. Ghostbusters unter britischen Elektro-Installateuren.
Wenn Du nicht weißt, was Du wählen willst, dann wähle einfach die Listenkandidaten. Die ziehen eh ein (auch ohne Stimmen).