Was nicht jeder weiß: Man kann beim Zubereiten aufwändiger Rezepte sehr viel Zeit sparen, indem man den elitären Gourmet-Kram einfach weglässt.
„Lasst uns die Theater zwei Jahre dicht machen, die Verantwortlichen so lange zum Arbeiten in die Kalkminen schicken und dann das Publikum fragen, ob es etwas vermisst hat.“ Tja, die Theater waren zwei Jahre praktisch dicht, die Kalkminen sind den Intendanten, Regisseuren und Dramaturgen erspart geblieben, und das Publikum entscheidet gerade: es vermisst nichts und bleibt in Scharen weg. Einige Läden sind bei 22 % Auslastung mit Corona-Bestuhlung, d.h. die ziehen soviel Publikum wie ein Off-Theater-Flop in den 80er Jahren (in absoluten Zahlen). Und den Verantwortlichen ist der Ernst der Lage mal wieder nicht klar, die denken (bzw. sagen, dass sie das denken), dass das „nur eine Phase“ ist und die Leute irgendwann wiederkommen. Die Leute werden aber nicht wiederkommen. Publikum, dass einmal weggeblieben ist, bleibt auf Dauer weg. Ein Blick in die Berliner Theaterstatistik hilft: Hier wurden in den letzten 30 Jahren etliche Theater geschlossen, und das Publikum dieser Theater ist aus der Statistik verschwunden. Diese Menschen haben nach Schließung „ihres“ Theaters nicht andere Theater besucht, die machen jetzt was anderes in ihrer Freizeit. Genau das passiert jetzt überall. Das wird demnächst ganz, ganz bitter für die subventionierten Kollegen.
„Was? Abi?“ Von der nahenden Reifeprüfung überraschter Sohn einer japanischen Meerrettichpasten-Dynastie
Beim Kochen geht es letztlich nur darum, Geschmack aus Dingen raus bzw. in Dinge rein zu kriegen.
Der kulinarische Wochenhöhepunkt blieb unfotografiert: Anlässlich eines Hoffests hab ich zum ersten Mal seit Jahren wieder den Dreigang aus dem ZEITmagazin-Kochwettbewerb auf den Tisch gebracht: Krautstrudel – Halászlé – Somloer Nockerln. Es kocht sich doch sehr entspannt, wenn einem kein Fresspapst im Nacken sitzt. Runner-Up kam auch aus der eigenen Küche: Flanksteak mit (sehr) scharfer Sauce:
Auch der dritte Platz soll nicht unerwähnt bleiben. Im Makarska-Grill, dem Friedenauer Emporium für gesundheitsbewusste Ernährung, genoss ich eine leichte, bekömmliche Gemüseplatte „Hildegard von Bingen“.
Als junger Mann hat es mich grundsätzlich angekotzt, wenn alte Säcke geglaubt haben, mir Vorschriften machen zu können. Jetzt bin ich selber ein alter Sack, aber den dahinter stehenden Mindset finde ich immer noch zum Kotzen. Wie kommt Steinmeier darauf, jungen Menschen mit einem „Pflichtjahr“ Gemeinsinn und Pflichtbewusstsein nahe bringen zu können? Wieso denkt er, dass die alle undankbar, faul und frech sind? Das sind erwachsene Menschen, die müssen nicht mehr erzogen werden. Von dämlichen, saturierten Politikern schon gar nicht.
Ich habe einen neuen Lieblings-TV-Sender.
Schwierige Fremdsprache: Wann sagt man „Pardon“, wann „Versailles“?
Das hätte ich auch twittern können.
Jemand, der denkt, unliebsame Tatsachen beseitigen zu können, indem er sie im Internet löscht und das auch noch in aller Öffentlichkeit tut, weil er glaubt, nicht erwischt zu werden, hat ausreichend Dreistigkeit, aber nicht genug Intelligenz für ein öffentliches Amt.