Um einen Autor wirklich zu verstehen, ist es immer hilfreich, die Orte zu besuchen, an denen er lebt und inspiriert wird. Nachdem ich in dieser Woche vier Tage bei einem Bildungsträger in Prenzlauer Berg gearbeitet habe, kann ich die farbenfrohen Rants aus dem Maschinenraum noch besser verstehen und einordnen. Die diesem Bezirk innewohnende Maßstäbe setzende Schnöseligkeit macht etwas mit einem.
Intarsien war irgend so eine römische Provinz, da bin ich mir ganz sicher.
Was nicht jeder weiß: Wenn man einen gescheiten Rausch anstrebt, sollte man alkoholfreies Bier meiden. Auch das Patentrezept „Milch durch Schnaps ersetzen“ hat sich in dieser Hinsicht bewährt.
Die Qualitätsmedien machen`s einem wirklich nicht leicht. Seit Monaten weiß man, das Volksfeste steil ansteigende Corona-Inzidenzen zur Folge haben. Anfang Juli war in meiner nordhessischen Heimatstadt Johannisfest, eine Woche später hatte der Werra-Meißner-Kreis die höchste Inzidenz deutschlandweit. Warum vermeldet man jetzt die wegen dem Oktoberfest heraufschnellenden Zahlen immer noch als überraschende Neuigkeit?
Beim Rennen um den kulinarischen Wochenhöhepunkt setzte sich gegen härteste Konkurrenz – u.a. Bauernfrühstück im Tegernseer Tönnchen, erstes Backfischbrötchen an der Ostsee – ein Drei-Gang-Menü in der Strandhalle Binz durch…
… was wegen der einmaligen Atmosphäre dieses Orts nicht verwunderlich ist. Aber natürlich auch, weil man hier verlässlich genau so kocht, wie ich es liebe: ungekünstelt, einfach, trotzdem einfallsreich. Sonntagsessen eben. Diesmal gab’s…
… geräucherte Lachsstreifen mit Kartoffelmousse und Matjes-Sauce, Dorsch unter der Kartoffelkruste und ein crunchiges Schokotörtchen.
Hömma, Netflix, „Die Kaiserin“? Ernsthaft? Die junge Sissi in Wien? Wie soll das gehen, ohne Meinrad?
Wenn man im Urlaub ist, fühlt sich Schlangestehen beim Bäcker auf einmal richtig gut an.
Beim nächsten Köln-Besuch wird Prof. Creys Vorgehensweise ausprobiert:
Perlen der Dialogkunst: „Abgesehen von der Landung der Hindenburg bei Gewitter ist das wohl die beschissenste Idee, die man haben kann.“ („Die Verlegerin„)
Geheimdiplomatie muss geheim bleiben, das ist eine Binsenweisheit. Trotzdem würde es mich beruhigen zu wissen, dass sie derzeit stattfindet. Daran habe ich nämlich Zweifel, seit ich las, dass beim Begräbnis Gorbatschows nur der Stellvertreter des deutschen Botschafters vorbeigeschaut hat. Funktionierende Außenministerien nehmen solche Anlässe gerade in Krisenzeiten gerne wahr, um ein paar Hochkaräter vorbeizuschicken, die diskret die Lage sondieren und versuchen, hinter den Kulissen was in Bewegung zu bringen. Ist wohl nicht passiert. Find ich schade. Haltungsturnen allein ist keine Politik.