Liebe Leute von der Bahn, von der Berliner S-Bahn und von der Berliner Stadtreinigung!
Das mag jetzt wie ein Schock für euch kommen, aber dieses Wetter, das wir jetzt haben, ist weder Schneechaos noch Kältekatastrophe, sondern das, was es immer war: ein ganz normaler Winter. Es liegt noch nicht einmal sonderlich viel Schnee. Wenn auf den Straßen und Gehwegen ein paar Zentimeter Schnee liegen bleiben, anstatt sofort wieder wegzuschmelzen, dann ist das in den Monaten Dezember bis Februar vollkommen normal. Es liegt nicht viel Schnee.
Ihr könnt nicht behaupten, dass extreme Witterungsbedingungen daran schuld sind, wenn eure unzureichend gewarteten Züge schlapp machen, weil es schlichtweg keine extremen Witterungsbedingungen sind, die derzeit herrschen. Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Es liegt nicht viel Schnee.
Es gab und gibt durchaus Winter, da lag der Schnee beinahe meterhoch am Straßenrand, wenn die Räumfahrzeuge der Stadtreinigung (das sind diese großen Autos mit den ulkigen Schaufeln vorne dran) durchgefahren waren. Dann konnte man nicht immer am Straßenrand parken, und wenn man die Straße überquerenwollte, musste man sich eine Lücke suchen, wo der Schnee nicht ganz so hoch lag. Und selbst diese Schneemengen (Ihr würdet natürlich von Schneemassen reden) waren und sind nicht riesengroß. Im Winter ist so viel Schnee ganz normal. Es lag damals nicht viel Schnee, und es liegt heute nicht viel Schnee.
Auch Eisregen ist in diesen Tagen des Jahres etwas vollkommen normales, um nicht zu sagen alltägliches. Wenn ihr Torfköppe von der Bahn also die geduldigste Gemahlin von allen und mich zwei Stunden lang im Bahnhof Göttingen sitzen lasst und als Begründung für die Verspätung angebt, Eisregen habe unerwartet sämtliche Oberleitungen in Niedersachsen lahmgelegt und den ICE-Verkehr damit zum Erliegen gebracht, dann ist mit diesem Eisregen eigentlich alles okay. Der ist jahreszeitlich zu erwarten. Den gab’s auch schon in den Jahren zuvor, und er hat Euren Oberleitungen nichts ausgemacht. Das einzige, was an diesem Winter nicht normal ist, sind Vollspaten wie Ihr, die ihre Arbeit nicht richtig erledigen können und ihre Kunden für so doof halten, dass man denen ein ganz normales Winterwetter zur Naturkatastrophe hochjazzen kann. Ein letztes Mal, für Euch, zum Mitschreiben: Es liegt nicht viel Schnee.
Tschö. Der Chris
Ein Segen, dass Du die geduldigste Gemahlin von allen dabei hattest. Nicht auszudenken…
Toller Beitrag! Hoffentlich liest ihn jemand aus der Katastrophenschutz-Abteilung, die uns wegen Daisy zu Hamsterkäufen zwingen möchte…
Haha. Ist doch war. Ich komme aus Kanada wo dies nur ein schlechter Frülingstag wäre.
Mehr kann man dazu absolut nicht sagen. Ich freue mich sogar, endlich wieder einmal so etwas wie Winter zu erleben. Aber die S-Bahn… Mir graut schon vor morgen und meinem Versuch, ins Büro zu kommen.
Nur dumm, dass uns ,,, ja wer eigentlich ,,, die, die die ( 3x das gleiche Wort, wow) Welt retten wollen, ja sonst immer das Gegenteil erzählen, dass das Wetter immer wärmer wird, Zitronen im Sommer und Frühlingsgefühle im Winter.
Wäre es anders-rum , würde man uns jetzt scheinbar erzählen wollen, dass die Welt bald untergehen wird und es keinen nächsten Sommer gibt.
Ich bin froh, daß im Essener Hbf. schon wieder eine Bäckereifiliale eröffnet hat. Der Umbau, so notwendig er ist, den besten Ratschlag, den man in der Vergangenheit geben konnte: an Essen vorbeizufahren. Ich wäre im Winter gern das Tier des Jahres 2010, ein Dachs. Der liegt mit seiner Familie im Bau und das ist’s. Bahnhöfe, S-Bahn-Stationen und Bushaltestellen sind im Winter häufig Orte gemeinschaftlicher Verzweifelung.
Da wurde pausenlos von Erderwärmung und Klimawandel geredet und geschrieben und dann schneit es im Winter einfach. Das konnte nun wirklich keiner voraus sehen…
Eine Korrektur: der jahreszeitlich zu erwartende Eisregen beschert der Bahn bzw. ihren Kunden jedes Jahr schier unüberwindbare Probleme. Nicht mal das Argument des Entwöhntseins zählt hier.