Vaterschaftstest

Offensichtlich druckt die FAZ zur Zeit unhinterfragt und ohne Nachrecherche jeden Mumpitz ab:

Die Gerüchte, dass Michael Jackson nicht der biologische Vater seiner Kinder Prince Michael, Paris und Prince Michael II ist, werden durch Vaterschaftsbekenntnisse des früheren britischen Kinderstars Mark Lester angeheizt. Der 51 Jahre alte ehemalige Schauspieler, der nun als Alternativmediziner arbeitet, war mehr als 25 Jahre mit dem verstorbenen Popstar befreundet und ist der Patenonkel von Jacksons Kindern.

Das ist natürlich gröbster Unfug, der selbst einer oberflächlichen Überprüfung nicht standhalten kann. Es kann sich nur noch um Stunden handeln, bis Prinz (Tjaja, wie heißen die Jackson-Söhne nochmal?) Fréderic von Anhalt klarstellt, wer der echte Vater ist.

Splitterbrötchen (CVII)

Wieso ist eigentlich die Wirtshausschlägerei als zivilisierter männlicher Zeitvertreib beinahe komplett aus dem Weltfilm verschwunden?

Es gibt wenige Menschen, die humorloser sind als deutsche Filmkritiker von Rang.

Schon erstaunlich, wie engagiert die Debatte um die Zukunft des E-Books geführt wird, bevor es hierzulande überhaupt Ernst zu nehmende Angebote gibt.

Seit Handys, Internet und dieses ganze Pipapo unsere Kommunikationsmöglichkeiten vervielfacht haben, ist es wesentlich einfacher geworden, für ein richtig deftiges Missverständnis zu sorgen.

Mittlerweile richtet die organisierte Dummheit wesentlich größeren Schaden an als das organisierte Verbrechen.

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Splitterbrötchen (CVI)

Immer wieder schön: Die bizarren Menschen, mit denen Fa. Facebook mich befreunden will.

Erstaunlich, wieviel Zeit man mittlerweile für Idiotenabwehr aufwenden muss.

Manche Texte wehren sich heftiger als andere dagegen, geschrieben zu werden.

Wenn Gesprächsabläufe in Callcentern standardisiert sind, warum erwisch ich dann in letzter Zeit immer den Abzweig Richtung Pampigkeit?

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Splitterbrötchen (CV)

Verblüffend: Louis van Gaal spricht jetzt schon besser deutsch als Jürgen Klinsmann.

Die Schlagzeile  der Woche wurde bei Spiegel Online kreiert: „Gekenterter  CSU-Politiker – Alligatoren verschmähten  Günter Beckstein“

Im Bekanntenkreis bekanntgegeben: „Heut abend gehen wir ins Theater.“  Die erste Frage: „Wieso könnt ihr euch die teuren Karten leisten?“ Tja. Es scheint weit gekommen zu sein.

Ein Ärgernis, mit dem ich mich ausführlich befassen werde, wenn es denn die leidige Zeit erlaubt: Die bizarren Preise für Paketsendungen zwischen Österreich und Deutschland.

Immer öfter verspüre ich das Bedürfnis, mal wieder  einen Besinnungsaufsatz zu schreiben. Es lässt sich nicht mehr leugnen: ich werde alt.

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Nibelungen-Digest

Das Deutsche Theater Berlin hat für den März 2010 Friedrich Hebbels „Die Nibelungen“ in der Regie von Michael Thalheimer angekündigt. Thalheimer ist bekannt für seinen beherzten Zugriff auf klassische Texte, die er auf das absolute Minimum zusammenzustreichen pflegt, so dass man eine Thalheimer-Inszenierung meist in deutlich unter zwei Stunden hinter sich gebracht hat, sogar ohne sie Türen schlagend vorzeitig verlassen zu müssen. Doch wie wird Thalheimer mit Hebbels dreiteiligem Monumentalwerk umgehen, das wegen seiner epochalen Länge für gewöhnlich an zwei Abenden aufgeführt wird?
Spiegel Online mutmaßt bereits, man könne sich auf die „kürzesten Nibelungen, die es je gab“ freuen. Und das ist noch untertrieben. Der Netzecke ist das komplette, von Thalheimer zusammengestrichene Textbuch zugespielt worden, dass ich im nachfolgenden zu Dokumentationszwecken ausdrücklich ungekürzt veröffentliche.

Die Nibelungen

Ein Trauerspiel in drei Abteilungen von Friedrich Hebbel

Vorspiel: Der gehörnte Siegfried

(komplett gestrichen)

1. Teil: Siegfrieds Tod

Am Königshof in Worms.

Siegfried:
Brunhild sollte kein Problem mehr sein. Und wenn sie doch Ärger macht, geht’s mir am Arsch vorbei. Unverwundbar, wie ich bin.

Hagen von Tronje:
Das werden wir noch sehen.

Ende.

2. Teil: Kriemhilds Rache

Am Königshof in Worms. Später. König Gunther liest einen Brief.

König Gunter:
Kriemhild lädt uns alle ein. Ist ja eigentlich nett, aber… vielleicht ist ja doch ein Haken dabei.

Hagen von Tronje:
Wir können ruhig hinfahren. Von einer Frau haben wir nichts zu fürchten.

König Gunther:
Wenn du meinst… Dann fahren wir. Ein Tapetenwechsel wird uns gut tun.

Ende.

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Splitterbrötchen (CIV)

Verwirrende Nach-Urlaubs-Beobachtung:In Österreich verbraucht man mehr Handy-Strom aber weniger Aftershave als hierzulande.

Wo liegt eigentlich dieser Kurort, der jetzt in aller Munde ist? Bad Banks? Zahlt den Aufenthalt die Kasse?

Entweder bin ich in 3 Urlaubswochen gewachsen, oder mein Bäcker backt jetzt kleinere Brötchen.

In Wien an einer „Zentralanstalt Schweißtechnik“ vorbeigefahren. Es hat aber nicht gerochen.

Genial formuliert: „Der Kerl hat keine Handschlagqualität!“

Es gibt keinen Dienstleister, an den Männer und Frauen derart unterschiedliche Ansprüche stellen, wie an den Friseur.

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Netzecken-Rätsel: Wer kriegt Post?

Nach etwas mehr als drei Urlaubswochen geht heute die Netzecke wieder an den Start. Und gleich mit einem neuen – hoffentlich gewohnt schwierigem – Rätsel:

Postkarte aus Podersdorf

An wen hab ich am letzten Urlaubstag diese Postkarte geschickt?
Derjenige, der in den Kommentaren zuerst den korrekten Adressaten nennt, gewinnt…
Was der genau gewinnt, sag ich später. Wäre zu einfach, wenn ich’s gleich sage. Ausgeschlossen von der Teilnahme an diesem Netzeckenrätsel sind der Adressat (der die Karte heute in der Post finden sollte) und die geduldigste Gemahlin von allen, weil die beiden nämlich wissen, an wen ich die Karte geschrieben hab. Obwohl ich auf Grund meiner Lebenserfahrung nichts mehr ausschließe, ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Viel Spaß.

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