Nahrungsergänzungsmittel aus Zwiebeln und Ingwer

Ich weiß nicht so ganz, wie ich das folgende Rezept einordnen soll. Ein vegetarisches Gericht sind die Ingwerzwiebeln nur, weil weder Fisch noch Fleisch im Rezept enthalten ist, aber für meinen Geschmack gehören Fisch oder Fleisch dazu, damit sie ihren ganzen Charme entfalten. Eine Beilage sind sie wiederum nur nur bedingt bzw. höchstens, wenn’s ein Gang in einem größeren Menü wäre, mindestens eine Gemüsezubereitung müsste zusätzlich sein, wenn man sie zu einem Hauptgericht auf den Teller packt. Deshalb hab ich „Nahrungsergänzungsmittel“ geschrieben, das stimmt zwar erst recht nicht, aber das sind diese Zwiebeln: eine prima Ergänzung der anderen Nahrung, die sich auf dem Teller befindet.
Pro Nase nimmt man 1-2 mittlere Zwiebeln (in dünne Ringe geschnitten), 1-2Knoblauchzehen und ein Stückchen Ingwer  (beides kleingehackt), sowie Butter, Portwein, getrockneten Thymian, Salz und scharfes Paprikapulver.
In einer Pfanne in nicht allzu viel Butter Knoblauch und Ingwer andünsten, dann die Zwiebelringe dazugeben. Salzen, ganz wenig Thymian dazu, und wenn die Zwiebeln anfangen, weich zu werden, Portwein dazukippen. So viel, dass die Zwiebelringe gerade mal ein Fußbad nehmen. Aufkochen und langsam einkochen lassen, bis keine Flüssigkeit mehr vorhanden ist und die Zwiebelringe nur noch feucht glänzen. Dann sind die Zwiebeln hoffentlich weich (wenn nicht, Portwein nachkippen und weiterköcheln). Bis hierher können die Ingwerzwiebeln vorbereitet werden.
Vor dem Servieren noch einmal erhitzen, einen Klacks Butter und ein wenig scharfes Paprikapulver kurz einschwenken. Fertig.

Portwein-Ingwer-Zwiebeln

War absolut super zur gebratenen Entenbrust, kann ich mir auch gut zu jedem kurzgebratenem Fleisch oder gegrilltem oder gebratenem Fisch (Lachs!) vorstellen. Mahlzeit!

[tags]Ingwer, Zwiebeln, Kochen[/tags]

Splitterbrötchen (CIII)

Vor dem Supermarkt. Ein acht- vielleicht neunjähriges Mädchen schimpft mit seiner Mutter: „Immer muss ich dich zum Einkaufen begleiten. Und ich darf keine Entscheidung treffen. Keine einzige!“ Führungspersönlichkeit-in-the-making oder fleischgewordener Alptraum in Kinderkleidung?

Der Lesefehler der Woche unterlief mir bei dem Wort „Zensurinfrastruktur„.

Soso, die Piratenpartei (0,9% bei einer Wahlbeteiligung von 43%) ist also eine „neue soziale Bewegung“. Muss denn gleich jedes neue Steckenpferd, das von einem digitalen Bohémien geritten wird, eine neue soziale Bewegung sein?

Und Frau Becker geb. Kerssenberg ist bauchfrei auf dem Standesamt erschienen. Ich weiß nicht, ob das schon für „ordinär“ reicht, wie eine absolute Fachfrau meinte.  Vielleicht wollte Frau Becker nur klarstellen, dass das keine Muss-Ehe ist.

[tags]Pseudoweisheiten, Tiefsinn, Wichtigtuerei[/tags]

Son of Ingwer-Chili-Gurken: Ingwer-Chili-Paprika

Nachdem ich hier ein Rezept für Ingwer-Chili-Gurken reingepostet hab, hab ich aus den Kommentaren erfahren, dass ich als „Gurker“ gelte. Sogar Mitgurker haben sich bereits eingefunden. Eine dermaßene kulinarische Eingleisigkeit kann ich  nicht auf mir sitzen lassen, deshalb entfiel der kühne Plan, den ich gestern fasste, als ich feststellte, dass noch jede Menge von der quietschfrischen Bio-Ingwer-Knolle vorhanden war: ein zweites Mal in einer Woche Ingwer-Chili-Gurken zu machen.

Ingwer-Chili-Paprika mit ein bißchen Fleisch

Stattdessen kochte ich Ingwer-Chili-Paprikagemüse. Das macht man genauso wie Ingwer-Chili-Gurken, nur dass man statt der Gurken Paprikaschoten nimmt. Geht genauso unkompliziert und fix wie die Gurken. Schmeckt ähnlich lecker. Das kleine Stückchen Entrecote auf dem Teller ist übrigens eine ganz delikate Ergänzung zu jeder vegetarischen Mahlzeit.

[tags]Kochen, Ingwer, Chili, Paprika [/tags]

Ingwer-Chili-Gurken

Vollkommen simple, in Minutenschnelle hingezauberte, mordsleckere (wenn man scharfes Essen, Ingwer und Knoblauch mag) Beilage:
Pro Person 1 Schmor- oder Salatgurke schälen, entkernen und in Stücke schneiden. Öl in einem Wok erhitzen, Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch (natürlich alles kleingehackt) in Öl anschwitzen, Gurkenstücke und in Ringe geschnittene Chili-Schote (oder zerbröselte getrocknete Chili-Schote) dazu, unter Rühren gar braten, salzen. Am Schluß noch was zum Säuern (Reisessig? Zitronensaft?) dazu kippen, fertig.

Ingwer-Chili-Gurken

Sehr angenehm zu kurzgebratenem Fleisch oder Fisch, besonders wenn man soviel Ingwer und Knoblauch nimmt, dass der Gurkengeschmack nicht mehr stört.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Rezept vor ein paar Tagen irgendwo im Netz gelesen zu haben, ich find’s aber nicht mehr wieder. Sollte die Autorin oder der Autor ihr oder sein Rezept wieder erkennen, möge er sich doch bei mir melden, dann hol ich die Verlinkung nach. Ansonsten Mahlzeit.

[tags]Kochen, Gurken, Ingwer, Knoblauch, einfach[/tags]

Splitterbrötchen (CII)

Bisher war „Tschauiii!“ der tiefste Kreis in der Diminutiv-Hölle sich verabschiedender Frauen. Doch in dieser Woche kam „Bisdenniiii!“

Die Dunklen Horden der Dummheit preschen immer weiter voran. Bald wird ihnen alles gehören, und die Klugen, die übrig geblieben sind, werden ihre Sklaven sein.

Der Spam der Woche hatte den unschlagbaren Betreff „Ihre Spiritualität benutzerdefinierte“ und als Absender fungierte – na, wer wohl? – eine gewisse „Tara Medium“.

Bei Pro7 glaubt man, mich am Samstagabend fesseln zu können, indem man mir Lötzinn beim Schmelzen und Urinflaschen beim Umfallen zeigt. Nun weiß ich, was man bei Pro7 von mir hält.

Wenn man sich John Cleese’s Internetaktivitäten anguckt, dann staunt man unwillkürlich: Der Mann hat eine Homepage nebst Community, einen youtube-Channel, er twittert, er bloggt, er podcastet… und er weiß offensichtlich, wovon er spricht, wenn er sich zu Netz-Dingen äußert. Und wenn man sich das alles angeguckt und angehört hat, kratzt man sich verwundert am Kopf und fragt sich, warum ein bald 70jähriger britischer Komiker mehr vom Internet versteht als z. B. Wolfgang Schäuble. Oder Ursula von der Leyen. Oder…

[tags]Pseudoweisheiten, Tiefsinn, Wichtigtuerei[/tags]

Hertha kriegt’s geregelt

Das finde ich ganz toll von Hertha BSC, dass sie eine Extra-Seite für weibliche Fußballfans eingerichtet haben, die unter http://www.herthafreundin.de zu erreichen ist. Hier finden sich zahlreiche Dinge, für die sich weibliche Anhänger des Hauptstadtclubs interessieren könnten: Kulturbeutel-Verlosungen, Reklame für quietschige Hertha-Badeentchen und amüsante Details aus dem Privatleben von Kevin-Prince Boateng… Kevin-Prince Boateng? Ist der nicht schon ein ganzes Weilchen… Naja, Schwamm drüber, man kann so eine Seite schließlich nicht jedes Jahr aktualisieren, das wäre wirklich zuviel Aufwand.
Zu Loben ist auf alle Fälle, mit wieviel subtilem Fingerspitzengefühl die Herthafreundin-Seitenmacher(innen?) den weiblichen Fans zeigen, dass die Welt des Fußballs längst keine reine Männerwelt mehr ist:

Regel des Monats

[tags]Hertha, Regelfrage, Kalauer, Ungeheuer![/tags]

Splitterbrötchen (CI)

Die  Alternativen, die man immer hat, sind Verzweiflung und Ehrgeiz. Wenn eine von beiden fehlt, wird’s kritisch.

Was ich von all denen, die bei Opel nach „geordneter Planinsolvenz“ schreien, gern wüsste: Würden sie ein Auto mit mehrjähriger Garantie von einem (geplant) insolventen Konzern kaufen?

Wenn die Wirtschaft die Politik zur Hilfe ruft, beschleicht mich ein ungutes Gefühl: Da wird die nächste Runde eingeläutet, in der die Korrumpels die Deppen über den Tisch zu ziehen versuchen.

[tags]Pseudoweisheiten, Tiefsinn, Wichtigtuerei[/tags]


Splitterbrötchen (C)

Jubiläen begeht man am besten, indem man zur Tagesordnung übergeht.

Warum Klinsmann wg. Kruzifix-Fotomontage gegen die taz geklagt hat: „Was sage ich da meinen Kindern, wenn die in der Schule darauf angesprochen werden? Die verstehen das doch nicht.“ Wenn er wegen allem, was seine Kinder nicht verstehen, zum Kadi rennt, bekommt er ganz schön zu tun.

Wie schaffen Frauen es, sich die Haare so hochzustecken, dass man denkt, ein Kanonenschlag habe ein Spatzennest verwüstet?

Den Satz der  Woche, möglicherweise des  Jahres, vielleicht des  Jahrzehnts oder tatsächlich sogar einen Generationen-Erklärungs-Satz verdanken wir Harry Rowohlt: „Wenn man als junger Mensch aussah wie ein Hippie und sich einigermaßen treu geblieben ist, sieht man als alter Sack halt aus wie ein Penner und nicht wie Joschka Fischer.“ Danke.

[tags]Pseudoweisheiten, Tiefsinn, Wichtigtuerei[/tags]