Splitterbrötchen (LXXIX)

Für die Schlagzeile der Woche ist Spiegel Online zu loben: „Die brutalen Sexpraktiken der Tiefsee-Tintenfische“

Der Augenblick des Jahres: Als Helmut Schmidt nach Barack Obama gefragt wurde und daraufhin begann, mit herab hängendem Mundwinkel von „charismatisch begabten Idealisten“ zu reden. Herrlich, wie jemand diesem ganzen Hype mit Nüchternheit und Sarkasmus die Luft rauslässt. Einmalig, wie dieser Mann das Abmeiern zur Kunstform gemacht hat.

In der Kneipe gehört: Einen Song mit dem Refrain „Amy Winehouse, lass die Drogen sein, mach’s wie Karl Heinz, ich trink den Äppelwoi.“ Das ist natürlich Unfug. Damit Miss Winehouse die an sie gerichtete Mahnung überhaupt verstehen kann, hätte der Titel auf Englisch produziert werden müssen.
 
[tags]Pseudoweisheiten, Tiefsinn, Wichtigtuerei[/tags]

Will man das wirklich wissen?

Man kann ja so viele Dinge verkosten, und ich als neugieriger Mensch habe schon an zahlreichen Verkostungen teilgenommen. Horizontale und vertikale Weinproben, blitzsauber durchgezogene Grappa-Tastings, ultimative Ahle-Worscht-Tests… wo es was zu probieren gibt, bin ich normalerweise dabei.
Manchmal aber frage ich mich im Vorfeld einer Verkostung: Will ich wirklich wissen…

Nonnenfurz

…wie ein Nonnenfurz schmeckt?

[tags]Schilder[/tags]

Das Double

Das Double

„Und? Was machen Sie so beruflich?“
„Ich arbeite als Roger-Whittaker-Double auf Weihnachtsmärkten.“
„Interessant. Und was machen Sie da so?“
„Naja, ich setz mir diese scheußliche Pilotenbrille auf und knöter ein paar Titel runter, Albany, River Lady, das Zeugs halt. Und dann kommt der unangenehme Teil.“
„Welcher unangenehme Teil?“
„Der mit den Tomaten. Drei Wurf 1 Euro.“

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Splitterbrötchen (LXXVIII)

Vor einem Jahr habe ich mich über Mails beschwert, die mit dem Satz „Weihnachten steht vor der Tür“ beginnen. In diesem Jahr sind diese Mails deutlich weniger geworden. Meckern hilft.

Gerade zehn Jahre tot und schon beinahe komplett aus der Mode und vergessen: Das hat Eric Ambler nicht verdient!

Gestern war ich durch die Abwesenheit eines Erstliga-Spieltages dermaßen irritiert, dass ich mir auf WDR die Drittligapartien Paderborn gegen Düsseldorf und Wuppertal gegen Emden angeschaut und mich im Internet über die dortige Tabellensituation schlau gemacht habe. Sieht so aus, als würde der WSV-Trainer morgen geschasst. Bei der Fortuna geht’s wohl aufwärts. Gut zu wissen. Vermutlich benötige ich mittlerweile professionelle Hilfe.

Zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren eine Weihnachtskarte vom Steuerberatungsbüro erhalten. Jetzt mach ich mir wirklich Sorgen, dass diese Wirtschaftskrise richtig reinhaut.

Im Zeitungsladen: „Ich hab gehört, dass Falko Götz jetzt irgendwas in der Dritten Liga macht. Wie Hoffenheim.“ – „Genau. Wie Hoffenheim. Das machen jetzt alle.“

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Im Schuh-Terrain

Was ist denn nur los, mein lieber Effjott? Okay, die Vorweihnachtszeit gilt als Zeit der Besinnung, da darf man nicht nur über vieles nachdenken, da muss man das sogar tun. Und wer ernsthaft nachdenkt, sollte grundsätzlich alles in Zweifel ziehen. Soweit gehen wir beide vollkommen d’accord, aber wenn ich dann die ultimative Forderung lese, die Sie heute an George W. Bush stellen

Raus aus Irak, weg von den Schuhen.
Es ist nicht unsere Welt.

bin ich doch etwas ratlos. Wieso sind Schuhe plötzlich abzulehnen? Wollen Sie allen Ernstes heute Abend barfuß in die Paris Bar schlurchen? Erkälten Sie sich mal nicht!

[tags]Wagner Schuh-Terrain Gehirnmissbrauch Ungeheuer![/tags]

Jopies Magie

Lange nix von Ihnen gehört, Effjott, aber heute haben Sie sich dankenswerterweise der Causa Heesters angenommen und kolumnieren:

Wenn er sang, löste er bei Frauen etwas aus, was nur Ehemänner bei ihren Frauen auslösen dürfen.

Was genau meinen Sie? Den Impuls, dem Ollen eine Bierflasche zu bringen, damit das Gemecker endlich aufhört?

[tags]Wagner Gehirnmissbrauch Heesters Ungeheuer![/tags]

Nahe Null

Mit dem heutigen Tage hat die Verlagsgruppe Holtzbrinck überraschend und ohne Vorankündigung das Erscheinen der deutschsprachigen Ausgabe des Berliner Tagesspiegel eingestellt. Ab sofort erscheint die Berliner Traditionszeitung nur noch in einer fremdsprachigen Ausgabe.

Tagesspiegel

Welche Fremdsprache das sein soll, weiß ich leider noch nicht. Deutsch kann es auf keinen Fall sein.

[tags]Tagesspiegel Sprache Kulturverbrechen Ungeheuer![/tags]