Die gute Curryrahm-Suppe

Das war mit das erste Gericht, mit dem ich kulinarische Ehren einlegte. Ich hatte das Rezept aus irgendeiner Zeitschrift, und es überzeugte durch Einfachheit und Geradlinigkeit: Packung TK-Suppengemüse in reichlich Butter anschwitzen, mit ordentlich Curry bestäuben, kurz durchschwitzen lassen, mit anderthalb Litern Instant-Hühnerbrühe ablöschen, zehn Minuten köcheln lassen, Becher Creme Fraiche reinrühren, Packung TK-Fleischklößchen reinwerfen, noch zehn bis zwanzig Minuten ziehen lassen (bis die Klößchen aufgetaut und durch sind, nochmal abschmecken, fertig.
So einfach dieses Gericht klingt, so lecker hat das damals geschmeckt. Ich hab das immer für Feten gekocht, und wenn wir einluden, wurden wir immer wieder gefragt „Gibt’s wieder die gute Curryrahm-Suppe“? Das hat nicht wenig stolz gemacht.
Aber das Gericht erwies sich als Bumerang. Die Menschen fragten mich nach dem Rezept, ich gab’s- wie immer – bereitwillig weiter, und da es sich ebenso leicht merken wie zubereiten ließ, begegnete ich bald auf vielen Feten dieser Curryrahm-Suppe. Irgendwann konnte ich sie nicht mehr sehen.
Aber in bester Erinnerung hab ich sie behalten, und am Wochenende hab ich sie – nach zehn bis fünfzehn Jahren – zum ersten Mal wieder gekocht.

Curryrahmsuppe

Okay, ich habe das Rezept etwas abgewandelt. Ich habe selbstgemachte Hühnerbouillon verwendet, und die Klösse hab ich auch  selbst hergestellt (Aus 750gHackfleisch halb und halb, 2 eingeweicht, ausgedrückte Schrippen, 2 kleine Eier, Senf, Salz, Paprikapulver, Pfeffer einen noch leicht fluffigen Hackteig erstellen, Golfball-große Klößchen formen und zehn Minuten in der Suppe ziehen lassen. Man könnte die Klößchen vorher anbraten, abereinfach so in der Suppe gegart werden sie wunderbar locker), aber ansonsten bin ich der klassischen Rezeptur gefolgt und konnte wieder einen Erfolg einheimsen. Jeder, der mit am Tisch saß, hat ordentlich Nachschlag verlangt, und mir selber hat sie auch wieder geschmeckt.
Beim Essen sind mir ein paar Ideen gekommen, wie man das Rezept weiter verfeinern kann. Lammgehacktes. Oder vom Geflügel. Mit verschiedenen Curry-Sorten experimentieren. Und die Sahne mal durch Kokosmilch ersetzen…
Diese Suppe wird mir nicht so schnell wieder aus den Ohren rauskommen.

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Splitterbrötchen (LXXV)

Die Suchmaschinenanfrage der Woche betraf mein Schreibblog. Dort schlug jemand auf, der Google die Frage „wie schreibe ich einen dialog zwischen zwei fachmännin?“ gestellt hatte.

Heftig und ergebnislos sann ich nach einer Eindeutschung des Worts „Gadget“.

Kult auf RTL. Für Freunde des Absurden und diejenigen, die über laienhaft gestellten Unfug lachen können: Die Mutter, die das Internetradio mehr liebt als ihre Familie  – zwischen Tattoo und Damenbart (dauert 45 Minuten!).

[tags]Pseudoweisheiten, Tiefsinn, Wichtigtuerei[/tags]

In eigener Sache: Back to „Business as usual“

NanoWinner

Vor ca. 4 Wochen hab ich die relative Blogruhe für November wg. anderer Aktivitäten angekündigt. Das ist nun vorbei, gestern hab ich mich über die Ziellinie geschrieben. Ein paar Tage werde ich noch brauchen, um wieder zu mir zu kommen. aber ab nächste Woche gibt’s (hoffentlich) wieder das normale Netzecken-Programm. Ich danke für die Geduld.

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Splitterbrötchen (LXXIV)

Ich bin mir relativ sicher, dass zwischen gleichgeschlechtlicher Liebe, der Beschäftigung mit Bildender Kunst und fortschreitender Gehirnerweichung ein Zusammenhang besteht.

Peter Neururer über die Intelligenz eines seiner Spieler: „Der hat gehupt, wenn er gegen einen Baum gefahren ist.“

Wundert sich irgendwer, dass kein Mensch mehr Zeitungen und Zeitschriften kaufen will, in denen Inhalte zu „Content“ verkommen sind?

Bruce Springsteen schreibt Lieder, die man mitsingen kann, bevor man sie gehört hat.

Der Tagtraum der Woche: Aus allen Rohren feuernd in das Finanzministerium eindringen, sich dort reuelos den Weg in Steinbrücks Büro freischießen, und ihm dort – mit aller zur Verfügung stehenden Coolness  – die Wumme an den Kopf setzen und gaaanz gelassen sagen: „Peer, ich will meinen Anteil.“

[tags] Pseudoweisheiten, Tiefsinn, Wichtigtuerei[/tags]

Am Tiefpunkt

 Länderspielticket

Nun war ich endlich mal bei einem „neuerlichen Tiefpunkt“ live dabei. Muss man auch mal miterlebt haben.

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Ich hätte es besser wissen müssen. Letztes Länderspiel des Jahres, Freundschaftsspiel um die goldene Ananas, alle Kumpels hatten mich gewarnt: Tu dir das nicht an. Aber Länderspiele sind für mich etwas besonderes, und Länderspiele gegen England etwas ganz besonderes. Schade, dass die Spieler das anders sehen.

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Der Umbau des Olympiastadions anlässlich der WM 2006 hat ja einen satten, dreistelligen Millionenbeitrag gekostet. Warum kein Geld für ein paar Lautsprecherboxen drin war, entgeht mit. Trotz Grabesstille wg. Scheißstimmung (s.u.) war keine einzige Ansage zu verstehen. Immerhin konnte man sich so während des Spiels die Zeit mit lustigen Ratespielen vertreiben: „Was hat er jetzt gesagt?“ – „Ich glaube Birgit Prinz kommt für Klose.“ – „Hab ich auch so verstanden.“

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Es reicht jetzt mit Gomez.

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Stimmung will im Olympiastadion eigentlich nur aufkommen, wenn die Hütte voll ist, dann allerdings richtig. Gestern war die Stimmung trotz voller Hütte nur richtig mau bis gar nicht vorhanden. Was zum Teil sicherlich der Witterung geschuldet war.
Es war wirklich arschkalt, insbesondere im Oberring, wo der Wind durch alle Goretex-Klamotten durchpfiff. Da hätte es schon eines wirklich mitreißenden Spiels bedürft, um die Fans aufzuwecken. So bleibt zu konstatieren: Auch wir waren für die Scheißstimmung verantwortlich.

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