Splitterbrötchen (CMXCIV)

Was für Memmen sind das eigentlich, die sich über den befestigten Plastikdeckel von Sprudelflaschen beschweren? Ein kleiner Ruck und das Ding ist ab, WO IST DAS PROBLEM?

Der nächste populistische Unfug: Forderungen nach einem generellen Trageverbot von Messern. Erstens ist ein solches Messerverbot nicht durchzusetzen1, und zweitens sind Messer nicht nur Waffen sondern ungemen vielseitige Werkzeuge, die in Notsituationen auch Menschenleben retten können.

61 vor dem Drücken auf der Hand, 14 in den Stock gelegt und dann den Grand ohne 4 tatsächlich mit 61 gewonnen. Skat wird niemals langweilig.

Cut along the turandotted line.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war das Geburtstagsessen der besten, geduldigsten Gemahlin von allen beim Lieblngsfranzosen. Ich unterbrach meine Standard-Steak-Frites-Diät und wählte, einer überraschenden kulinarischen Eingebung folgend, den Kabeljau auf Linsen mit Miesmuschelsauce2. Geniale Kombination, auf die Tausendstelsekunde getroffener Garpunkt beim Fisch, Seligkeit (trotz des bescheidenen Fotografierlichts). 

Als ich mich das erste Mal gegen Covid impfen ließ (noch mit Astra Zeneca) wurde mir lang und breit erklärt, dass die Impfung nur in den ersten Monaten (wenn überhaupt) vor einer Ansteckung, aber recht verlässlich gegen einen schweren Verlauf schützt. Ich musste auch noch einen Wisch unterschreiben, dass mir das erklärt worden war. Wer jetzt behauptet, man habe damals eine angebliche Wirkungslosigkeit der Impfung verschwiegen, lügt in böser Absicht. 

„Lieber Herr Kurbjuhn, ist es nicht sterbenslangweilig, jeden Dienstag das Foto einer Fischsuppe auf ihren Social-Media-Kanälen zu posten?“ – „Für meine Follower sicherlich. Aber mir macht es großen Spaß.“

Ufologen, aufgemerkt! Allessandra Rugeri gelingt es bei ca. Minute 7:40, Spaghetti mit einer zweizinkigen Gabel aus dem Kochwasser in die Pfanne mit dem Pecorino zu transferieren. Sie MUSS eine Außerirdische sein.

„Steve McQueen“ ist eine der genialsten Balladen aller Zeiten, gehört seit vielen Jahren zu meinen Lieblingssongs. Das wunderbar sparsame Video zu Brian Fallons Meisterwerk schau ich mir immer wieder mal an.

„Shoppen Sie Feinstrick!“ wirkt bei mir – trotz des raffiniert gesetzten „call for action“ – als Claim eher suboptimal.

Eine der größten Küchenidiotien ist es, Zucchini „knackig“ oder „bissfest“ zu servieren. Die Dinger bestehen zu über 90 % aus Wasser, und das muss raus, um den Geschmack zu intensivieren. Je mehr, desto besser. Natürlich werden die Dinger immer weicher, je mehr Wasser rausdampft, das muss so. Wer Zucchini „al dente“ isst, kann genauso gut auf einem Scheibchen Wellpappe rumkauen.

Nach einer längeren Durststrecke hat Jan Fleischhauer mal wieder etwas sehr Lesenswertes geschrieben.

Was macht man, wenn einem ein aufgeregt schreiender, wild mit den Armen fuchtelnder Mensch begegnet? Genau, man versucht ihn zu beruhigen, um herauszufinden, was eigentlich los ist. Wäre es nicht super, wenn das auch bei Zeitungen funktionieren würde?

 

 

  1. Woher nehmen wir, bitteschön, die Einsatzkräfte für eine flächendeckende Hosentaschenkontrolle?
  2. Wäre ja dämlich gewesen, sowas nicht zu bestellen.

6 Gedanken zu „Splitterbrötchen (CMXCIV)

  1. „Eine der größten Küchenidiotien ist es, Zucchini „knackig“ oder „bissfest“ zu servieren. Die Dinger bestehen zu über 90 % aus Wasser, und das muss raus, um den Geschmack zu intensivieren. Je mehr, desto besser. Natürlich werden die Dinger immer weicher, je mehr Wasser rausdampft, das muss so. Wer Zucchini „al dente“ isst, kann genauso gut auf einem Scheibchen Wellpappe rumkauen.“

    Gnädiger Herr,
    sie wollten sich doch nicht mehr so aufregen …

    Grüße

    • Das war nicht aufgeregt, das war noch nicht mal milde echauffiert. Man muss sich einfach wehren, wenn es um Küchenidiotien wie „knackiges Gemüse“ gehen. Die wenigstens Gemüse gewinnen durch diese infame „Knackigkeit“ an Geschmack, einige – grüne Bohnen zum Beispiel – sind pfeilgerade giftig, wenn man sie nicht durchgart. Durch dieses Annähern an die Rohkost wird eine nicht vorhandene Gesundheitlichkeit suggeriert, die zulasten des guten Geschmacks geht, dagegen verwahr ich mich, darüber rege ich mich nicht auf. Aufregen tu ich mich beispielsweise über die Blödsinnigkeit, mit der in der mittleren Gastronomie Rotwein grundsätzlich zu warm serviert wird, wenn ich mich mit dem Problem befasse, könnte ich regelrecht ausrasten. AUSRASTEN!

      • … ojehmineh.

        Ähemm — das Fischsuppenfoto, ähh, das ist ja wirklich ganz toll. Also von Fischsuppenfotos, ja, da kann ich mich ja gar nicht dran sattsehen, an diesen ähm Fischsuppenfotos, wenn die so toll gemacht sind, ähm. Also Fischsuppenfotos, toll immer wieder, ja ne.

      • Es ist ja kein Zufall, dass in alten Kochbüchern steht, Gemüse sei stets gründlich durchzugaren. Weil da alle Felder noch mit Naturdünger, a.k.a. Fäkalien gedüngt wurden. Und was lange gekocht wurde, machte auch nicht krank. Dass eine c.coli-Infektion kein Spaß ist, wussten die Menschen schon, bevor man wusste, dass es e.coli-Bakterien gab.
        ‚Knackiges‘, a.k.a. halbrohes Gemüse können wir uns vor allem dank hygienisch günstigerem Kunstdünger und Treibhauszucht leisten.

        • Das ist ja richtig, aber die Frage ist doch, ob man knackig gegartes Gemüse überhaupt auf dem Teller haben will. Knackig gegartes Gemüse hat eben nicht per se mehr Vitamine oder gesunde Nährstoffe als halb rohes durchgegartes, da spielen Gemüsesorte, Garmethode und -temperatur eine deutlich größere Rolle als die „Knackigkeit“. Geschmacklich sehe ich nur bei wenigen Gemüsen (Spargel z.B.) einen Vorteil, wenn man sie nicht richtig durchgart. Ich hab gerade wieder auf halbrohen grünen Bohnen rumgemümmelt, das muss ich nicht haben. Menschen mit empfindlichem Magen hätten davon Bauchschmerzen bekommen.

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