Splitterbrötchen (CMXCV)

Wann erreichen uns endlich erste Berichte über den „umgekehrten Enkeltrick“? „Hallo, Kevin, schreib dir bitte meine neue Telefonnummer auf, ich musste mir ein neues Handy kaufen, weil ich dreimal die dämliche PIN falsch eingegeben habe…“

Glaubt Scholz eigentlich ernsthaft, dass sich irgendein IS-Oberpropeller „Verdammt, in Deutschland wurden die Waffengesetze verschärft. Jetzt können wir da keine Anschläge mehr machen. So ein Mist!“ denkt?

Radioeins brachte mich diese Woche über den hauseigenen Instagram-Account zum Lachen:

Wobei ich die Eisesser vor Kinski in Schutz nehmen muss: Die Qualität der meisten in Berlin verkauften Bratwürste ist derart bescheiden, dass der Griff zum Eisbecher reine Notwehr ist. Auch die Zahl der Fleischer, die eine gute, grobe, ungebrühte Bratwurst anbieten, ist extrem gering. Wenn ich Bratwurst machen will, hol ich die meistens vom Benser in Neukölln.

Sehr schöne alte und neue Konzertfotos für Junggebliebene jeden Alters gibt’s im Threads-Account von Suzi Quattro.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war ein absoluter Lieblingsessen: Pfifferlinge, Rührei und (sehr hintergründige) Bratkartoffeln, die im Friedenauer „Chaplin“ auf den Teller kamen.

Dagegen konnten – obwohl wohlgeraten – sogar die Krautshäuptchen, die ich gestern gemacht habe, nicht ankommen. Beim Verzehren derselben wurde, wie immer, ausgiebig über „Mit Kümmel? Mit Knoblauch? Oder mit oder ohne beides?“ gesprochen, wie immer ohne abschließendes Ergebnis.

Politiker, die im Angesicht eines Verbrechens umgehend härtere Strafen fordern, beweisen damit Unredlichkeit und/oder Inkompetenz. Dass härtere Strafen keine präventive Wirkung haben, ist seit langem bekannt und bestens dokumentiert.

Derzeitige Lektüre: „Slough House“, der 7. Band von Mick Herrons brillanter „Slow Horses“-Serie. Wie Herron das Niveau nicht nur hält sondern von Band zu Band steigert, ist bewunderungswürdig. Und macht dem Freund abgefeimter Spionage natürlich großen Spaß.

Irgendjemand scheint den Führungspolitikern der SPD eingeredet zu haben, dass man Wahlen auch ohne Wähler gewinnen kann.

Es gibt eigentlich nur einen Grund, warum unsere Kirchenfürsten nicht versuchen, CDU und CSU gerichtlich zu verbieten, das Wort „christlich“ im Parteinamen zu verwenden: Sie fürchten eine erfolgreiche Gegenklage.

Das könnte heute Abend ziemlich bitter werden, wenn die autoritätsgläubigen  Beitrittsdeutschen aus Thüringen und Sachsen so wählen, wie ich befürchte. Ich werde ein tröstendes Gulasch machen, natürlich wieder ohne Anbraten. Und jede Menge Betäubungsmittel aus Podersdorf bereitstellen. Für alle Fälle.

Es gibt übrigens deutlich einfachere Möglichkeiten, zum Begehen einer Straftat in ein anderes Land einzureisen, als dort einwandern zu wollen und/oder um Asyl zu ersuchen.

7 Gedanken zu „Splitterbrötchen (CMXCV)

  1. „Politiker, die im Angesicht eines Verbrechens umgehend härtere Strafen fordern, beweisen damit Unredlichkeit und/oder Inkompetenz. Dass härtere Strafen keine präventive Wirkung haben, ist seit langem bekannt und bestens dokumentiert“

    Hmm — wenn dies (Unredlichkeit / Inkompetenz) durch Mandatsverlust geandet würde … ich würde den Verbliebenen sofort mein Wohnzimmer für die Sitzungen anbieten. (der Wohnzimmertisch ist ausziehbar).

    „Es gibt eigentlich nur einen Grund, warum unsere Kirchenfürsten nicht versuchen, CDU und CSU gerichtlich zu verbieten, das Wort „christlich“ im Parteinamen zu verwenden: Sie fürchten eine erfolgreiche Gegenklage.“

    … der war jetzt böse — also locker Pispers/Schramm-Format.

    Gruß
    Jens

  2. Gute Bratwürste kommen aus Thüringen und Coburg.
    Aber ich bin hier für ein off topic: bei deinem Nassrasur Tippspiel habe ich mich registriert und meinen Tipp für den 3. Spieltag gespeichert. War es das? Finde keinen weiteren Schritt den ich machen müsste oder könnte.
    Wäre doch gelacht, wenn ich nicht noch ein paar Plätze hinter dir zu liegen käme.

    • Coburg – d’accord, da bekommt man hervorragende Ware. In Thüringen schwankt die Qualität, habe ich den Eindruck, die „Original Thüringer“ sind mir oft zu fein gekuttert. In der rauen Heimat Eschwege hat Mangold eine exzellente Bratwurst im Angebot, ansonsten kann man dort beinahe bei jedem handwerklich arbeitenden Fleischer zuschlagen, der grobe, frische, ungebrühte Bratwürste anbietet, die am gleichen Tag zubereitet werden müssen… das werden leider immer weniger. In Berlin hol ich grobe, ungebrühte Bratwurst außer beim erwähnten Benser noch bei Staroske und Bachhuber.
      Willkommen beim Tippspiel, vorerst hast du deine Aktionsmöglichkeiten erschöpft. :) Kleiner Tipp: Im Profil die Tipperinnerung per E-mail aktivieren, das ist doch ärgerlich wenn man Punkte durch Vergesslichkeit einbüßt (ist mir schon zweimal passiert).

      • Danke, ist erledigt.
        Feingekutterte Bratwurst ist keine. Ein Freund, aus Coburg stammend, brachte die immer mit, und auch die Kiefernzapfen. Und er hatte den speziellen Grill. Die Semmel durfte nur senkrecht aufgeschnitten werden. Eine Köstlichkeit.

  3. „bei jedem handwerklich arbeitenden Fleischer zuschlagen, der grobe, frische, ungebrühte Bratwürste anbietet, die am gleichen Tag zubereitet werden müssen… das werden leider immer weniger“

    … in unserer mittelgroßen Stadt in NRW, 160.000 Einwohner) gabs ehemals dutzende Metzger.
    Innerhalb von 6/7 Jahren waren die alle weg bis auf nunmehr 5 Stück. Einem hatte man die Miete von 2.500 Eu auf 4.000 Eu erhöht. Da hat er den Laden (3. Generation) lieber zugemacht. Ein anderer hat jahrelang erfolglos Nachfolger gesucht.

    Gruß
    Jens

    • Die beste, geduldigste Gemahlin von allen und ich haben letztes Jahr eine wunderbare Woche in Perigeux verbracht. Da gab’s allein in der Altstadt drei Metzger plus eine Markthalle. Und dann waren da noch die handwerklich arbeitenden Bäcker, bei denen ich jeden Morgen Baguette, Croissants und petit pains geholt hab, für weniger Geld als ich bei den hiesigen Backjuwelieren für aufgebackene Vollkornteiglinge hinlegen muss. Keine Ahnung, warum die Franzosen das hinkriegen und wir nicht…

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