Splitterbrötchen (CMXCIX)

Sollte nicht jeder SPD-Wähler, der bei kommenden Wahlen sein Kreuzchen nicht bei den Sozialdemokraten macht, eine Abwrackprämie erhalten?

Immer, wenn ein neuer Beitrag zu meiner sensationell erfolgreichen Fotoserie „Die beste, geduldigste Gemahlin von allen fotografiert Dinge“ erscheint, hält die Welt den Atem an. Heute: ein springendes Pferd.

So. Ausatmen, bitte.

Während ich diese Splitterbrötchenausgabe fertigstelle, zeigen wieder einmal tausende von Marathonläuferinnen und -läufern dem Berliner ÖPNV den Stinkefinger. Sie wissen: Wenn sie die Stadt zu Fuß durchqueren, ist die Chance, zur vorgesehenen Zeit anzukommen, größer als mit der BVG.

Maggie Smith ist gegangen. Sie hatte übrigens auch vor den Dragoner-Rollen ein sehr erfülltes Schauspielerinnen-Leben.

Stefan Rose hat’s mal wieder auf den Punkt gebracht: „Menschen, die von sich behaupten, irgendwas zu sein sind meist das exakte Gegenteil davon. Wer sich als ’schon ein bisschen verrückt* bezeichnet, ist eigentlich immer ein arger Langweiler. Wer von sich selbst als ‚totalem Genussmenschen‘ schwärmt, hat von gutem Essen meist keine Ahnung und verkehrt in mediokren Pizzerien. Und wenn sich im Netz wer einen Nick wie ‚kritischer_geist‘ oder ‚freiesdenken‘ verpasst, kann man davon ausgehen, es mit einem Faschisten oder mit einem verquastes Zeug redenden Volldeppen zu tun zu haben.“

Streiten, wenn richtig betrieben, muss mühsam sein. Streiten bedeutet, den eigenen Standpunkt argumentativ zu verteidigen und den Standpunkt des Gegners argumentativ zu widerlegen, und zwar in Rede und Gegenrede mit dem Gegner, bis beide sich auf einen gemeinsamen Standpunkt oder die Ergebnislosigkeit des Streits geeinigt haben. Das kann seine Zeit dauern und ist meistens eher anstrengend. Streiten funktioniert nur gemeinsam mit dem Gegner. Sich von den eigenen Kumpels versichern zu lassen, dass man recht hat, hat nichts mit Streit zu tun.

Wie kommen Bekleidungsfirmen nur auf Hammer-Claims wie „Wir feiern die Westen-Saison mit Gratisversand!“? Sowas unglaublich Cooles würde mir ja nicht mal im Traum einfallen! Andererseits: „Nur für kurze Zeit portofrei hineinschlüpfen: stilvolles Fleece“ leuchtet geradezu vor beseelter Idiotie.

Wenn ich das richtig verstehe, gibt es eine Studie, die KIs größere Chancen einräumt, Verschwörungstheoretiker von ihren Irrwegen abzulenken als richtigen Menschen. Damit ist endgültig der Beweis erbracht, dass KIs dumm wie Bohnenstroh sind. Wer noch alle Murmeln in der Birne hat, diskutiert doch  nicht mit Verschwörungstheoretikern!

Kulinarischer Wochenhöhepunkt waren Hühnerherzen, zubereitet von der besten, geduldigsten Gemahlin von allen.

Auf den Plätzen: eine selbstgeklöppelte Lammschulter (vom sehr empfehlenswerten Fleischer „Fleischzeit“ in der Rheinstraße), ausgezeichnete Tapas im „Carlos Caravela“ und – wieder aus der Beckerstraßenküche – die berlinischste aller Mahlzeiten: Pellkartoffeln mit Quark und unfotografiertem Leinöl.

Was wäre von einem Unternehmer zu halten, der, weil sein Unternehmen defizitär ist, ausgerechnet die Unternehmensbereiche zusammenstreicht, die ihm die meisten Kunden bringen? Richtig, ausgemachter Knalldepp. CDU und SPD wollen in Berlin übrigens 10 Prozent des Kulturetats streichen.

Ein Jahr nach der OP hat’s ein Kontroll-CT gegeben. Der Arzt sagte mir danach, dass ich am selben Tag noch mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu mir nehmen solle, um das Kontrastmittel aus den Nieren zu spülen. Mit „Flüssigkeit“ meinen Mediziner doch Wein, oder?

 

 

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