Splitterbrötchen (DCVI)

Diese Woche erstmals gesichtet: der gute Geist von Friedenau.

Wenn in einem Theaterstück die Regieanweisung „Blackout“ oder „Dunkel“ steht, darf man das Licht niemals ganz aus machen. Ein wenig Rest-Licht muss immer da sein, damit die Schauspieler beim Abgehen nicht übereinander stolpern. Das ist das Tröstliche am Theater: Es wird niemals ganz dunkel.

Schlimm, was anderenorts (hier: Nürnberg) für bittere Not herrscht.

Marty Balin ist gegangen. Die ganze Woche quoll Westcoast aus den Boxen. Zeitgeist. Lebensgefühl. The best of times, the worst of times…

Verstörende Headline in der Stadtteilzeitung: „Friedrich-Wilhelm-Platz neu gedacht“. Kann man Plätze denken? Oder sagt man jetzt dachen statt überdachen? Und wofür soll ein Dach über dem Friedrich-Wilhelm-Platz überhaupt gut sein?

Kulinarischer Wochenhöhepunkt: Wunderbar zartes, saftiges Herz mit sanftem Sauerkraut im Nürnberger „Bratwursthäusle„.

Formulierung der Woche: „zutreffend geringes Vertrauen in die Kraft der eigenen Gedanken“. (Thomas Fischer)

Fa. Aldi? Was – bitte – soll das sein, eine „Wohnexpertin“? 

Als Zugabe noch diese ganz fantastische Airplane-Live-Version von „Wooden Ships“, das man ja eigentlich nur von CSN kennt. Ach, Kantner ist ja auch schon tot. Scheiße.

https://youtu.be/RZiMHO8zO5U

2 Gedanken zu „Splitterbrötchen (DCVI)

    • Danke für den Hinweis! Da ist mir ein anderes Stück eingefallen, das wollte der Reichel machen, vor vierzig Jahren, als ich am Theater 44 war. Ich hab Titel und Autor vergessen, es war ein Zwei-Personenstück. Zwei Menschen finden sich in einem komplett dunklen Raum unbestimmter Größe zurück, einer wühlt am Boden im Müll, der andere liegt irgendwo oben in einer Art Hängematte. Der am Boden Wühlende versucht den anderen zu überreden, herunterzukommen, um gemeinsam den Raum zu erforschen, doch der will die trügerische Scheinsicherheit seiner Hängematte nicht verlassen. Die Auflösung war komplett absurd.
      Auf alle Fälle MUSS dieses Stück komplett im Dunkeln gespielt werden, mit jedem Hauch Licht wird’s unglaubwürdig und unspielbar. Deshalb hat Reichel es damals verworfen, weil der Theatersaal nicht komplett abzudunkeln war, wegen der Notausgangslichter. Eine Konstruktion mit abgeschalteter Notausgangsbeleuchtung wollte die Feuerwehr nicht erlauben. Ich komm noch drauf, wie das Stück hieß.

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